Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger (mit Alois Riehl), Befürwortung der Zulassung von Bruno Bauch als katholischer Kandidat zur Habilitation, Halle, 13.7.1903, 2 S., hs. (andere Hd., mit eU), Universitäts-Archiv Halle-Wittenberg Rep. 21, Nr. 145 (Habilitation Bruno Bauch u. a.)
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- Physical LocationUniversitäts-Archiv Halle-Wittenberg Rep. 21, Nr. 145 (Habilitation Bruno Bauch u. a.)
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Vaihinger (mit Alois Riehl), Befürwortung der Zulassung von Bruno Bauch als katholischer Kandidat zur Habilitation, Halle, 13.7.1903, 2 S., hs. (andere Hd., mit eU), Universitäts-Archiv Halle-Wittenberg Rep. 21, Nr. 145 (Habilitation Bruno Bauch u. a.)
Promemoria[1]
betreffend die Habilitation des Dr. Bauch.
Die beiden unterzeichneten Ordinarien der Philosophie an der Universität Halle befürworten gerne die Dispensation des Dr. phil. Bruno Bauch aus Breslau, welcher katholischer Konfession ist, vom § 4 unseres Universitäts-Statuts[2] zum Zweck seiner Habilitation[3]. Dr. Bruno Bauch ist seiner philosophischen Richtung nach Anhänger Kants. Die Universität Halle darf als der Mittelpunkt der an Kant sich anschließenden philosophischen Bestrebungen bezeichnet werden, deren systematisch-kritische Richtung einerseits und philologisch-historische Richtung andrerseits durch die beiden Unterzeichneten vertreten wird. Dr. Bauch, dessen Habilitationsschrift das Verhältnis von Luther und Kant zum Thema hat, passt ganz in den Rahmen dieser Bestrebungen hinein und erscheint uns als ein wünschenswerter Mitarbeiter. Ganz besonders | erwünscht ist seine Mitarbeit an der Redaktion der „Kantstudien“, wozu er durch günstige Eigenschaften besonders qualifiziert ist. Die Geschäfte an dieser Zeitschrift, die in ihrem achten Jahrgange besteht, haben sich so gehäuft, daß ein zweiter Redakteur sich als notwendig herausgestellt hat. Eine Zeitlang wurde hiermit ein Privatdocent in Jena[4] betraut, aber die räumliche Trennung der Redakteure hat sich als undurchführbar erwiesen und zu einer Menge von Unzuträglichkeiten geführt. Es ist deshalb notwendig, dass ein Gelehrter, der an der hiesigen Universität habilitirt ist, diese Hilfsredaktion übernimmt. Eine andere geeignete Persönlichkeit ist hierzu nicht vorhanden. Aus diesen Gründen erscheint uns Dr. Bauchs Habilitation, zu der er sich mit unserem Einvernehmen meldet, vorteilhaft für unsere Universität.
A. Riehl[a]
H. Vaihinger
Halle a. S 13. Juli 1903
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
2↑§ 4 unseres Universitäts-Statuts ] vgl. Statuten der Kœniglich Preussischen vereinigten Friedrichs-Universitæt Halle-Wittenberg vom 24.4.1854 (Universitätsarchiv Halle-Wittenberg Am 74070), S. 7: § 4 Confessioneller Charakter der Universität. Der ursprünglichen Stiftung gemäß sind bei der Universität Halle-Wittenberg nur Lehrer und Beamte evangelischer Confession zuzulassen und anzustellen. – Der Dispens wurde durch Allerhöchsten Erlass Wilhelm I. vom 28.8.1903 erteilt (Abschrift in derselben Akte vom 10./18.9.1903).3↑zum Zweck seiner Habilitation ] in derselben Akte befindet sich Bauchs Antrag auf Zulassung zur Habilitation vom 17.6.1903 mit Anlagen: Lebenslauf (faksimiliert in: Regina Meÿer u. Günther Schenk (Hg.): Neukantianisch orientierte Philosophen. Bruno Bauch. Fritz Medicus, Alois Riehl und Hans Vaihinger. Halle: Schenk 2001, S. 51–53), Maturitätszeugnis, Abgangszeugnisse Straßburg (30.8.1900), Heidelberg (4.3.1901), Freiburg (6.9.1902), Berlin (17.6.1903); Dissertation (Glückseligkeit und Persönlichkeit in der kritischen Ethik. Stuttgart: Frommann (Hauff) 1902), Habilitationsschrift im Manuskript (nicht in der Akte), Ausmusterungsschein (nicht in der Akte, die jedoch enthält: Doktordiplom vom 5.9.1902; Drucksache: Vom Prinzip der Moral bei Kant. Einladungsschrift zur Antrittsvorlesung Über Goethes Weltanschauung am Donnerstag 19.11.1903 11 Uhr. Halle a. S.: Kaemmerer & Co. 1903. 22 S.). Die Prüfung zur Nostrifikation (Anerkennung) der Promotion fand am 9.11.1903 statt. Vaihinger prüfte über Geschichte der Erkenntnistheorie seit der Antike, beginnend mit den Vorsokratikern und endend mit George Berkeley.▲