Übergeordnetes Ziel dieser kumulativen Habilitation ist die Untersuchung von arbeitsbezogenem Stress und mentaler Gesundheit aus arbeitsepidemiologischer Sicht. Dabei wird der Einfluss von Arbeitsstress und psychischen Störungen auf Arbeitsunfähigkeit (AU) bzw. der mittel- und unmittelbare Einfluss von arbeitsbezogenem Stress auf Depressivität erforscht. Zudem wird der Zusammenhang zwischen Prädisposition, Arbeitsumgebung sowie körperlicher Freizeitaktivität und Arbeitsstress untersucht. Alle sieben einbezogenen Originalarbeiten basieren auf stresstheoretischen Grundlagen zu psychosozialen Arbeitsbelastungen. Sechs Untersuchungen basieren auf Daten der deutschen prospektiven lidA(„leben in der Arbeit“)- und in eine auf der schwedischen WOLF(„Work, Lipids and Fibrinogen“)-Kohortenstudie. Die Auswertungen erfolgen mittels multipler Regressions-, Moderations-, Mediations-, Mehrebenen-, Strukturgleichungs- und Imputationsmodelle.-
Titelaufnahme
- TitelArbeitsstress und mentale Gesundheit / vorgelegt von Dr. med. Jean-Baptist Freiherr von du Prel
- Verfasser
- Beteiligte
- Körperschaft
- Erschienen
- Umfang1 Online-Ressource ( IX, 88 Seiten, 79 Seiten Anhang in unterschiedlicher Zählung) : Illustrationen, Diagramme
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Habilitationsschrift, 2022
- AnmerkungTag der Verteidigung: 07.12.2022Manteltext in deutscher, Artikel im Anhang überwiegend in englischer, teilweise deutscher Sprache
- Verteidigung2022-12-07
- SpracheDeutsch ; Englisch
- DokumenttypHabilitation
- URN
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Ein Zusammenhang zwischen Arbeitsstress und AU kann im fortgeschrittenen Erwerbsalter auch unabhängig von psychischen Störungen bestehen. Jedoch erfolgt wahrscheinlich ein Teil der Varianzaufklärung des Zusammenhangs von psychischen Störungen und AU durch arbeitsbezogenen Stress. Arbeitsstress kann als partieller Mediator in der Assoziation von Sozialstatus und Depressivität wirken sowie selbst zum Teil durch einen Konflikt zwischen Berufs- und Privatleben vermittelt werden. Beides trägt zur Varianzaufklärung von Depressivität bei. Beschäftigte aller Altersgruppen aus dem Industriesektor mit Verausgabungsneigung zeigen im Längsschnitt eine erhöhte Anfälligkeit für Arbeitsstress. Bei älteren Beschäftigten kann körperliche Freizeitaktivität als Moderator das Stressniveau über die Zeit senken. Die Studien zeigen Wege auf, wie arbeitsbezogener Stress mit psychischen Störungen bzw. AU assoziiert ist.-
Sie eröffnen damit verhaltens- und verhältnispräventive Ansätze zur Stressreduktion bei älteren Beschäftigten u nd bei solchen mit Verausgabungsneigung.
The overarching aim of this cumulative habilitation thesis is to investigate work-related stress and mental health from an occupational epidemiological perspective. The influence of work stress and mental disorders on sickness absence and the direct and indirect influence of work-related stress on depression are investigated. Furthermore, the relationship between predisposition, working environment, and leisure-time physical activity, and work stress is investigated. All seven original studies included are based on work-related stress theories. Six studies use data from the German prospective lidA ("living at work") cohort study, and one uses data from the Swedish WOLF ("Work, Lipids and Fibrinogen") cohort study. The analyses were performed using multiple regression, moderation, mediation, multilevel, structural equation and imputation models. A relationship between work-related stress and sickness absence can also exist at an advanced working age independently of mental disorders. However, part of the variance of the association between mental disorders and sickness absence might be explained by work-related stress. Work can likely act as a partial mediator in the association between social status and depression and can itself be partly mediated by a work-privacy conflict. Both contribute to the variance explanation of depression. Employees of all age groups from the industrial sector, prone to overcommitment, show an increased susceptibility to work-related stress in the long run. In older employees, leisure-time physical activity can act as a moderator to reduce stress levels over time. The studies show ways in which work-related stress is associated with mental disorders and sickness absence. They thus open up behavioral and situational preventive approaches to stress reduction in older employees and those prone to overcommitment.
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