Bibliographic Metadata
- TitleNr. 14, Heft mit Fadenheftung und Umschlag aus blauem Papier, mit eigenhändigem Titel Gr. Ph. V [Griechische Philosophie V. Abfassung/Benutzung 1880–1886, vgl. Heft Nr. 3], auf dem Umschlag Bleistiftnotiz von anderer Hd. Fock 6, Umfang: 48 S., davon beschrieben: 21, Textbeginn auf Bl. 1r, hs. (dt. Schrift, für Orts-, Landes- und Personennamen in der Regel lat. Schrift, diese Schriftwechsel sind im Folgenden nicht eigens ausgewiesen), schwarze Tinte, Maße: 20 x 16,3 cm, Universitätsbibliothek der Tohoku Universität Sendai (Japan): II, A 2–2 WW 1, 14
- ParticipantsAlcmaeon ; Alexander der Große ; Andronicus ; Apelliko ; Archytas ; Aristoteles ; Demokrit ; Dionys ; Emil Heitz ; Empedokles ; Eudemos ; Eudoxus ; Georg Wilhelm Friedrich Hegel ; Gorgias ; Heraclides Ponticus ; Hippokrates ; Kallippus ; Karl Prantl ; Leonhard Spengel ; Melissus ; Neleus ; Parmenides ; Pasicles ; Philipp II., König von Makedonien ; Philolaos ; Platon ; Plutarch ; Pythagoras ; Sokrates ; Speusipp ; Strabo ; Strato ; Sulla ; Theophilus ; Theophrast ; Tyrannio ; Valentin Rose ; Xenocrates ; Xenophanes ; Zenon
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- Physical LocationUniversitätsbibliothek der Tohoku Universität Sendai (Japan)
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Nr. 14, Heft mit Fadenheftung und Umschlag aus blauem Papier, mit eigenhändigem Titel Gr. Ph. V [Griechische Philosophie V. Abfassung/Benutzung 1880–1886, vgl. Heft Nr. 3], auf dem Umschlag Bleistiftnotiz von anderer Hd. Fock 6, Umfang: 48 S., davon beschrieben: 21, Textbeginn auf Bl. 1r, hs. (dt. Schrift, für Orts-, Landes- und Personennamen in der Regel lat. Schrift, diese Schriftwechsel sind im Folgenden nicht eigens ausgewiesen), schwarze Tinte, Maße: 20 x 16,3 cm, Universitätsbibliothek der Tohoku Universität Sendai (Japan): II, A 2–2 WW 1, 14
Gr[iechische] Phil[osophie] V[a] |[b]
Das[c] verdankt er[1] der wissenschaftlichen Kraft seines Geistes, dem Inhalt seiner Lehre. Nicht der Form derselben: denn diejenigen[d], welche dadurch Einfluß ausübten, hat ein trauriges Schicksal uns vorenthalten.
Das Alterthum rühmt ausdrücklich, daß der Strom seiner Rede sich so glänzend, so ergreifend ergossen habe, wie derjenigen Platons. Das können wir von den uns bekannten nicht sagen, die dafür ganz andre Vorzüge haben. Nur Titel in den erhaltenen Verzeichnissen und geringe, oft zweifelhafte, in R[ose] fast sämmtlich für unecht (fälschlicher Weise) gehaltenen Bruchstücke. Bd. V der Berliner (Rose), Bd. IV,6 der Pariser (Heitz) Ausgabe.
Hauptsächlich Gespräche: Eudemos zu Ehren eines Platonikers, der 352 im Kriege des Dio gegen Dionys fiel[e] (Unsterblichkeit), 3 Bücher[f] Philosophie, 4 Gerechtigkeit, Ueber die Dichter, Reichthum, Liebe, sonst Namen.
Dann die historischen Schriften: Pythagoreer, Archytas, (Melissus, Gorgias, Xenophanes), Zeno, Speusipp und Xenocrates.
Vielleicht alles ὐπομνήματα[2]: solche waren da aus Platon’s Timaeus, Republik, Legis. Aehnlich vielleicht auch περὶ τάγαϑου: die platonischen Vorträge, wie die andern Platoniker. Eigene Schrift über die Ideen, die letztern vielleicht später.
Die andern alle in der platonischen Zeit: welche herausgegeben wurden (ἐκδεδομένοι λόγοι) nicht vollständig sicher: jedenfalls die Dialoge, die über die Ideen. Ihr Ruhm bewog den Philipp schon zur Berufung A[ristoteles’]. Ob sie schon den vollen Aristotelismus lehrten oder sich noch näher an Platon hielten, läßt sich nicht sicher entscheiden. Die erhaltenen Fragmente sprechen eher für das erstere, namentlich wenn schon die Ideen dazu gehört haben sollten: und es ist das bei der ganzen Persönlichkeit des A[ristoteles] um so wahrscheinlicher, als alle Nachrichten, echte und verleumderische, melden, A[ristoteles] habe seine Lehre schon zu Pl[atons] Lebzeiten in Polemik gegen ihn ausgebildet.[g]
Jedenfalls trugen sie einen ganz anderen, entschieden populären, wenn auch auch nicht popularisirenden Characcer: ἐξοτερικοὶ λόγοι.
Auf keinen Fall ein anderer Lehrinhalt, als der der wissenschaftlichen Schriften. Nur die letzteren sind uns erhalten; aber in einer Gestalt, die sie auch zu einem Problem, wenn auch nicht einem so schwierigen, wie das corpus platonicum[h] machen.
Auch hier viele untergeschobene Schriften: allein verhältnißmäßig leichter zu erkennen, daher denn auch bis auf sehr wenige Fragen Uebereinstimmung unter den Forschern, jedenfalls sehr viel mehr als bei Plato.
Die beste Hilfe dabei besteht in den vielfachen gegenseitigen Verweisungen. Dazu kommt, daß die Frage der Reihenfolge hier für die philos[ophische] Behandlung ganz irrelevant, nur Sache des antiquarischen Interesses ist: weil hier keine Verschiedenheit des Lehrgehalts. Dabei entstehen Schwierigkeiten durch die Gegenseitigkeit der Verweisungen. – Philos[ophisch] deshalb gleichgiltig, weil der Lehrgehalt in allen identisch ist.
Großer Unterschied mit Plato[i]. Dessen Werk: die Geschichte seiner Entwicklung: Arist[oteles’] Werke die Gesammtausführung einer von Anfang an feststehenden und unverändert in allen sich gleichmäßig aussprechenden methodischen und metaphysischen Grundüberzeugung. Ein gewaltiges, vollkommen in sich zusammenhängendes Ganzes[j] wissenschaftlicher Arbeit.
