Bibliographic Metadata
- TitleAchtsamkeit als Voraussetzung gelingender Mitarbeiterführung in kritischen Mitarbeitergesprächen : eine empirische Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Achtsamkeit, Gesprächskompetenz und Beanspruchungserleben im Kontext von Führungsaufgaben / vorgelegt von Dipl.-Psych. Klaus-Peter Arentz
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- EditionElektronische Ressource
- Description1 Online-Ressource (XV, 281 Blätter) : Illustrationen, Diagramme
- Institutional NoteBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 23. Januar 2020
- AnnotationErscheinungsdatum auf dem Cover: 2019
- LanguageGerman
- Document typeDissertation (PhD)
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Deutsch
Die vorliegende empirische Forschungsarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Achtsamkeit von Führungskräften und deren Gesprächskompetenz in der Gestaltung kritischer Mitarbeitergespräche einerseits, sowie den Zusammenhang zu Aspekten der psychischen Beanspruchung der Führungskräfte im Rahmen solcher Gesprächssituationen andererseits. Sowohl aus buddhistischer als auch wissenschaftlicher Perspektive wird Achtsamkeit in weitestgehend übereinstimmender Weise als die völlige Präsenz im je gegenwärtigen Augenblick in Verbindung mit einer Haltung des Nicht-Urteilens bezogen auf die damit verbundenen Erfahrungen verstanden. Untersuchungen zu den Wirkfaktoren der Achtsamkeit beschreiben die Verbesserung der Selbstregulation in emotionaler, kognitiver und verhaltensbezogener Weise als wesentliche Faktoren. Die intraindividuelle Wirkung von Achtsamkeit, vor allem in Bezug auf deren Effekte zur Stressreduktion, wurde bislang in erster Linie im Kontext der Gesundheitswissenschaften untersucht und kann als empirisch vielfach belegt angesehen werden. Eine Übertragung des Konzepts der Achtsamkeit auf die Arbeit von Führungskräften wird in der wissenschaftlichen Literatur zwar seit einiger Zeit in ersten Ansätzen vorgenommen, jedoch finden sich aktuell nur wenige empirische Arbeiten, die mögliche interindividuelle Effekte der Achtsamkeit zum Gegenstand der Untersuchung machen. Für die vorliegende Studie wurden 124 Führungs- und Führungsnachwuchskräfte im Rahmen von Potenzialanalysen zur Personalentwicklung nach der Assessment-Center Methode bei der Führung von kritischen Mitarbeitergesprächen beobachtet und beurteilt. Ausgehend von der Annahme einer erhöhten Anforderung an die emotionale Selbstregulation der Führungskräfte im Rahmen solcher Gespräche wurden über Selbsteinschätzungen der Führungskräfte neben der individuellen Achtsamkeit, die individuellen Emotionsregulationsstrategien und Parameter der erlebten psychischen Beanspruchung erhoben. Die Emotionsregulationsstrategie der „Reinterpretation“ konnte im Rahmen der Datenaufbereitung als wesentliche Variable mit Bezug zur Achtsamkeit erfasst werden. Sie beschreibt die Fähigkeit zur Empathie und Perspektivenübernahme durch die Führungskraft und einer positiven Gesamteinschätzung der kritischen Situation. Die vorliegende Untersuchung zeigt hypothesenkonforme Ergebnisse hinsichtlich eines positiven korrelativen Zusammenhangs zwischen der individuellen Achtsamkeit der Führungskräfte und deren Gesprächskompetenz sowie eines negativen korrelativen Zusammenhangs zur erlebten dysfunktionalen Beanspruchung im kritischen Mitarbeitergespräch. Ebenso zeigte sich ein positiver Zusammenhang zum Kontrollerleben als ein wesentlicher Aspekt psychischer Beanspruchung. Das entwickelte Mediatormodell (Prädiktor: Achtsamkeit; Mediator: Emotionsregulationsstrategie „Reinterpretation“; Kriterien: Gesprächskompetenz, Psychische Beanspruchung) konnte teilweise in dieser Untersuchung bestätigt werden. Der partiell mediierende Effekt der Emotionsregulationsstrategie der „Reinterpretation“ auf den Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Gesprächskompetenz konnte nachgewiesen werden. Ebenso konnte belegt werden, dass es einen partiell mediierenden Effekt der Emotionsregulationsstrategie der „Reinterpretation“ auf den Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Kontrollerleben gibt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass eine Übertragung des Konzepts der Achtsamkeit auf die Arbeit von Führungskräften durchaus berechtigt erscheint. Die im Rahmen der Studie zur Datenerhebung genutzte Methode des Assessment-Centers und die damit einhergehenden teststatistischen Einschränkungen der Validität stellen jedoch limitierende Faktoren in Bezug auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse dar. Insgesamt bieten die Ergebnisse aber auch praktische Implikationen für die Gestaltung der Entwicklung von Führungskräften in Unternehmen an und können zu weiterführenden wissenschaftlichen Untersuchungen zur Bedeutung des Konzepts der Achtsamkeit im Kontext von Führungsaufgaben anregen.
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