Titelaufnahme
- TitelAnwendung internationaler Klassifikationen in der Leistungsdiagnostik zur Berufseignung von Bewerbern mit Behinderung / vorgelegt von: Susanne Ina Schulte
- Verfasser
- Erschienen
- HochschulschriftWuppertal, Univ., Diss., 2014
- AnmerkungEnth.: Teil 1 - 2
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Im deutschsprachigen Raum wurde die Anpassung von Leistungstestverfahren für Bewerber mit Behinderung bisher nicht thematisiert. Daran hat auch die Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bislang nichts geändert. Aus diesem Grunde sind die von der Berufseignungsdiagnostik normbasiert ermittelten Diagnosen für Bewerber mit Behinderungen wenig aussagekräftig. Diese Arbeit will einen Anstoß für die Forschung und für die Umsetzung in der Testpraxis geben. Zunächst werden internationale Methoden und Untersuchungsergebnisse zusammengetragen, um daraus Erkenntnisse für geeignete Testanpassungen abzuleiten. Im Anschluss daran wird das Anamneseverfahren des Institutes für Personalentwicklung und Eignungsprüfung (IfP) sowie der dort bereits seit 2009 eingesetzten Testanpassungen vorgestellt und mit der internationalen Klassifizierung der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) verbunden. Die Zielsetzung besteht darin, eine Grundlage für die Barrierebefreiung marktgängiger Leistungstests zu entwickeln. Untersucht wurden rund 120.000 Bewerber aus den Jahren 2009 bis 2014, die sich für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst beworben hatten. Darunter befanden sich 1624 Bewerber mit Behinderung. In der Testsaison 2013/2014 bearbeiteten rund 300 Bewerber in einer zusätzlichen Online-Befragung den Fragenbogen zur Kompetenz- und Kontrollüberzeugung von Krampen (1991), mit dem nach einer beeinflussenden Variablen im sozialen Umfeld gesucht wird. Darüber hinaus bearbeiteten Bewerber mit Behinderung zusätzliche Testaufgaben ohne Barrierebefreiung, welche zur Untersuchung der Auswirkungen von Testanpassungen herangezogen wurden. Die Ergebnisse zeigten deutliche Effekte beim Einsatz von angepassten Testverfahren, jedoch offenbarte sich auch weiterer Entwicklungsbedarf. Insbesondere bei Testverfahren mit hohen Speedkomponenten zeigten sich Schwierigkeiten in der zeitlichen Anpassung: Mit der zunehmenden Entwicklung von adaptiven Testverfahren lässt sich jedoch auch hier eine Lösung versprechen. Die Bedeutung von angepassten Testverfahren, die Bewerbern gleiche Chancen anbieten, wird mit den Ergebnissen zur personalen Kontrolle untermauert. So wurde bei Bewerbern mit Behinderung ein signifikant geringer ausgeprägtes Selbstkonzept eigener Fähigkeiten sowie eine geringere Selbstwirksamkeit nachgewiesen als bei Bewerbern ohne Behinderung. Daher plädiert die Autorin für eine Gleichbehandlung durch Anpassung von Testbedingungen anstatt auf Leistungsverzicht durch Bonusgaben. Einen wesentlichen Beitrag zu weiteren Entwicklungen wird die ICF leisten. Bereits heute lassen sich behinderungsbedingte Einschränkungen sehr konkret mit dieser Klassifizierung beschreiben, so dass ein Eignungstest individuell und gleichzeitig vergleichbar angepasst werden kann. Das ist notwendig, um die korrekte Zuordnung von Bewerbern zu Testanpassungen zu definieren, was bei der Überprüfung der Großschriftversion deutlich geworden ist. Darüber hinaus ermöglicht eine systematische Anwendung dieser Klassifikation nicht nur eine organisationsübergreifende, sondern sogar eine internationale Evaluation. Das bedeutende Resümee besteht darin, dass die Forschung in Deutschland dieses Themengebiet erst noch erobern muss. Die aktuell umgesetzte Inklusion in den Schulen setzt sich in ein paar Jahren auf dem Ausbildungsmarkt fort. Dazu ist ein breiteres Spektrum von Probanden im Sinne von Diversity von Diagnostikern und Testkonstrukteuren grundsätzlich in den Blick zu nehmen. Die praktische Umsetzung in beruflichen Auswahlverfahren wird zudem von Regierungsinstitutionen und – aktionen unterstützt werden müssen.
English
In German-speaking countries, the adaptation of performance test procedures for candidates with disabilities has not been addressed. Not even the introduction of the General Equal Treatment Act (AGG) (similat to the amercan ADA) so far nothing has changed. For this reason, the standard is based as determined by the professional aptitude testing diagnostics for candidates with disabilities are not very meaningful. This work will provide an impetus for research and for the implementation of the test in practice. First international methods and test results are collated in order to derive insights for appropriate test accommodations. Following this, the process history of the Institute for Human Resources Development and aptitude test (IFP) and the test adjustments used there since 2009 and will be presented to the International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) connected. The objective is to develop a basis for the barrier liberation marketable performance tests. Were examined approximately 120,000 applicants from 2009 to 2014 who had applied for an education in the public sector. Among these 1624 candidates with disabilities were. In the Test season 2013/2014 around 300 applicants processed in an additional online survey questionnaire to the competence and locus of control of staples (1991), which searches for a variable influencing the social environment. In addition, processed applicants with disabilities additional test tasks without barrier liberation, which were used to study the effects of test adjustments. The results showed significant effects in the use of customized test procedures, however, also revealed further development needs. In particular, in testing with high-speed components, difficulties identified in the seasonal adjustments: With the increasing development of adaptive test method can however also here to promise a solution. The importance of customized test procedures, offering candidates equal opportunities will, underpinned by the results of the personal control. Thus a significantly less pronounced self-concept own abilities as well as a lower self-efficacy has been demonstrated for applicants with disabilities as for applicants without disabilities. Therefore, the author argues for equal treatment by adjusting test conditions rather than on performance waiver by bonus shares. A significant contribution to further developments will make the ICF. Already today can be disability-related limitations describe very specifically with this classification, so that an aptitude test can be individually adjusted, while comparable. This is necessary to define the correct allocation of candidates to test changes, what has become clear in reviewing the large print version. Moreover, a systematic application of this classification not only enables cross-organizational, but also an international evaluation. The significant résumé is that the research in Germany this topic has yet to conquer. The currently implemented inclusion in schools continues in a few years continued in the training market. This requires a wider range of subjects within the meaning of diversity of diagnosticians and test engineers in principle to take in the view. The practical implementation in professional competitions is also from government institutions and - must be supported Actions
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