Titelaufnahme
- TitelWirkung von Piktogrammketten und Hinweisschildern auf Fahrverhalten und Verkehrssicherheit auf schmalen Hauptverkehrsstraßen / vorgelegt von Anne Koppers
- Verfasser
- Körperschaft
- Erschienen
- AusgabeElektronische Ressource
- Umfang1 Online-Ressource (176 Seiten) : Illustrationen, Diagramme, Karten
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2021
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
- DOI
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Immer wieder müssen sich Radfahrende auf Hauptverkehrsstraßen den vorhandenen Platz mit Kraftfahrzeugen (Kfz) auf der Fahrbahn teilen, da der Straßenraum für eine getrennte Führung nicht ausreicht und keine Alternativroute besteht. Hierbei gibt es auch Strecken, die zusätzlich die Benutzung des Seitenraums entweder durch einen nicht benutzungspflichtigen Radweg oder eine Freigabe des Gehwegs für Radfahrende erlauben. Insbesondere bei dieser dualen Führung kann es vorkommen, dass Kfz-Fahrende nicht mit Radfahrenden auf der Fahrbahn rechnen und sich eine fehlende Akzeptanz für Radfahrende auf der Fahrbahn im Fahrstil der Kfz-Fahrenden widerspiegelt. Rad-Piktogramme und Hinweisbeschilderungen zur Radwegebenutzungspflicht werden daher u.a. im Zusammenhang mit der Aufhebung der Benutzungspflicht von Radwegen umgesetzt oder finden in Straßenräumen, in denen regelkonforme Radverkehrsanlagen aufgrund zu geringer Abmessungen nicht umsetzbar sind, Anwendung. Diese Dissertation soll dazu beitragen zu ermitteln, unter welchen Rahmenbedingungen diese Maßnahmen zur Unterstützung des Mischverkehrs auf der Fahrbahn sinnvoll sind und wie sie ausgestaltet werden können. Auf Basis einer Literaturanalyse, Vor-Ort-Untersuchung von 6 Strecken im Bestand und 14 Strecken vor und nach der Umsetzung sowie der Unfallanalyse dieser Strecken wurden Empfehlungen für die weitere Umsetzung in Deutschland abgeleitet. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass im Vorher-/Nachher-Vergleich - das individuelle Risiko von Radfahrenden zu verunfallen an allen Strecken sinkt, - Interaktionen auf der Fahrbahn zwar zunehmen, aber Konflikte kaum zunehmen, - Interaktionen und Konflikte im Seitenraum reduziert werden, - die Fahrbahnnutzung von Radfahrenden ansteigt, insbesondere an Strecken ohne erlaubter Seitenraumnutzung, - der Anteil linksfahrender Radfahrender sinkt, - die Fahrlinie von Radfahrenden sich im Mittel kaum verschiebt, - der Anteil der Überholungen zwischen 0,5 und 1,5 m sinkt und über 1,5 m steigt und - Radfahrende weniger überholt werden. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass Piktogrammketten eine Maßnahme sind, um insbesondere die Akzeptanz des Mischverkehrs auf Hauptverkehrsstraßen zu erhöhen, Seitenraumnutzungen zu reduzieren und Routen im Radverkehr zu verdeutlichen. Hinweisschilder zur Radverkehrsführung auf der Fahrbahn scheinen auch einen positiven Effekt zu haben, jedoch war die Stichprobe mit einer Strecke im Rahmen der Erhebungen sehr gering, daher wird im Rahmen der Empfehlungen hierauf nicht weiter eingegangen. Die Piktogrammketten bieten sich an, um Netzlücken zu schließen, an denen aufgrund von beengten Situationen keine regelkonformen Radverkehrsanlagen umgesetzt werden können. Bei etwaigen Flächenkonflikten sind zuvor alle Möglichkeiten zu prüfen, um regelkonforme Radverkehrsanlagen anbieten zu können. Um zu vermeiden, dass diese Maßnahme der Radverkehrsförderung, die nur für bestimmte Abschnitte im Basis- und Vorrang-Radnetz gedacht ist, im gesamten Haupt- wie auch Erschließungsstraßennetz eingesetzt wird und somit zu einer Regel- und nicht Ausnahmelösung bei beengten Verhältnissen wird, sollte der Einsatzbereich klar eingegrenzt und beschränkt werden. Die hier eingestellte elektronische Version ist die Parallelveröffentlichung folgender Publikation: Koppers, Anne: Wirkung von Piktogrammketten und Hinweisschildern auf Fahrverhalten und Verkehrssicherheit auf schmalen Hauptverkehrsstraßen. Schriftenreihe des Fachzentrums Verkehr Nr. 18. Düren: Shaker Verlag 2021. ISBN 978-3-8440-8343-9
English
Time and again, cyclists on main roads have to share the available space with motor vehicles on the carriageway, as the road space is not sufficient for separate guidance and there is no alternative route. There are also routes that additionally allow the use of the side space either by a cycle lane that does not have to be used or a clearance of the pavement for cyclists. Especially with this dual routing, it can happen that motor vehicle drivers do not expect cyclists on the roadway and that a lack of acceptance for cyclists on the roadway is reflected in the driving style of motor vehicle drivers. Therefore, cycling pictograms and signs for the use of cycle lanes are implemented in connection with the abolition of the compulsory use of cycle lanes or are used in road spaces in which it is not possible to implement cycling facilities that comply with the regulations because the dimensions are too small. The aim of this dissertation is to determine under which conditions these measures to support mixed traffic on the carriageway make sense and how they can be designed. Based on a literature analysis, on-site investigations of 6 existing routes and 14 routes before and after implementation, as well as accident analysis of these routes, recommendations for further implementation in Germany were derived. The results of the study show that in the before/after comparison - the individual risk of cyclists having an accident decreases on all routes, - interactions on the road increase, but conflicts hardly increase, - interactions and conflicts in the side space are reduced, - the use of the carriageway by cyclists increases, especially on routes without permitted use of the side space, - the proportion of cyclists riding on the left decreases, - the line of travel of cyclists hardly shifts in average, - the proportion of overtaking decreases between 0.5 and 1.5 m and increases above 1.5 m, and - cyclists are overtaken less. Overall, it could be shown that chains of pictograms are a measure to increase the acceptance of mixed traffic on main roads, to reduce the use of side spaces and to clarify cycling routes. Signs for cycling on the carriageway also seem to have a positive effect, but the sample was very small with only one route in the surveys, so they are not discussed further in the recommendations. The chains of pictograms are suitable for closing gaps in the network where it is not possible to implement compliant cycling facilities due to constricted situations. In the event of conflicts over space, all options should be examined beforehand in order to be able to offer cycling facilities that comply with the regulations. In order to avoid that this measure of cycling promotion, which is only intended for certain sections in the basic and priority cycling network, is used in the entire main and access road network and thus becomes a regular and not an exceptional solution in confined conditions, the area of application should be clearly limited and restricted. This electronic version is the parallel publication of the following publication: Koppers, Anne: Wirkung von Piktogrammketten und Hinweisschildern auf Fahrverhalten und Verkehrssicherheit auf schmalen Hauptverkehrsstraßen. Schriftenreihe des Fachzentrums Verkehr Nr. 18. Düren: Shaker Verlag 2021. ISBN 978-3-8440-8343-9
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