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- TitleBetriebliche Gesundheitsförderung im Finanzamt : Evaluation eines Konzepts zur gesundheitsförderlichen Führung durch partizipative Arbeitsgestaltung / vorgelegt von Peter Görg
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- EditionElektronische Ressource
- Description1 Online-Ressource (VIII, 217 Seiten) : Illustrationen
- Institutional NoteBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2019
- LanguageGerman
- Document typeDissertation (PhD)
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Deutsch
Alternde Belegschaften, steigende Komplexität der Steuergesetze und höhere Fallzahlen führten in der Finanzverwaltung zu einem Bedarf an Modernisierung und Entlastung. Ersteres erfolgte u.a. durch die Einführung der „gewichtenden Arbeitsweise“, einer durch EDV unterstützten Veranlagung der Steuern. Letzterem begegnete die Oberfinanzdirektion Köln 2006 durch die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements, unterstützt durch das BMBF-Projekt „INOPE“. Die vorliegende Arbeit dokumentiert die Konzeption, Erprobung und Evaluation eines Konzepts zur gesundheitsförderlichen Führung durch partizipative Arbeitsgestaltung in einem der am Projekt beteiligten Finanzämter. Die Literatur zur Organisationsentwicklung und zum betrieblichen Gesundheitsmanagement betont die zentrale Rolle der Leitung bzw. Führung für den Erfolg von OE bzw. BGM-Maßnahmen. Übersichtsarbeiten zum Zusammenhang von Führung und Gesundheit belegen u.a. einen indirekten Einfluss der Führung auf die Gesundheit der Beschäftigten, der über Merkmale der Arbeitsgestaltung verläuft. Im Sinne der soziotechnischen Systemgestaltung wurde deshalb eine gemeinsame Analyse und Gestaltung des sozialen und technischen Systems des Finanzamts angestrebt. Im Zentrum stand die Primäraufgabe „Veranlagung der Steuern“, handlungsleitend waren die Ermittlung gestaltbarer Aspekte der Aufgabe, die Entwicklung von Lösungen im Sinne des Konzepts vollständiger Tätigkeiten und die Partizipation der Beteiligten. Somit sollte soll über Hierarchien hinweg eine gemeinsame Aufgaben- und Zielorientierung zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen erreicht werden. Die Prozessevaluation der Interventionen erfolgt vorwiegend mittels qualitativer Daten. Die summative Evaluation des Arbeitsgestaltungsprojekts mittels quantitativer (Längsschnitt-)Daten. Für eine integrative Betrachtung aller Befunde wird das Evaluationsmodell von Kirkpatrick (1976) herangezogen. Die Interventionen bestanden aus einem Workshop-Konzept zur gesundheitsförderlichen Führung, welches in ein Projekt zur partizipativen Arbeitsgestaltung mündete. In den Workshops wurden Probleme und Lösungsansätze zunächst getrennt auf Ebene der Führung und der Beschäftigten ermittelt und dann in Form von Survey-Feedback-Schleifen zwischen den Ebenen vermittelt. Ergebnisse waren ein Konsens der Führung zu Belohnungssystemen, die Einrichtung eines Ideenmanagements und die Identifikation der Zielgruppe (Sachgebiete VST 2000 und SIST) und Ansatzstelle (gewichtende Arbeitsweise) für das anschließende Projekt zur partizipativen Arbeitsgestaltung. Den Beschäftigten wurde im Projekt ermöglicht, Einfluss auf die Steuerung der gewichtenden Arbeitsweise zu nehmen, mit dem Ziel, ihre Beanspruchungsbilanz (Kosten- vs. Nutzenaspekt der Beanspruchung) zu optimieren. In Verbindung mit der Dimension Kontrollerleben bildet die Beanspruchungsbilanz das Job-Strain-Control Modell (Wieland & Hammes, 2014) zur Bewertung der Beanspruchungsoptimalität der Arbeitsplätze. Die Auswertung der Daten zu diesem Modell zeigt, dass nach dem Projekt signifikant mehr Personen eine optimale Beanspruchung berichten. Darüber hinaus schätzen die Beteiligten nach dem Projekt ihr Kontrollerleben und ihre „Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt“ signifikant höher ein, negative Gefühle dagegen signifikant geringer (mittlere Effekte). Schwächen des Untersuchungsdesigns führen zu Validitätsbedrohungen, die u.a. eine Zuordnung der Effekte zu einzelnen Interventionen erschweren und eine konservative Einschätzung der externen Validität nahelegen. Die integrative Betrachtung der Ergebnisse aus qualitativen und quantitativen Analysen im Kirkpatrick-Modell ermöglicht jedoch erweiterte Perspektive auf die Plausibilität und Reichweite der Schlussfolgerungen.
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