Aber im Einzelnen sehr sonderbar: Im Allgemeinen das Streben nach knapper, strenger begrifflich-wissenschaftlicher Form. Ohne Redeblumen: das verstand er in den exoterischen Schriften.
Die Größe der aristotelischen Sprache. Präcise Darstellung, Ausbildung einer festen, consequenten Terminologie. Kolossale Fähigkeit, die Gedanken auszudrücken.
Aber doch nun wieder sehr verschieden. Schon sprachlich (Hiatus[k]) sind einzelne Theile, nicht etwa ganze Schriften, viel sorgfältiger, fertiger, als andre. Manche sehr flüchtig, skizzenhaft.
Dazu kommt, daß die überlieferte Ordnung der Bücher (namentlich Metaphys[ik], Phys[ik] und Ethik) unmöglich die richtige sein kann; ganze Stücke eingeschoben erscheinen; häufige Lücken andrerseits etc. etc.[l]
Schon das Alterthum bemerkt. Erzählung von der Geschichte der aristot[elischen] Handschriften: Strabo und Plutarch. Von Arist[oteles] an Theophrast vererbt, nach dessen Tode mit den seinigen an seinen Erben Neleus in Skepsis. Dessen Erben verstecken sie aus Furcht vor der Büchersucht der pergamenischen Fürsten in einem Keller, um 150 v. Chr. entdeckt sie Apelliko von Teos, kauft sie und bringt sie nach Athen. Dort fallen sie 86 |[m] in Sulla’s Hände. In Rom übernimmt sie ein Grammatiker Tyrannio, und schließlich werden sie 70 v. Ch. von dem Peripatetiker Andronikus von Rhodus herausgegeben und katalogisirt.
In neuerer Zeit bezweifelt: mit Recht, da sehr unwahrscheinlich, daß während der 36 Jahre der Theophrastischen Lehrthätigkeit keine Abschrift genommen sein sollte (das wäre ganz thörichte Geheimnißkrämerei gewesen), und da sogar in dem wenigen, was wir von der philos[ophischen] Literatur der beiden Jahrhunderte sicher besitzen, deutliche Spuren der Kenntniß der arist[otelischen] Werke sich zeigen.
Aber nicht ganz falsch: sehr glaublich, daß dies das Geschick der Originalhandschriften[n] des A[ristoteles] (und Th[eophrasts]) war, daß die Auffindung im Anfang des 1. Jahrh[underts] manches inzwischen Vernachlässigte und Verlorene neu zu Tage förderte, kritischen Maßstab für die Entscheidung von echt und unecht abgab: jedenfalls ist es Thatsache, daß die Ausgabe des Andronicus das Studium des A[ristoteles] neu belebte und zahlreiche paraphrastische[o] und commentirende Arbeiten der Peripatetiker hervorrief.
Hieraus erklärte man sich das Lückenhafte und Verschobene: halb vermodert, Rollen vertauscht etc.[p] Allein einerseits hätten gerade dafür die bekannten Ausgaben Abhilfe geschafft, andrerseits erklärt sich daraus nicht das Wesentliche: die Ungleichmäßigkeit des stylistischen Gepräges.
Dafür am besten folgende Annahme. Diese Schriften sind sammt und sonders Lehrschriften für die Zuhörer (ausdrückliche Wendung an sie am Ende der Topik): schon das Alterthum brachte sie sehr richtig mit den ὰκροάσεις[3] in Verbindung und nannte sie deswegen akroamatisch.
Das Lyceum bildete offenbar die Gewohnheit der späteren Akademie weiter aus. Das socratische Element des Dialogischen trat mehr und mehr zurück und an seine Stelle der zusammenhängende[q] wissenschaftliche Lehrvortrag.
Durchaus begreiflich. Socrates stellte nur die Aufgabe des begrifflichen Wissens. Es sollte gesucht werden, daher das gemeinsame Forschen des Dialogs.
Dem folgte nach Platon. Aber er fand schon das Resultat: die Ideenlehre. Je sicherer er deren war, um so weniger Bedürfniß nach Dialog, um so lehrhafter: Timaeus, spätere λόγοι ἄγραπτοι[4]. Das Schulmäßige wird Typus des wissenschaftlichen Lebens.
Arist[oteles] beabsichtigte offenbar, seinen Schülern im Anschluß an die Vorträge Lehrbücher in die Hände zu geben.
Darum schrieb er dieselben nieder. Zunächst auch vielleicht für sich. Dann stellenweise ausgearbeitet, so, daß sie zur Mittheilung, zur Tradition sich eigneten. Andre Stellen blieben skizzenhaft – Lücken. Und vor dem Abschluß aller dieser Lehrbücher überraschte ihn der Tod.
Daraus erklärt sich die Ungleichmäßigkeit, erklären sich die gegenseitigen Verweisungen, wenn er immer im Anschluß an seine Vorträge, die sich stets auf alle Gegenstände werden bezogen haben, weiter an den anfänglichen Skizzen arbeitete und feilte, ausführte etc.[r] Collegienhefte, die zu Lehrbüchern ausgearbeitet werden sollten, aber die letzte Abrundung nicht fanden.
Möglich, daß dann auch später Theoph[rast] oder andre Schüler wie Eudemos ihre nachgeschriebenen Bemerkungen da einschoben, wo sie skizzenhaftes, oder Lücken vorfanden. Daher vielleicht auch manches Ungleichmäßige zu erklären.
Analogie von Hegels Vorlesungen. Daher der große Gegensatz zu Plato: Mangel künstlerischer Composition. Dann also sämmtlich in den zwölf Jahren der Lehrthätigkeit entstanden; und gleichgiltig, aber auch unentscheidbar, in welcher Reihenfolge.
1) Die logischen Schriften.[s]
κατεγορίαι (die Grundformen der Aussage über das Seiende, Hauptclassen der Begriffe). Nicht unecht, wie Spengel, Prantl, Rose wollen, aber überarbeitet. Unecht der Anfang, Postprädicamente, vielleicht jedoch nach aristotelischen Notizen.
περὶ ἑρμηνείας (Satz und Urtheil). Vielleicht unecht, jedenfalls für Anfänger.
ἀναλυτικὰ πρότερα 2 Bücher über den Schluß
ἀναλυτικὰ ὕστερα, 2 Bücher über das wissenschaftliche Verfahren (Methodologie). Unzweifelhaft echtestes[t] Werk eines großen Denkers.
