Titelaufnahme
- TitelAlexithyme unter mentaler und emotionaler Belastung : Studien zur psychophysiologischen Reagibilität alexithymer Probanden unter Verwendung peripherphysiologischer Parameter und ereigniskorrelierter Potenziale / vorgelegt von Ralf Schäfer
- Beteiligte
- Erschienen
- Umfang1 Computerdatei (ca. 3,75 MB) : Auszüge (Titel, Inhaltsverzeichnis, Prolog, ca. 238 KB)
- HochschulschriftWuppertal, Univ., Diss., 2003
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts und verstärkt seit Anfang der 70er Jahre wurde bei einer bestimmten Untergruppe psychisch oder psychosomatisch erkrankter Patienten immer wieder über eine reduzierte Fähigkeit berichtet, emotionale Erlebniskomponenten insbesondere (aber nicht ausschließlich) in sozialen Austauschprozessen zutreffend zu identifizieren, in ihrer Bedeutung zu dekodieren und sprachlich zu symbolisieren. Der amerikanische Psychiater Sifneos führte zur Beschreibung dieses Phänomens den Begriff der "Alexithymie" (z. dt. "keine Worte für Gefühle") ein. Heute wird Alexithymie als dimensionales, zeitlich überdauerndes Persönlichkeitsmerkmal verstanden, welches im Sinne einer Prädisposition die Genese von psychischen bzw. psychosomatischen Erkrankungen begünstigt. Alexithyme Menschen sind möglicherweise hinsichtlich Wahrnehmung und Verarbeitung emotional qualifizierter Information eingeschränkt, was im sozialen Umgang zu vermehrtem Konfliktpotenzial und bei Alexithymen zur sozialen Isolierung sowie zu einem maladaptiven Sozial- und Gesundheitsverhalten führen könnte. In der vorliegenden Arbeit wird in zwei Studien experimentell untersucht, ob und inwiefern bei Hochalexithymen unter spezifischen Belastungsbedingungen begleitende zentrale und peripherphysiologische Beanspruchungsparameter verändert sind. Diese würden dann Rückschlüsse auf eine möglicherweise veränderte Wahrnehmung und Verarbeitung von emotionaler Information bei Alexithymen zulassen. In der ersten Studie zeigte sich, dass bei Hochalexithymen verglichen mit niedrigalexithymen Probanden unter mentaler und emotionaler Belastung weniger spontane Hautleitwertreaktionen auftreten. Zusätzlich ist speziell unter emotionaler Belastung, die Herzrate der Hochalexithmen verringert. In der zweiten Studie wird gezeigt, dass bei Hochalexithymen nach Darbietung aversiver Bildreize die positiven Komponenten des visuellen ereigniskorrelierten Potenzials (P2, P3 und Slow Wave) stärker ausgeprägt sind als bei Niedrigalexithymen. Die Befunde werden kritisch im Sinne der "emotional discharge theory" und der "blindfeel"-Hypothese diskutiert, wonach Alexithyme generell ein erhöhtes sympathikotones Erregungsniveau besitzen und gegenüber emotionaler Information "blind" sein sollen
English
From the beginning of the 20th century and especially since the early seventies, it was reported rapidly that a certain subgroup of mentally or psychosomatic ill patients seem to suffer from a reduced ability to identify, decode, and verbalise their emotional experience, particularly (but not exclusively) in situations of social interaction. The American psychiatrist Sifneos proposed the term "Alexithymia" (Engl. "Lack of words for emotions ") describing this phenomenon. Today "Alexithymia" is understood as a dimensional and stable personality trait, which might be a predisposition for enforcing the genesis of mental or psychosomatic illness. Alexithymic people are probably limited in terms of perception and processing emotional information, which leads to aggregated conflicts and isolation in social relationships. This leads to a maladaptive social and health behaviour. The present workout comprises two studies that investigate experimentally if and how high alexithymic subjects show modified central and peripheral physiological stress responses under different load conditions. This could hint to a possibly modified perception and processing of emotional information in alexithymics. The first study shows that high alexithymics, compared to low alexithymics, have a reduced frequency of non-specific skin conduction reactions under mental and emotional load conditions. In addition to that, high alexithymics have a reduced heart rate under emotional load conditions. The second study demonstrates that high alexithymic subjects have elevated positive components of visual event related potentials (P2, P3 and slow wave) in response to aversive pictures, compared to low alexithymics. Results are discussed critically with respect to the "emotional discharge theory" and the "blindfeel-hypothesis" which assumes that alexithymic subjects have a generally elevated sympathetic arousal and suffer from "blindness" of emotional information.
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