Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Friedrich Thimme, Halle, 6.6.1913, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU), Textverluste durch Ausriß in der Faltung des Briefbogens, Briefkopf KANTGESELLSCHAFT. | GESCHÄFTSFÜHRER: GEH.-RAT PROF. DR. VAIHINGER, HALLE A. S. | STELLVERTRETENDER GESCHÄFTSFÜHRER: | DR. ARTHUR LIEBERT, BERLIN W. 15, FASANENSTRASSE 48. | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Bundesarchiv Koblenz, N 1058/8
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- Physical LocationBundesarchiv Koblenz, N 1058/8
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Vaihinger an Friedrich Thimme, Halle, 6.6.1913, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU), Textverluste durch Ausriß in der Faltung des Briefbogens, Briefkopf KANTGESELLSCHAFT. | GESCHÄFTSFÜHRER: GEH.-RAT PROF. DR. VAIHINGER, HALLE A. S. | STELLVERTRETENDER GESCHÄFTSFÜHRER: | DR. ARTHUR LIEBERT, BERLIN W. 15, FASANENSTRASSE 48. | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Bundesarchiv Koblenz, N 1058/8
6. Juni 1913.
Sehr geehrter Herr Doktor!
Inliegend sende ich Ihnen vertraulich einen Brief von Meinecke, worin e[r] Bedenken dagegen äußert, daß das [Preis]thema auf Theodor v. Schön besonders hin[ausläuft].
Meine Antwort vom 30. Mai lege ich gleichzeitig bei[a].
Der definitive Aufruf[1], wie er nunmehr gedruckt ist[b] und nunmehr versendet wird, liegt ebenfalls bei. Sie ersehen daraus, daß ich versucht habe, durch die Formulierung die definitive Entscheidung über das Preisthema selbst noch frei zu | lassen[c], da die von Meinecke genannten Namen, die noch zu dem Namen von Schön zugefügt werden sollten, ja schon in dem Aufruf selbst enthalten sind, so habe ich sie nicht noch extra wiederholen wollen, habe aber, um seiner Monierung entgegenzukommen, die Formulierung einstweilen so gewählt, daß eventuell auf Schön besondere Rücksicht genommen werden könne und habe dieses in anderen Lettern gesetzt.
Die definitive Formulierung steht uns noch vollständig frei, denn diese vorläufige Mitteilung, wie wir sie jetzt zur Beschaffung der Mittel versenden, ist ja noch nicht das definitive Preisausschreiben. Das definitive Preisausschreiben bekommt die Form, wie die Beilage über die Eduard v. Hartmann Preisaufgabe[2] sie hatte. Diese Beilage (unser 6. Preisausschreiben) enthält ja auch eine nähere | Erläuterung über das Preisthema.
Ich schreibe Ihnen nun dies alles vorläufig zu dem Zweck, um Sie um Rat zu bitten bezüglich der definitiven Formulierung. Soll in der Formulierung die Rücksicht auf Theodor v. Schön aufgenommen werden, oder soll dieser nur in einer Erläuterung erwähnt werden?
Da Sie schon früher mit Meinecke korrespondiert hatten, so hatte ich angenommen, daß er wisse, daß die [Preis]aufgabe ursprünglich von Theodor Schön ausgegangen ist.
Vielleicht ist es nun am zweckmäßigsten, wenn Sie selbst Ihrerseits mit Meinecke über die Formulierung des Themas korrespondieren würden. Doch würde es vielleicht das Richtige sein, wenn nicht Sie selbst die Korrespondenz beginnen würden, sondern wenn ich Meinecke bitten würde an Sie über diese Angelegenheit zu schreiben. |
Jedenfalls wollen Sie Ihrerseits einstweilen noch nichts tun, sondern mir Ihre Meinung schreiben, was jetzt am besten geschehen soll.
Noch bemerke ich ausdrücklich, daß einer der übrigen Unterzeichner Lenz und Spranger eingeschlossen, daran Anstoß genommen haben[d], daß die ursprüngliche Formulierung des Themas besondere Rücksichtnahme auf Theodor von Schön verlangt.
Mit bestem Gruß Ihr
Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
2↑Eduard v. Hartmann Preisaufgabe ] vgl. Vaihinger (mit Arthur Liebert): Sechstes Preisausschreiben der Kantgesellschaft. Eduard von Hartmann-Preisaufgabe. Eduard von Hartmanns „Kategorienlehre“ und ihre Bedeutung für die Philosophie der Gegenwart. In: Kant-Studien 17 (1912), S. 334–336. Datiert im Mai 1912.▲