τοπικά Wahrscheinlichkeitsbeweis; 8 Bücher. Dialektik. |[u]
περὶ σοφιστικῶν ἐλέγχων. Trugschlüsse nebst Widerlegung.
Das ὄργανον der Aristoteliker.
Anderes verloren (wenn es echt war?): Wissen und Meinung, die Definirbarkeit, Coordination und Subordination, Gegensatz, Unterschiede, Bejahung und Verneinung, etc. etc.[v]
2) theor[etische] Philos[ophie]:
πρώτη φιλοσοφία[w]: τὰ μετὰ τὰ φυσικὰ (φιλοσοφία ϑεολογία). Unvollendetes Werk Buch[x] I, III, IV, VI–IX, dann Lücke, Buch X. II unecht, vielleicht von Pasicles, Rhodos, – drei kleine Abhandlungen zur Einleitung in die Physik.[y] Dazwischen V: περὶ τοῖ ποσαχῶς, versch[iedene] Bedeutungen der philosophischen Termini; XI erste Hälfte Skizze des Früheren, zweite Hälfte unächte [z]Compilation aus der Physik, XII Theologie, XIII–XIV Kritik der ἄγραπτοι λόγοι[5] d[es] P[lato], theilweise[aa] wörtlich mit I übereinstimmend. – προβλήματα unecht.
φυσική ἀκρόασις; 8 Bücher[ab]
περὶ οὐρανοῦ, 4 Bücher
περὶ γενέσεως καὶ φϑορᾶς, 2 Bücher
μετεωρολογικά, 4 Bücher, das vierte selbständige Abhandlung über chemische Veränderungen.
Andre, wenn echt, verloren: περὶ κόσμον späte Unterschiebung. Ueber die Pflanzen[ac] verloren, unechte erhalten.
περὶ τὰ ζῷα ἱστορίαι: vergleichende Anatomie und Physiologie, 10 Bücher, 10t. unecht.
περὶ ζῴων μορίων 4 Bücher
περὶ ζῴων γενέσεως, 5 Bücher
περὶ ζῴων πυρείας, – unecht ist περὶ ζῴων κινήσεως. Verloren die ἀνατομαί.
περὶ ψυχῆς, drei Bücher: nicht ganz unüberarbeitet.
περὶ αἰσϑήσεως καὶ αἰσϑητών
περὶ[ad] μνήμης καὶ ἀναμνήσεως.
περὶ ὕπνου καὶ ἐγρηγόρσεως.
περὶ ἐπυπνίων.
περὶ τῆς καϑ᾽ ὕπνον μαντικῆς.
περὶ μακροβιότητος καὶ βραχυβιότητος.
περὶ ζῳῆς καὶ ϑανάτου, dazu gehören auch περὶ νεότητος καὶ γήρως; unecht περὶ πνεύματος und φυσιογνομικά, auch π[ερὶ] ἀνϑρώπον φύσεως.
3) practische Philos[ophie][ae]
ἠϑικὰ Νικομάχια. 10 Bücher; echt.
ἠϑικὰ Εὐδήμεια, 7 Bücher, von Eudemus herrührend.[af]
ἠϑικὰ μεγάλα, 2 Bücher, Auszug aus beiden.
kleinere Abhandlungen verloren; unecht περὶ ἀρετῶν καὶ κακιῶν.
πολιτικά. 8 Bücher.
Verloren: πολιτεῖαι (158 Staaten) u[nd] kleinere Sammlungen über Barbarengesetze, Hellenenstreitigkeiten, ferner οἰκονομικός. Ebenso andre historische und antiquarische Abhandlungen.
4) poietische Philosophie.
περὶ ποιητικῆς; Bruchstück nur erhalten, auch verdorbener Text. Verloren alle Abhandlungen über Theorie und Geschichte der Kunst[ag]; sowie Interpretationen von Dichtern.
ῥητορική; 3 Bücher; nicht ohne Versetzungen und Interpolationen. Die Rhetorik an Alexander unächt; verloren alle Schriften zur Theorie, Geschichte und Exemplification[ah] der Rhetorik.
Ungeheure Ausdehnung der wissenschaftlichen Arbeit: nur faßbar bei einem Geiste, der ganz dem Erkennen hingegeben war. |[ai]
A[ristoteles] übernimmt die platonischen Gegensätze, um sie zu überwinden: sinnliche und übersinnliche Welt sollen als dieselbe Welt erkannt werden. Begriffswissenschaft und empirisches Wissen sollen in einander aufgehen. Mit[aj] dem Idealismus der Begriffsphilosophie verschmilzt der Realismus der Naturforschung. Die sinnliche Welt der Einzeldinge kein μὴ ὄν[6], die Ideen nicht für sich – beides in einander. Diese Gegensätze und der Versuch ihrer Versöhnung zieht sich durch den ganzen Aristotelismus: die Versöhnung nicht vollkommen.
Die[ak] begriffsphilos[ophische] Aufgabe des Socr[ates] und Plato als selbstverständlich vorausgesetzt. Keine langen Behandlungen ihrer Rechtfertigung in den uns vorliegenden Lehrschriften.
Auch er hat[al] die Klimax von δόξα, αἴσϑησις, τέχνη καὶ ἐμπειρίας und ἐπιστήμη[7].
Aber giebt doch den beiden ersteren eine gewisse Berechtigung: wo man nicht mehr als Wahrscheinlichkeit finden kann, soll man sie wenigstens suchen. So viel erkennen als möglich.
Daher[am] in der Topik eine ausgeführte Theorie des Wahrscheinlichkeitsbeweises.
Weiterhin aber mehr: man braucht die Erfahrung, weil ohne sie keine Einsicht des Allgemeinen. Und andrerseits weil das wahrhafte Seiende gerade das Einzelne ist.
Endlich, weil die Ideen, Begriffe nur den Sinn haben, die Erscheinungswelt zu erklären. Deshalb geht seine begriffliche Analyse von einem viel breiteren Erfahrungsmaterial aus: Entwicklung aller bisherigen Ansichten und Standpuncte, Aufsuchung aller bekannten Fälle.
Aber auch jeder weitere Fortschritt sogleich zur empirischen Anwendung gebracht: gezeigt, was er erklärt, verificirt u. s. f.
So hat Aristot[eles] in seiner Philosophie das ganze Wissen seiner Zeit hineingearbeitet.
