Titelaufnahme
- TitelAuswirkungen von sozialer Zurückweisung unter besonderer Berücksichtigung der interpersonellen Sensitivität : drei empirische Studien in Schulen / vorgelegt von Inga Peters
- Verfasser
- Erschienen
- HochschulschriftWuppertal, Univ., Diss., 2009
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
In drei experimentellen Studien in Schulen wurden Hypothesen zu den Auswirkungen von sozialer Zurückweisung getestet, welche auf evolutionspsychologisch orientierten Theorien basierten. In den ersten beiden Experimenten wurde bei den teilnehmenden Schülern der Eindruck erzeugt, von vermeintlichen Interaktionspartnern im Internet zurückgewiesen bzw. akzeptiert zu werden. Im dritten Experiment erhielten die Schüler die Aufgabe, sich an eine erlebte Erfahrung von Zurückweisung bzw. Akzeptanz zu erinnern und diese zu beschreiben. Gemäß der Soziometer-Theorie (Leary et al., 1995) wurde angenommen, dass die Erfahrung von sozialer Zurückweisung zu sinkender Zustandsselbstwertschätzung und verschlechterter Stimmung führt. Derartige Effekte zeigten sich in keinem der drei Experimente. Entsprechend der Theorie des "Social monitoring system" (Pickett et al., 2004) wurde erwartet, dass die Erfahrung, von anderen zurückgewiesen zu werden, zu einer gesteigerten interpersonellen Sensitivität führt. Im ersten Experiment zeigten die zurückgewiesenen Probanden bei einer "Visual dot probe"- Aufgabe aber keine erhöhte Neigung, ihre Aufmerksamkeit auf soziale Stimuli zu lenken, und im zweiten und dritten Experiment war ihre Diskriminationsleistung in Bezug auf soziale Stimuli bei einer lexikalischen Entscheidungsaufgabe nicht besser als die der übrigen Teilnehmer. Anders als für die Schüler der Akzeptanz- und Kontrollbedingung ergaben sich aber für die Teilnehmer der Zurückweisungsbedingung im dritten Experiment signifikant schlechtere Diskriminationsleistungen bei neutralen Stimuli als bei sozialen Stimuli, was auf eine kognitive Beeinträchtigung bei erhaltener Sensitivität für soziale Signale hinweist. Darüber hinaus zeigte sich bei Schülern der Zurückweisungsbedingung im dritten Experiment, wie gemäß der Ostrazismus-Theorie (Williams & Zadro, 2005) erwartet, eine verstärkte Anregung von auf Affiliation und Kontrolle gerichteten Motiven. Schließlich wurde bei den Internet-basierten Formen der Induktion von Zurückweisung und Akzeptanz eine erhöhte Neigung der zurückgewiesenen Teilnehmer festgestellt, ihre Interaktionspartner abzuwerten, und es bestand in dieser Gruppe auch geringeres Interesse daran, die Internet-Kontaktpartner näher kennen zu lernen.
English
Three studies were conducted in schools to test hypotheses about the effects of social rejection derived from theories based on assumptions of evolutionary psychology. In the first and second studies, participants were made to believe that fictitious partners on the internet either rejected or accepted them. In the third study, participants remembered a personal experience of either being rejected or accepted in their lives. According to "sociometer-theory" (Leary et al., 1995), participants who received social rejection were expected to experience lower state self-esteem and worse mood than participants who received social acceptance. None of the three experiments confirmed this hypothesis. The theory of the "social monitoring system" (Pickett et al., 2004) claims that social rejection leads to increased interpersonal sensitivity. In the first experiment, rejected participants did not show increased inclination to shift their attention to social words in a "visual dot probe"-task. In the second and third experiments, rejected participants' sensitivity to social cues in a lexical decision task was not enhanced compared to other participants. But, in the third experiment, participants who remembered social rejection showed less sensitivity to neutral cues than to social cues in the lexical decision task. This result indicated that these participants experienced cognitive impairment, which did not concern sensitivity to social cues. Moreover, in the third study, participants who remembered social rejection compared to those who remembered social acceptance experienced increased need for affiliation and control. This result confirmed the hypothesis derived from "ostracism-theory" by Williams and Zadro (2005). Finally, participants who were led to believe that other people rejected them over the internet were more inclined to derogate the rejectors and less interested in further contact to them.
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