Unsere Arbeit widmet sich Antonin Artaud, dessen Leben und Denken die Aufmerksamkeit zahlreicher französischer Philosophen des 20. Jahrhunderts auf sich gezogen hat. Besonders seit den 60er Jahren ist Artaud zu einem viel rezipierten Thema der zeitgenössischen Philosophie geworden, unter anderem durch die Kommentare von Derrida und Deleuze. Zunächst bekannt als Theaterschauspieler, entwickelt er später seine eigene Theaterkonzeption. In seinen Jugendjahren schreibt Artaud Gedichte und veröffentlicht kurze Essays. Im Allgemeinen kann man sagen, dass er nach einer intellektuellen Berufung strebt. Sein Leben ist von Grenzüberschreitungen geprägt; oder vielmehr weigert er sich, seine Tätigkeit und sein Leben in irgendein Gebiet einzuordnen. In seinen Briefen an Rivière präsentiert er sich als junger Mann, der mit etwas Einzigartigem konfrontiert ist. Für Artaud manifestiert sie sich im Verflechten von Existenz und Denken. Er entdeckt „Löcher“ und „Stillstände“ in seinem Denken; manchmal wird er vom Gefühl der „völligen[n] Inexistenz“ überwältigt, die in seiner Innerlichkeit auftaucht. Dennoch treibt ihn das dazu an, umso mehr auf seine Gedanken und auf das neue Wissen über sich selbst zu beharren. Er glaubt, dass er sein Denken den heftigen Schwankungen öffnen kann, die sein ganzes Wesen durchziehen: „Beben des Körpers oder der Seele – es gibt keinen menschlichen Seismographen, der es dem, der mich betrachtet, gestattet, zu einer genaueren Einschätzung meines Schmerzes zu kommen als zu der – niederschmetternden – meines Geistes.”
Bibliographic Metadata
- TitleAntonin Artaud et la philosophie : l'expérience vécue de la pensée / Antonin Artaud und die Philosophie: Erlebnis des Denkens
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- Degree supervisor
- Published
- Description1 Online-Ressource
- Institutional NoteDissertation Universität Wuppertal
- AnnotationAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
- Defended on2024-10-17
- LanguageFrench
- Document typeDissertation (PhD)
- Keywords (GND)
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- IIIF
The life and thought of Antonin Artaud have attracted the attention of many French philosophers of the 20th century. Contemporary philosophy has shown interest in Artaud particularly since the 1960s, due to the comprehensive commentaries by Derrida and Deleuze. Known primarily as a theater actor, Artaud later developed his own conception of theater. Especially during his youth, Artaud wrote poems and published short essays. It can be said that he aspired to an intellectual vocation. However, his life is marked by transgressions: he refused to confine his activity and life within any particular domain. In his letters to Rivière, he presents himself as a young man confronted with something singular.What is this singularity? For Artaud, it manifests in the intertwining of existence and thought. He discovers “holes” and “interruptions” in his thinking, and even claims that from time to time he suffers from the “absolute inexistence”. He lives through his thoughts which become strangely fragmented.
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