Er ist kein empiristischer Sammler und kein abstracter Begriffler: beide Elemente zu vereinigen ist seine nicht völlig erreichte Absicht – seine Eigenthümlichkeit.
Den tiefsten Sinn seiner Lehre haben wir darin zu suchen, daß er verlangt, die Begriffe sollen so aufgefaßt werden, daß aus ihnen die Erscheinungswelt wirklich erklärt werde.
Das die ganze Polemik gegen Plato: das χωρίζειν[8] zerstört den ganzen Werth der begrifflichen Erkenntniß. Arist[oteles] sieht zum ersten Mal klar eine traurige Nothwendigkeit des menschlichen Denkens: Es werden zur Erklärung der Wahrnehmungen Constructionsbegriffe zu Ende gedacht: und hinterher leisten sie ihren Zweck nicht, erklären sie nicht.
So das Sein des Parmenides, das die Realität der Sinnenwelt leugnete: so die Ideen χωρίς, παρὰ τὰ αἰσϑετά. Ideen nur unnütze Verdopplung der Sinnendinge: selbst formale Schwierigkeiten: τρίτος ἄνϑρωπος[an]. Platon hat selbst[ao] im Sophisten gesehen[ap], daß die Ideen die bewegenden Kräfte sein mußten; aber nicht weiter verfolgt, wegen des „ontischen“ Characters seines Denkens.
Arist[oteles] der genetische Denker: die Bewegung zu begreifen sein Zweck. Darin die realistische Größe. Der vermittelnde Grundbegriff seines Systems entspringt deshalb aus der Betrachtung der Bewegung. Bei jeder Bewegung woraus und wozu. Anlage und Ziel.
Identisch im Wesen der Sache: aber Anlage noch nicht verwirklichtes Ziel. Entwickelung. δύναμις – ἐνέργεια. Potentia – actus[aq].
Beides das Gleiche und doch verschieden. Grundprincip, welches alle allgemeinen und besonderen Problemlösungen bei A[ristoteles] beherrscht.
Die Hauptbetrachtung liegt auf dem Verhältniß des Allgemeinen und des Besonderen. Es[ar] handelt sich um die wahre Beziehung des Begriffs zur sinnlichen Erscheinung. Die formale Behandlung der Sache führte A[ristoteles] nothwendig auf das Problem seiner Logik. Socr[ates] und Pl[aton] haben erkannt, daß es keine Wissenschaft ohne allgemeine Begriffe giebt. Aber sie haben sie halb naturalistisch gesucht, und haben als Resultat gleich die selbständige Existenz der Begriffe ausgesprochen.
Beidem muß abgeholfen werden. Indem A[ristoteles] eine Theorie des Verhältnisses von Allg[emeinem] und Bes[onderem] sucht, wird er der Schöpfer der Logik[as].
Der bisher mit unbewußter Nothwendigkeit ausgeübte Fortschritt des Denkens wird selbstbewußt. |[at] Dies ist erst die volle Selbstbewußtwerdung der Wissenschaft: ihre Selbsterkenntniß als Schluß des griechischen Denkens.
Aus diesem Mittelpuncte die begrenzte, erst in unserm Jahrh[undert] überschrittene Auffassung des A[ristoteles] vom Wesen der Logik zu verstehen: Theorie der Begriffsbildung und wissenschaftlichen Begriffsanwendung.
Voraussetzung (woher?) der wissenschaftlichen Thätigkeit die αἴσϑησις – das Ziel (wohin?) der die Sache definirende Begriff.
Angeboren die ἕξις, die Fähigkeit zum begrifflichen Denken: actives und passives Vermögen – Sinnlichkeit und Denken.
Aus Wahrnehmung Erinnerung, durch deren Wiederholung Erfahrung, durch Beachtung des Allgemeinen[au] Kunst und Wissenschaft (die Stufenreihe).
Dialectische Behandlung derselben, um zu Begriffen zu gelangen; Definition per genus proximum et differentiam specificam[av][9]. Einsicht in das Wesen des Dinges.
Verhältniß der Begriffe in den Urtheilen auszusprechen: besonders Quantitätsverhältniß. Coordination und Subordination. Ausschließung etc.[aw] Quantität und Qualität. Subsumtiver Grundcharacter.
Dasselbe[ax] beim Schluß. Was folgt aus dem Allgemeinen für das Besondere und umgekehrt? συλλογισμὸς
τεϑέντα = προτάσεις oder ὑποϑέσεις τοῦ συμπεράσματος.
Untersatz = ἡ ἑτέρα oder τελευταία πρότασις.
Schlußsatz = συμπέρασμα, ὅροι: μέσος[10] ὅρος und die beiden ἄκρα[ay][11] – μείζων = Prädicat des Schlußsatzes πρώτον ἄκρον – Subject des Schlußsatzes ἔλαττον oder ἔσχατον ἄκρον.
Erste Figur = συλλογισμὸς τέλειος. Bei den andern darauf zurückgeführte Untersuchungen über Auffindung der Vordersätze[az], Schlußfehler, Sophismen etc.[ba] |[bb]
Beweisführung[bc] betrifft das Wesen der Dinge, geht davon aus, statt darauf hin. Daher Ableitung des Besondern aus dem Allgemeinen in der Form des Schlusses. Das Allgemeine soll aber möglichst zugleich die reale Ursache sein: der allgemeine vor dem particulären, der positive vor dem negativen, der directe vor dem indirecten vorzuziehen.
Daher[bd] auch die erste Figur die eigentliche Form des Beweises.
Andrerseits aber verlangt eben deshalb jeder Gegenstand seine eigne Behandlung.
Alles Beweisen ist jedoch ein mittelbares Wissen und muß sich schließlich auf unmittelbares gründen.
Dies Unmittelbare von höherer Gewißheit als alles aus ihm Abgeleitete.
Dies Unmittelbare ist doppelter Natur (der methodologische Dualismus): erstens die sinnlichen Wahrnehmungen, die an sich und als solche nicht täuschen, Objecte der Anschauung: Ar[istoteles] ganz in der Richtung der älteren Akademie, ohne genauere Untersuchungen über den Unterschied wissenschaftlicher und unwissenschaftlicher Wahrnehmung. Selbst vorwiegend richtige Beobachtungen, sogar Experimente: aber nicht scharf methodisch.
