Titelaufnahme
- TitelStressor-related reactivity and emotion regulation in somatic symptom disorder / vorgelegt von Harald Gitzen
- Verfasser
- Körperschaft
- Erschienen
- AusgabeElektronische Ressource
- Umfang1 Online-Ressource (VII, 130 Seiten, Seite A-131-A-166)
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2020
- SpracheEnglisch
- DokumenttypDissertation
- URN
- DOI
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Es wird angenommen, dass Störungen des autonomen Nervensystems in Form einer reduzierten Herzratenvariabilität (HRV) und eine maladaptive Emotionsregulation (ER) mit zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Somatischen Belastungsstörung (SBS) beitragen. Es gibt immer mehr Belege für eine reduzierte HRV und mehr Anwendung maladaptiver ER-Strategien im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe (GK). Über die stressorbezogene Reaktivität ist hingegen wenig bekannt. Außerdem ist die ER-Forschung häufig auf die vormals somatoformen Störungen ausgerichtet, berücksichtigt häufig nicht sowohl adaptive als auch maladaptive Strategien, und vernachlässigt den Einfluss kontextueller Faktoren auf die Anwendung jeweiliger ERStrategien. Ziel der Dissertation war die Untersuchung physiologischer und psychologischer Aspekte bei SBS und ihrer Subgruppen, nämlich Personen mit medizinisch unerklärten (MUS) und medizinisch erklärten Symptomen (MES), was mittels einer quasi-experimentellen Studie (Studie 1 und 2) und den Ausgangsdaten einer multizentrischen Interventionsstudie (Studie 3) angestrebt wurde. Die Ergebnisse von Studie 1 (N = 94) wiesen darauf hin, dass die HRV bei SBS weniger flexibel auf sich ändernde experimentelle Bedingungen reagierte als die der GK, und dass soziale Stressoren eine stärkere Symptombeeinträchtigung hervorriefen als Gesundheitsbezogene. Studie 2 (N = 108) zeigte, dass bei Personen mit SBS im Vergleich zur GK in stärkerem Ausmaß maladaptive und in geringerem Ausmaß adaptive ER-Strategien verwendeten. Obwohl Krankheitsangst (KA) bei SBS durch ER vorhergesagt wurde, wurden unterschiedliche KA-Ausprägungen zwischen SBS und GK nur partiell durch ER erklärt. Weder in Studie 1 noch 2 konnten innerhalb der SBSStichprobe Subgruppenunterschiede gefunden werden. In Studie 3 (N = 255) wurde die ER-Strategie der Akzeptanz bestimmten Copingstrategien zur Vorhersage somatischer Belastung bei SBS-MUS gegenüber gestellt. Sowohl Akzeptanz als auch Copingstrategien waren nennenswerte Prädiktoren. Kontextabhängige Variablen, wie die Intensität symptombezogener Emotionen, moderierten auf spezifische Art Beziehungen zwischen Strategieanwendung und somatischer Belastung. Zusammengefasst könnten sowohl die autonome Rigidität als auch Emotionsregulationsdefizite das Ergebnis einer reduzierten kardialen, vagalen Kontrolle sein und scheinen eine ähnliche Relevanz bei SBS-MUS und SBS-MES zu haben. Ein HRV-Biofeedback und ER-Training könnten die selbstregulatorischen Fähigkeiten verbessern, was SBS-Patienten dazu befähigen könnte besser mit internen und externen Anforderungen umzugehen.
English
Dysfunctions of the autonomic nervous system such as reduced heart rate variability (HRV) and maladaptive emotion regulation (ER) are assumed to contribute to the development and progression of somatic symptom disorder (SSD). There is growing evidence for reduced HRV activity and more maladaptive ER use in comparison to healthy controls (HC). However, stressor-related HRV-reactivity is not well understood. Further, ER research often refers to formerly called somatoform disorders, does not necessarily cover both adaptive and maladaptive ER strategies, and is neglecting contextual factors influencing ER use. Aim of this doctoral thesis was to examine those physiological and psychological aspects within SSD and its subgroups, namely subjects with medically unexplained (MUS) and medically explained (MES) symptoms, with help of a quasi-experimental study (study 1 and 2) and baseline-data of a multicentric intervention study (study 3). Results from study 1 (N = 94) showed that HRV in SSD responded less flexible to changes in experimental conditions than in HC, and to social stressors, which caused more symptom disability than health-related stressors. Study 2 (N = 108) showed more maladaptive and less adaptive ER use in SSD in comparison with HC. Even though ER predicted health anxiety (HA) within SSD, HA differences between SSD and HC could only partially be explained by ER. Subgroup differences within SSD were found neither in Study 1 nor 2. Study 3 contrasted acceptance as an ER strategy and specific coping strategies with regard to predicting somatic burden in SSD-MUS (N = 255). Both, acceptance and coping, were considerable predictors. However, contextual variables like the intensity of symptom-related emotions moderated relationships between strategy use and somatic burden in specific ways. In sum, both autonomic rigidity and ER deficits in SSD might be the result of reduced cardiac vagal control and appear to have similar relevance in SSD-MUS and SSD-MES. A HRV biofeedback and ER training might enhance self-regulatory skills, enabling SSD patients to cope better with symptom-related internal and external demands.
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