Titelaufnahme
Titelaufnahme
- TitelDie Problematik der Fremdheit von der Husserlschen Fremderfahrungs- sowie Intersubjektivitätslehre bis zur Vertiefung des Fremden bei Waldenfels / vorgelegt von Teng-Feng Kuo aus Taiwan
- Verfasser
- Gutachter
- Erschienen
- Umfang1 Online-Ressource (238, III Seiten)
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2024
- Verteidigung2024-12-11
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
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Zusammenfassung
Im Fokus meiner Arbeit steht die Problematisierung einer Entwicklung, die von der Husserlschen Fremderfahrungs- sowie Intersubjektivitätslehre ausgehend zur Frage nach der Fremdheitsbedeutung übergegangen ist. Aus dieser Arbeit geht hauptsächlich die Auslegungsentwicklung der Fremdheit bzw. des Fremden hervor, das sich ohne Verweis auf den Leib wie bei Merleau-Ponty, ohne Verweis auf die Weltkonstitution wie bei Husserl, schließlich jedoch als „urfaktisch“ erweisen lässt, auch wenn eine derartige Fremdheit vor allem nichts Intersubjektives bleiben muss. Zwar geht die in der fünften Cartesianischen Meditation fundierte Entwicklungsrichtung, die Unmittelbarkeit der Fremderfahrung auszulegen, wie bei Merleau-Ponty und Levinas, mit der teilweise Hand in Hand, auf den Ursprung der Fremdheit einzugehen, jedoch kann Letztere nicht durch Erstere erschöpft werden. Um die Unmittelbarkeit der Fremderfahrung auszulegen, wird das In- und Miteinander der intersubjektiven Verflechtung bei Merleau-Ponty besonders zwischen-leiblich erschlossen. Von daher rührt „eine ,perzeptive Offenheit auf die Welt“, die der vereinheitlichenden oder gleichsam totalistischen „Bewegung eines Erwerbens von Unbekanntheit zu Bekanntheit“ der Weltkonstitution bei Husserl entgegensteht. Jedoch wäre die potentielle Verabsolutierung der leiblichen Dimension so irreführend, als wären das Eigene sowie das Fremde lediglich zwei verschiedene Momente unseres chiastischen Leibes, oder als könnte „der Andere ebenso wie ich selbst in der Indifferenz eines Lebensstroms aufgehen.“ In einer solchen „antihumanistischen Tendenz“ bleibt die Fremdheit des Anderen vermisst, die bei Husserl trotz aller angeblich totalistischen Tendenz der Sinnerfüllung dennoch den Kern „des an sich ersten Fremden (des ersten Nicht-Ich), des anderen Ich“ darstellt. Die Fremdheitsbedeutung des „ersten Nicht-Ich“, das dem Ich zuerst widerfährt, wird bei Waldenfels wiedergewonnen, jedoch ohne auf „das andere Ich“ zurückzugehen. Stattdessen übersteigt das Fremde in keiner Art und Weise der Intersubjektivität die „Disjunktion von Person und Sache“, die vom „Getroffensein durch Fremdes“ erst ermöglicht wird. Das Fremde lässt sich erstens gegenüber der „Umweltlichkeit für jedermann“ auszeichnen, die bei Husserl dennoch auf den Anderen „als Mitträger der Objektivierung“ bzw. der „Welthabe“ zurückgeht, und zweitens ohne im Leib fundiert zu sein wie bei Merleau-Ponty. Die erblickbaren Umrisse des Fremden nähern sich letzten Endes dem an, was dem Ich nicht nur widerfährt, sondern auch das in Frage stellt und zum Antwortgeben bewegt. Diese sowohl fremdvermittelten als auch -angeregte „Selbstübersteigung“ liegt den anderen Dimensionen der Leiblichkeit, der „Andersheit des oder der Anderen“, der Intersubjektivität, der Objektivität usw. usf. zugrunde und nicht umgekehrt. Durch eine solche Auslegung kann ein Zugang zum Fremden ohne Umwege etwa über die Betrachtung der Welt- oder Leiblichkeit erschlossen werden.
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