Zweitens aber die allgemeinen Grundsätze. Sie sind das Object einer unmittelbar anschauenden Erkenntniß des νοῦς.[be]
Große Schwierigkeit: theils ganz ähnlich, wie die platonische Ideenanschauung: die Wahrnehmung nur die Veranlassung. Aber doch mehr. Was in der Wahrnehmungsthätigkeit nur als Anlage enthalten, ist vollendet in der Vernunft als reine Allgemeinheit. Schon die Wahrnehmung enthält immer Allgemeines in ihren Qualitäten.[bf]
Der νοῦς verhält sich zum Allgemeinen, wie die αἴσϑησις zum Besonderen: die Anlage verwirklicht sich. Der Grund der Axiome liegt daher nicht in den Einzelfällen, aus deren Einsicht sie sich entwickeln; aber der Geist kommt zu den Axiomen nur durch genaue Prüfung des Einzelnen. Nur aus Erfahrung ist das Allgemeine zu gewinnen: keine Abkehrung von der Sinnenwelt, sondern Einkehr in ihre Tiefen. Daher das Einzelne das πρότερον πρὁς ἡμᾶς – das Allgemeine das πρότερον τῇ φύσει; Kreuzung mit dem ὕστερον τῇ φύσει und dem ὕστερον πρἱς ἡμᾶς. Nicht zeitliche, sondern metaphysische Realität.[bg]
Die Axiome sind nicht zu beweisen, aber in ihrer Geltung nachzuweisen. Das ist die Aufgabe der Induction.
Die Axiome aber doppelt: erstens die ganz allgemeinen, für alle Wissenschaften gültigen; die logischen Gesetze, vor Allem das Gesetz des Widerspruchs; das daher nicht bewiesen, wol aber gegen falsche Deutungen und Anwendungen geschützt werden kann.
Zweitens die besonderen Voraussetzungen der einzelnen Wissenszweige. Hier setzt die[bh] Induction ein: nicht möglich die allein beweiskräftige, vollständige Induction, dafür aber der Wahrscheinlichkeitsbeweis der unvollständigere (Topik). Das ist die erste Dialektik.
Aber hier eben die Ungenügenheit[bi] des inductiven Verfahrens: noch sehr vorschnelle Verallgemeinerungen, keine sichere, bewußte Handhabung.
Das Ziel des gesammten wissenschaftlichen Verfahrens ist der voll entwickelte Begriff der sich in der Definition darstellt, welche den Grund der Sache in dem Allgemeinen erkennen läßt. Die Mittel dazu sind Induction, Beweis, Aufsuchung der (höheren) Beweisgründe.
Vollständigkeit und Anordnung der Merkmale: Allgemeinbegriff und specifisches Merkmal: das artbildende. Das Abbild der Genesis des Dinges.
Das führt[bj] wieder auf die platonische Begriffspyramide. Aber keine absolute Zuspitzung. Letzte Begriffsgattungen – Kategorien. Unableitbar; daher vergeblich ein System zu machen aus: οὐσία – ποσόν – πρόσ τι – ποῦ – πυτέ – κεῖσϑαι – ἔχειν – ποιεῖν – πάσχειν.
Nicht bloß Denkformen, sondern Seinsformen. Die in der ganzen Logik vorausgesetzte Identität. Vielleicht grammatische Rücksicht: jedenfalls ein gewisser Fortschritt vom Dinge zu seinen Eigenschaften, Verhältnissen zu andern Dingen, Zustands- und Bewegungsbeziehungen.
Das ist die Vorhalle der Untersuchungen der Metaphysik, welche sich zunächst an den Substanzbegriff halten. Untersuchung[bk] über das Sein und seine letzten Gründe: τῶν πρώτον ἀρχών καὶ αἰτιοων ϑεωρητική. Sind die allgemeinen Begriffe allein das Seiende, die einzelnen Dinge Mischung derselben mit Nichtseiendem? Polemik gegen Plato. Die Realität der Einzelwesen erster Grundsatz.
Aber in den Einzeldingen ein Unterschied der Analogie mit dem künstlerischen Schaffen. Jedes Einzelding ist die Verwirklichung einer Möglichkeit. Dies bloß Mögliche heißt sein Stoff, die Wirklichkeit seine Form.
Die Möglichkeit ist nur, insofern sie irgend eine Form annimmt – die Form nur, insofern sie irgend eine Möglichkeit zur Verwirklichung bringt. |[bl]
Kein Stoff ohne Form, keine Form ohne Stoff: εἶδος u[nd] ὕλη in der empirischen Welt. Das wahrhaft wirkliche ist immer der geformte Stoff.
Dasselbe Ding ist Stoff, sofern auf seine Möglichkeit, Anlage, ist Form, sofern auf seine Wirklichkeit Rücksicht genommen wird. Form und Stoff nicht zwei verschiedene Dinge, die aufeinander wirken. Δύναμις die noch nicht verwirklichte ἐνεργεια.
Aber die Dinge sind in der Veränderung begriffen u[nd] sie realisieren ihre Möglichkeit in sehr verschiedenem Maaße. Ihr Wesen kommt mehr oder minder gut zur Verwirklichung: wenn das wahre Wesen sich verwirklicht, so heißt es ἐντελέχεια.
Die ἐντελέχεια deshalb die reale Kraft dieser Entwicklung, das teleologisch Treibende.
Von hier betrachtet ist das Einzelding οὐσία: die Qualitäten die es vereinigt, sind die unbestimmten Möglichkeiten, die Allgemeinbegriffe[bm].
Nur im übertragnen Sinne heißen sie δεύτερα οὐσίαι od[er][bn] ἡ κατὰ τὼν λόγον οὐσία[bo]. Sie sind um so unwirklicher, je allgemeiner sie sind.
Aber sie sind real als die Möglichkeiten, ohne welche die οὐσία nicht sein könnten: sie existiren als realisirte Allgemeinbegriffe in den Einzeldingen. Kein Nominalismus.
Das platonische εἶδος wird zum Stoff.
Andrerseits aber kommt das wahre Wesen eines Dinges, sein οὐσία = λόγος, sein Begriff, d. h. diese bestimmte Coordination der Möglichkeiten, nicht gleichmäßig zur Geltung. Die sinnliche Erscheinung eines Dinges zeigt seinen Begriff mit dem Zufälligen verbunden: sie muß deshalb für die Erkenntniß des Dinges erst gesucht werden.
Und zugleich ist diese οὐσία die bewegende Kraft, die ἐντελέχεια der Veränderungen: τὸ τί ᾖν εἶναι. Auf der andern Seite ist der Stoff das Materielle, die Form des Uebersinnlichen: jener das veränderliche, dieser das bleibende: platonische Bestimmungen.
