Kombinierte CarSharing-Systeme existieren in Deutschland seit dem Jahr 2012 und ermöglichen den Kund*innen den Zugriff auf stationsbasierte und stationsunabhängige Fahrzeuge ohne die Notwendigkeit einer Mehrfachanmeldung bei verschiedenen Anbietern. In dieser Arbeit werden das Nutzungs- und Mobilitätsverhalten sowie die Bindung und Zufriedenheit von Kund*innen des kombinierten CarSharing-Anbieters stadtmobil Rhein-Neckar mittels regressions-, cluster- und kausalanalytischer Ansätze untersucht. Ziel der Arbeit ist es, den Nutzen kombinierter CarSharing-Systeme aus betrieblicher, kommunaler sowie kund*innenbezogener Sicht zu evaluieren. Die Nutzungsmöglichkeit kombinierter Systeme bietet den Kund*innen aufgrund der systemimmanenten Vorteile der beiden Angebotsformen einen Mehrwert und vergrößert ihr Mobilitätsspektrum. Die kausalanalytische Modellierung zeigt, dass Kund*innen, die beide Angebotsformen kombinieren, einen höheren Mobilitätsnutzen aus ihrer CarSharing-Nutzung ziehen als Kund*innen, die ausschließlich das stationsbasierte CarSharing nutzen. Der höhere Mobilitätsnutzen trägt dazu bei, dass „Kombinier*innen“ das Angebot eher als gleichwertigen Ersatz zu dem Besitz privater Fahrzeuge wahrnehmen. Dies äußert sich in geringeren Motorisierungsquoten. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung der betrachteten Städte weisen stadtmobil-Kund*innen ein wesentlich nachhaltigeres, stärker auf den Umweltverbund ausgerichtetes Mobilitätsverhalten auf. Die Bindung sowie die Zufriedenheit von Kund*innen mit kombinierter Nutzung liegt jedoch auf keinem signifikant höheren Niveau verglichen mit stationsbasierten Nutzer*innen. Die Kombination beider Angebotsformen führt zu einer intensiveren CarSharing-Nutzung und somit auch zu höheren Einnahmen für die Unternehmen. In der Gesamtschau kann die Integration von free-floating Systemen in bestehende stationsbasierte Angebote aufgrund der verkehrlichen, mobilitätsbezogenen, betrieblichen und finanziellen V orteile empfohlen werden.
Titelaufnahme
- TitelEvaluation kombinierter CarSharing-Systeme : eine quantitative empirische Untersuchung des Nutzungs- und Mobilitätsverhaltens sowie der Bindung von Kund*innen des kombinierten CarSharing-Systems von stadtmobil Rhein-Neckar in den Städten Mannheim und Heidelberg / vorgelegt von Marko Sonder
- Verfasser
- Beteiligte
- Körperschaft
- Erschienen
- Umfang1 Online-Ressource (xxii, 380 Seiten) : Illustrationen, Diagramme, Karten
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2023
- AnmerkungTag der Verteidigung: 31.08.2023
- Verteidigung2023-08-31
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Combined carsharing systems have existed in Germany since 2012 and allow customers to access roundtrip station-based and free-floating carsharing vehicles without the need for multiple registrations with different providers. In this study, the usage and mobility behaviour as well as the loyalty and satisfaction of customers of the combined carsharing provider stadtmobil Rhein-Neckar are studied using regression, cluster and causal analysis approaches. The aim is to evaluate combined carsharing systems from an operational, municipal and customer-related perspective. The opportunity for using both roundtrip station-based and free-floating carsharing vehicles offers customers added value due to the system-immanent advantages of the respective offers and increases their mobility spectrum. The causal-analytical modelling shows that customers who combine both variants of service derive a higher mobility benefit from their carsharing use than customers who only use roundtrip station-based carsharing. This higher mobility benefit contributes to the fact that combined users perceive the service as an equivalent substitute to owning a private car. This is reflected in lower motorisation rates. Stadtmobil customers show a more sustainable mobility behaviour compared to the total population of both cities studied. However, the loyalty and satisfaction of customers with combined usage is not significantly higher compared to customers who only use roundtrip station-based carsharing. The combination of both forms of service leads to a more intensive carsharing usage and thus also to higher revenues for the companies. Overall, the integration of free-floating systems into existing roundtrip station-based offers is associated with traffic, mobility-related, operational and financial advantages and can therefore be recommended.
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