Titelaufnahme
- TitelEntwicklung eines Referenzvorgehensmodells zur multikriteriellen Bewertung innovativer Sicherheitstechniken / vorgelegt von Stephan Grandt
- Verfasser
- Erschienen
- HochschulschriftWuppertal, Univ., Diss., 2015
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Die Forcierung des Einsatzes reaktiver, neuartiger Sicherheitsmaßnahmen in der zivilen Luftfahrt zu Beginn des neuen Jahrtausends führte zu einer gegenwärtigen Debatte über das angemessene Verhältnis von Freiheit und Sicherheit. Entscheidungsträger auf unternehmerischer, wie auch staatlicher Ebene sehen sich dabei mit der Berücksichtigung von Interessen unterschiedlichster Anspruchsgruppen konfrontiert. Die Entscheidung über den Einsatz innovativer Sicherheitstechniken verlangt folglich nach einer Bewertung, welche zum einen den Interessen relevanter Stakeholder im Bereich der Luftsicherheit gerecht wird und zum anderen unterschiedliche Bewertungskriterien frühzeitig im Innovationsprozess berücksichtigt. Vor dem Hintergrund teilweise konfliktärer Zielsetzungen, der Akzeptanzfrage sowie dem stetigen technologischen Wandel wird das hieraus resultierende multikriterielle Entscheidungsproblem in der vorliegenden Forschungsarbeit in ein Bewertungssystem überführt, welches abschließend in einem Vorgehensmodell gebündelt wird und als generalisierbares Verfahren Anwendung finden soll.
Zur Eingrenzung des Forschungsgegenstandes trägt die Analyse der gegenwärtigen Entwicklungstendenzen im Bereich der Luftsicherheit bei, auf deren Basis die Anforderungen an eine ganzheitliche multikriterielle Bewertung innovativer Sicherheitstechniken untersucht werden. Eine ausgedehnte Literaturanalyse sowie bereichsspezifische Interviews mit entsprechenden Stakeholder-Gruppen bilden die Basis für die Entwicklung eines Sets an Bewertungsdimensionen und -kriterien, welche für die Technikbewertung im Luftsicherheitsbereich von besonderer Relevanz sind. Diese Analysen führen zu einem modellbasierten Lösungsansatz, welcher durch die sukzessive Entwicklung eines Referenzvorgehensmodells realisiert wird. Unterstützt durch eine geeignete Modellierungstechnik und unter Berücksichtigung multikriterieller, innovations- sowie akzeptanzspezifischer Ansätze, bildet dieses Modell den zeitlogischen Ablauf der multikriteriellen Bewertung innovativer Sicherheitstechniken im Bereich der Luftsicherheit ab. Darüber hinaus wird die Übertragbarkeit auf weitere Anwendungsbereiche der Luftsicherheit gewährleistet.
Das Ergebnis einer in der Forschungsarbeit durchgeführten Fallstudie zur ganzheitlichen multikriteriellen Bewertung wird mithilfe softwarebasierter Anwendungen grafisch dargestellt und gibt im vorliegenden Anwendungsfall Aufschluss darüber, in welchen Bereichen Optimierungs- bzw. Änderungspotenziale in Bezug auf verschiedene Sicherheitstechniken liegen. Durch das entwickelte Referenzvorgehensmodell können zukünftige Fehlinvestitionen in neue Sicherheitstechniken, wie sie beispielsweise bei der Implementierung des Security Scanners zu beobachten waren, bereits in den frühen Innovationsphasen der Technologieentwicklung vermieden werden. Anhand der Validierung des Referenzvorgehensmodells am Anwendungsfall der Luftsicherheitskontrolle wird einerseits aufzeigt, dass die entwickelte Bewertungsstruktur, der Methodenverbund und das zeitlogische Vorgehen schlüssig sind und andererseits Verfeinerungspotenzial bezüglich zukünftiger Anwendungen liegt.
English
The accelerated use of new kinds of reactive security measures in civil aviation at the beginning of the new millennium led to the current debate about striking the right balance between freedom and safety. Those responsible for making decisions at both corporate and state level have to consider the interests of very different groups of stakeholders. Any decision about the use of innovative security technologies therefore requires an evaluation that satisfies the relevant stakeholders’ interests in aviation security on the one hand and takes different evaluation criteria into account at an early stage of the innovation process on the other hand. A multi-criteria decision-making problem results here due to partially conflicting objectives, the issue of acceptance and constant technological change. This is converted into an evaluation scheme in this re-search paper, consolidated in a process model and should be applicable as a generalized approach.
An analysis of current development trends in aviation security helps to narrow down the object of research. This is then used as a basis to examine the requirements of a holistic, multi-criteria evaluation of innovative security technologies. An in-depth literature analysis and sector-specific interviews with the relevant stakeholder groups form the basis for developing a set of evaluation dimensions and criteria that are particularly relevant for assessing technologies in the sector of aviation security. These analyses result in a model-based approach, realized by the successively development of a reference model. Supported by a suitable modeling technology and taking multi-criteria, innovation and acceptance-specific approaches into account, this model illustrates the logical chronological sequence of the multi-criteria evaluation of innovative security technologies in aviation security. Furthermore, its transferability to other aviation security applications is guaranteed.
The result of a case study of holistic multi-criteria evaluation conducted in a research project is plotted with the help of software-based applications and provides information about where potentials for optimization or changes lie with regard to different security technologies. Misplaced investments in new security technologies in the future, as was observed for example when introducing security scanners, can be avoided at an early innovation stage of technology development by applying the developed reference model. The validation of the reference model using the case of the aviation security checkpoint reveals that the developed evaluation structure, the combination of methods and the logical chronological approach are consistent, on the one hand, but also shows the potential for improvement with regard to future applications.
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