Daraus aber ergiebt sich ein Durcheinanderschillern der verschiedenen Bedeutungen, welches zu directen Widersprüchen führt.
Wenn nun Ar[istoteles] 4 ἀρχαί anführt: ὕλη, εἶδος, τὸ ὅϑεν ἡ κίνησις, τὸ οὗ ἕνεκα; so fallen die drei letztern als die verschiedenen Formen der ἐντελέχεια zusammen.
Die Form ist zugleich die Ursache des Geschehens und der Zwecke, um des willen es geschieht. Aber daß sie nicht sogleich sich realisirt, hat seinen Grund in der Möglichkeit, ὕλη.
Sie ist daher das Princip[bp] der Unvollkommenheit, des Leidens, – des Zufälligen in dem aristotelischen Doppelsinne: des nicht begrifflichen und des Unbeabsichtigten.
Die Naturnothwendigkeit neben der Zweckthätigkeit.
Der Zweck kann sich nur in der gegebenen Möglichkeit realisiren: aber diese erlaubt einerseits nicht völlige Realisirung, andrerseits hat sie Nebenwirkungen: στέρησις und τύχη.
So nimmt schließlich der Stoff noch den Character einer der Form gegenüberstehenden Positivität an: er ist das Princip der Hemmung.
Die Realisierung[bq] der Möglichkeit ist nun die Bewegung: Begriff der κίνησις von Theophrast zum Cardinalbegriff gemacht.[br] Das Bestimmtwerden des Stoffes[bs] durch die Form. Aber nicht als Wirkung der Form auf den Stoff: sondern so, daß um der Form willen der Stoff sich selbst bewegt: die Materie hat den Trieb, Form zu werden. Die Anlage hat die Tendenz, sich zu realisiren.[bt]
Unterscheidung des Bewegten[bu] und des Bewegenden[bv]: das potentielle und actuelle Sein.
Auch in dem sich selbst bewegenden derselbe Unterschied: Seele und Leib, Vernunft und passives Seelenleben. Anfangs- und Endlosigkeit aller Bewegung so gut wie des Stoffs und der Form. Ein Unbewegtes als Grund aller Bewegung: eine reine Form. Πρῶτον κινοῦν[12].
Der reine Stoff nicht denkbar – er wäre das μὴ ὄν: aber eine absolute Wirklichkeit, in der von Ewigkeit zu Ewigkeit alle seine Möglichkeit actuell ist – Gott. Actus purus[bw]. ϑεολογική. Einheit und Unwiderleglichkeit Gottes.
Gott deshalb unkörperlich: τὸ τί ᾖν εἶναι τὸ πρῶτον. Die erste, absolute Substanz. Dasjenige Einzelwesen, bei welchem δύναμις und ἐνεργεια absolut identisch sind, nicht relativ wie bei allen andern. Und das ist nur das Denken.
Willensthätigkeit und schaffende Thätigkeit sind auf einen Stoff bezogen: das niedere Denken gleichfalls, nur der νοῦς ist lediglich auf sich selbst bezogen: Gott denkt nur sich selbst. Er ist das absolute Selbstbewußtsein: der reine Geist, der zugleich Subject und Object ist.
Das ist seine Seligkeit: er will nichts – er schafft nichts. Es ist nur das Princip der Bewegung, in der sich der Stoff auf sie zu bewegt, sie zum Gegenstande seines Strebens macht. Er ist nur der Weltzweck. Die Schwierigkeiten dieser Lehre hat Theophrast sehr gut gesehen, Strato suchte ihnen durch eine pantheistische Umbildung der ar[istotelischen] Lehre zu entgehen.[bx]
Daraus begriffen das System der Dinge. Jede niedere Form Stoff für die höhern. Alle Bewegung die Umwandlung der niederen Formen in höhere.
Gewaltige Gesammtanschauung des Universums. |[by]
Hieraus erklärt sich der Gegensatz gegen die mechanistische, und die Durchführung einer vollkommen teleologischen Weltansicht: jedes Naturding bewegt sich selbst, ist eine sich verwirklichende Anlage, i[d] e[st] Entelechie, und unterscheidet sich gerade dadurch von den Artefakten. Die Natur wirkt zweckthätig, soweit es im Stoffe möglich ist: Ordnung und Zusammenhang des Ganzen. Ohne bewußte Absicht und Ueberlegung, wie der Künstler. Aus dem Widerstand des Stoffs die Ausnahmen, Mißgeburten etc.[bz] erklärt. Die Naturgesetze gelten nicht absolut, sondern ὡς ἐπί τὸ πολύ[13]. Das ist die Schranke des griechischen Denkens, sein Anthropomorphismus![ca]
Allgemeines, einheitliches Naturleben, nicht begrifflich zu der Substantialität der Individuen in Beziehung gesetzt. Keine Weltseele – ἡ γὰρ φύσις δαιμονία, ἀλλ᾽ οὐ ϑεία. Niedere Götter in ihr thätig.
Ein Triebsystem: alles Bewegung. Begriffe der Berührung, Entfernung, Stetigkeit, Theilbarkeit, Zusammensetzbarkeit etc.[cb] Drei Arten: quantitativ, Ab- und Zunahme, qualitative Veränderung, local Ortswechsel: als vierte Art Entstehen und Vergehen.
Alle auf locale Bewegung zurückzuführen, namentlich auch das letztere hinsichtlich des Weltganzen. Aber[cc] nur Voraussetzung: zu ihr tritt Umwandlung der Stoffe hinzu. Beachtung der chemischen Mischung!! Die vier Elemente verwandeln sich in einander und andre Qualitäten. Bekämpfung der Atomistik u[nd] des Empedocles. Elementarlehre: Annahme der vier einfachen Elemente und des Aethers in dem später zu besprechenden Gegensatz und der systematischen Gliederung. Sonst der qualitative Grundunterschied aller tastbaren Körper: Wärme, Kälte, Trockenheit, Feuchtigkeit.
warm und trocken: Feuer
warm und feucht: Luft
kalt und feucht: Wasser
kalt und trocken: Erde
Alle vier in allen irdischen Stoffen enthalten, nie eines rein.
Sehr begreiflich bei dem Mangel einer wirklich mathematischen Naturauffassung und Theorie. Ebenso die philolaisch-platonische Elementenlehre bekämpft.[cd]
Der Körper mehr als mathematisches Gebilde. (Das Mathematische sich gleich, unveränderlich – Körper beweglich.) Der Weltraum endlich (außer der Welt kein Raum)[ce], weil es im Unendlichen keinen ὅρος gibt: es ist das Formlose, was es nach Ar[istoteles] nicht geben kann! Untersuchungen über das Wesen des Raums: kein leerer Raum existirt; dagegen ist die Welt ewig, ohne Anfang und Ende. Gegen Plato. Begriff der Zeit als des Maaßes der Bewegung. Daher keine Lehre von der Weltbildung. Einzigkeit der Welt.[cf]
Die vollkommen stetige, sich ewig gleichbleibende Bewegung ist die Kreisbewegung. Diese Kreisbewegung gebührt dem Element, aus welchem der Himmel besteht: der Aether. Es ist deshalb sich immer gleich – unverändert – in ewig gleicher Bewegung. Die platonische Forderung bei Heraclides Ponticus.[cg]
Ihm gegenüber die irdische Welt der Veränderlichkeit und Unvollkommenheit. Der platonisch-pythagoreische Gegensatz von Himmel und Erde. Altreligiöse Vorstellungen philosophisch zurechtgelegt: heut noch bei uns im Gebrauch. Die Urstoffe, aus denen die irdische Welt besteht haben geradlinige Bewegung: a) nach dem Mittelpunct: das Schwere – die Erde. b) nach dem Umkreis: das Leichte – das Feuer. Zwischen beiden schwer, aber leichter das Wasser – und leicht, aber schwerer die Luft als Zwischenzustände.
Um den festen Weltmittelpunct die unbewegte Erde gelagert, in ihren Rissen das Wasser. Um sie die Hohlkugel von Luft und Feuer (beide auch als vereinigt dargestellt) und um diese lagert sich als vollkommenste Kugelschale der Aetherhimmel. (Bewegung zum Mittelpunct der Weltkugel = unten, zum Umkreis = oben.[ch])
Dieser in die Sphären gelegt, deren jede sich um ihre Achse dreht, weil das in ihr feststehende, kugelgestaltete Gestirn ein beseeltes Wesen ist. Die sichtbaren Götter, wie bei Plato, vertragen sich mit dem Monotheismus gerade so wie die christliche Engellehre damit.[ci]
Die Hypothese von Eudoxus und seines Schülers Kallippus, von 27 resp. 34 Sphären (den Planeten, Mond und Sonne), je mehrere an einander haftende, um ihre verschiedenen Bewegungen auf verschiedene gleichförmige Bewegung zurückzuführen.
Aristoteles nimmt sie auf; schiebt noch 22 rückläufige Sphären zur Erklärung der Unabhängigkeit der Sphären unter einander ein. Die 56ste Sphäre ist der Fixsternhimmel: der „erste Himmel“.
Jeder Sphäre entspricht ein sie bewegender Geist, viel höher und edler als der menschliche.
Der Fixsternhimmel von der Gottheit bewegt[cj]: viele Körper auf einmal. Während die Planeten von je mehreren Sphären bewegt sein müssen.
Abnehmende Geschwindigkeit der Bewegung.
Die irdische Welt[ck] die Welt der Gegensätze, die sich wie Thun und Leiden zu einander verhalten. Geschieht unter dem Einfluß der Gestirne, deren Bewegung, namentlich der Sonne, Feuer und Luft in Bewegung setzt. (Der astrologische Aberglaube der späteren Zeiten.)
Endlosigkeit des Wechsels der irdischen Veränderungen ist das Nachbild der ewigen Gestirnbewegung. So entstehen im periodischen Rhythmus und vergehen die einzelnen Dinge.
Meteorologie = Physik. (φύσικα = Naturphilosophie)
Kometen, Sternschnuppen, Meteore, Milchstraße – Wolkenbildung etc.[cl], Winde, – Erdbeben etc.[cm] in mehr oder minder glücklicher, aber stets feiner und wohldurchdachter Theorie besprochen.
Das vierte Buch enthält Ansätze zur organischen und unorganischen Chemie; sehr kindlich: Erzeugung und Verwesung aus Wärme und Kälte; Sieden und Rösten als experimentelle Mittel. Aber ganz neu: Schmelzen, Trocknen, Starr und Flüssig etc.[cn]
Von hier der Uebergang zu den lebenden Wesen.
Sie sind im eigensten Sinne das sich selbst bewegende, während die unorganischen Körper sich nur auf äußere Berührung, wenn auch dann nach ihrer eignen Natur[co], aufwärts oder abwärts bewegen. Daher bei ihnen bewegtes und bewegendes getrennt: Seele und Leib. Seele das Princip der Bewegung, nicht, wie bei Plato das sich selbst bewegende. Einwirkung der Seele auf einen bestimmten Theil des Leibes ϑερμόν (ἔμφυτον ϑερμόν der Hippocrateischen Schule) und das πνεῦμα. Bei Ar[istoteles] die Wärme das Organ der Seele. Später all dies dem πν[εῦμα] zugeschrieben, schon Theophr[ast]. Allgemeines physiol[ogisches], pathol[ologisches], naturphilos[ophisches] asylum ignorantiae[cp] der Peripatetiker; damit verschmilzt die plat[onische] Weltseele, der stoische λόγος σπερματικός und eine Anzahl hebräischer Vorstellungen zu dem spätgriechischen Wortgebrauch des πν[εῦμα]. Cf. Siebeck, Die Entwicklung der Lehre vom πν[εῦμα] in der Wissenschaft des Alterthums. Zeitsch[rift] für Völkerps[ychologie] und Sprach[wissenschaft] XII[cq] [1881]. |[cr]
Seele und Leib – Unkörperliches und Körperliches.
Aber nicht getrennt existirend: ihr Verhältniß dasjenige von Form und Stoff. Die Seele die Entelechie des Leibes. Daher keine Seele ohne Leib – aber seelenloser Leib; denn der Stoff kann auch andre als die seelische Form annehmen: die einfach elementarische des Leichnams.
Das Sichtbare der seelischen Form ist nun die Zweckmäßigkeit der Organismen. Jedes Organ nur aus seinem von der Seele gewollten Zweck zu begreifen, es als entstanden zu denken. Hier rein teleologische Auffassung: aber auch hier die elementaren Gebilde als die nothwendigen Mittel zur Realisirung der seelischen Form. Es wird damit auf eine höhere Form emporgehoben: und während vom Himmel bis zur Erde eine Stufenreihe abnehmender Vollkommenheit statt fand, ist hier der Umkehrpunct, wo eine neue Reihe der aufsteigenden Vollkommenheit beginnt. Die Zeugungsthätigkeit der Organismen wie bei Platon als die Vertretung der Unsterblichkeit im Sterblichen: die Gattung als realisirt im Individuum.[cs]
Denn das seelische Leben baut sich stufenweise auf: die Seelenthätigkeiten kommen nicht alle gleichmäßig zu drei Stufen:
Die ernährende Seele, τὸ ϑρεπτικόν, der Pflanzen.
Die empfindende Seele, τὸ αἰσϑητικόν, der Thiere: damit untrennbar verknüpft: Lust und Unlust, u[nd] Begierde.[ct]
Die vernünftige Seele, τὸ διανητικόν τε καὶ νοῦς, des Menschen.
Die platonischen Theile der Seele etwas verschoben. Aber vor Allem das Grundverhältniß: die niederen können ohne die höheren, die höheren nicht ohne die niederen sein. Die letzteren die Mittel der ersten, – die Stoffe für die Formen.
Die unorganische Welt Stoff für die pflanzliche, diese Stoff für die thierische, diese Stoff für die menschliche Seele. Großes System der Entwicklung der niederen zu höheren Formen. Stetigkeit des Ueberganges. Pflanzen belebt gegen Steine, unbelebt gegen Thiere. Thiere, die Pflanzen scheinen, weil sie angewachsen sind.[cu] Die Glanzleistung der ar[istotelischen] Lehre. Aus diesem Verhältniß die Analogie der organischen Erscheinungen: die vergleichende Anatomie und Physiologie. Viele sehr richtige und andre teleologisch schiefe Bemerkungen, indem morphologisch und entwicklungsgeschichtlich ganz verschiedene Organe wegen gleicher Verrichtung parallelisirt werden.
Die niedersten Organismen[cv] die Pflanzen: beschränkt auf Ernährung und Fortpflanzung. Daher auch kein Einheitspunct des Seelenlebens: μεσότες. Theilbarkeit der Pflanzenseele, wie bei den niedersten Thieren.
Aus Erde aufgebaut, ernähren sie sich, fest, durch die Wurzel aus Erde und Wasser. Untersuchungen über Einfluß des Bodens[cw]. Aus dem Ueberfluß der Nahrung bildet sich Blüthe, Frucht und Samen. Viele Specialuntersuchungen und Theorien.
Die beiden großen Werke Theoprast’s über die Pflanzen.
Ist das Pflanzenleben ein ewig schlummerndes, so tritt beim Thier Empfindung, Gefühl und Begierde hinzu. Diese Vervollkommnung[cx] der Seele sichtbar in derjenigen des Leibes: Complicirtheit des thierischen gegenüber dem pflanzlichen Organismus, worin Ar[istoteles] nur Wurzel, Stengel, Blatt, Blüthe, Samen, Frucht unterschied. Substanzen: Blut, Fett, Mark, Gehirn (Identität nicht erkannt), Fleisch, Knochen, dessen Halt das morphologisch für ihn sehr wichtige Rückgrat (Wirbelthiere!) bildet, Adern, Haut, – aber keine Nerven!
Hauptstoff σάρξ – ihm gegenüber πνεῦμα als Träger der seelischen Lebenswärme.
Einheitspunct im Herzen, wo das Blut bereitet, Bewegung erzeugt, Empfindung bewußt gemacht wird. Der Werth vom Kopf gegen frühere Theorien (Alcmaeon, Democrit) übersehen: Gehirn nur als Abkühlungsorgan, ebenso Lunge.
Lebensproceß Wärme: im Herzen das Blut „gekocht“, im Magen die Nahrung zu Blut gekocht, wobei das Ueberschüssige auf die Secretionswege, Darm etc.[cy], abgeworfen wird.
Wichtigstes Resultat der Samen: Fortpflanzung.
Aber Unterschied von den Pflanzen in der Trennung der Geschlechter, wenigstens bei höheren Thieren. Fortpflanzung: aus Schlamm (generatio aequivoca[cz]), wurmartig durch Wechsel der Gestalt (Generationswechsel der Insecten), Eier, lebendige Junge.
Das wahrhaft thierische ist die Trennung[da] der Geschlechter. Dabei spielt das Männliche und Weibliche die Rolle von Form und Stoff. M[ännlich] thätig, Ursprung der Seele, wärmer – W[eiblich] leidend, Ursprung des Leibes, kälter. |[db] Das Weib der zurückgebliebene Mann, die unfertige Anlage.
Sehr ausführliche Zeugungstheorie.
Alles Grundlage für das höhere Seelenleben. Dessen Ursprung in der Empfindung: αἴσϑεσις.
Durch den Leib[dc] vermittelte Bewegung der Seele. Wahrnehmendes und Wahrgenommenes berühren sich durch Medien, Versuch, auf die Elemente als Medien die Sinne zu vertheilen, Anwendung der Theorie von Stoff und Form, Reiz und Seele. Dabei theilt sich der Seele nicht das körperliche Sein selbst, sondern sein durch die Medien vermittelte Wirkung mit. Sehr hohe Entwicklung der Lehre.
Auch im Einzelnen. Tastsinn der ursprüngliche, allen Thieren gemeinsame. Die andern Sinne sehr verschieden im Verhältniß ihrer Organe entwickelt.
Ueber allen einzelnen Sinnen das αἰσϑητήριον κοινόν im Herzen. Dort erst verglichen, zu Vorstellungen von Dingen mit Eigenschaften, Größe, Zahl, Lage, Bewegung etc.[dd] gestaltet. Ahnung eines +[de] zu den Sinnenqualitäten.
In diesem auch erst Sinnestäuschungen, während einzelne Sinne nie täuschen; hier erst die selbstbewußte Empfindung: die unterscheidende Beziehung auf Object und Subject.
Hier im Herzen auch der Sitz der φαντασία –, der Vorstellung ohne äußeres Object: ist sie auf ältere Vorstellungen bezogen μνὴμη – ist das absichtlich ἀνάμνησις.
Eine Nachbildung der ersten Functionen (physisch gedachten Uebrigbleiben[df]), welche durch verwandte Vorstellungen (Association) hervorgerufen wird.
Sehr feine Theorie, daß auf der Gebundenheit dieses sensorium commune[dg] der Schlaf, auf seiner freien Function das Wachen beruhen solle!
Beweis, daß die Träume als einzelnen Empfindungen bleiben ohne nothwendig correcte und nur mit zufällig mantischer Beziehung auf die Wirklichkeit.
Werth des Schlafs Erholung – Ursache die Prävalenz des ernährenden Seelenlebens.
Das gänzliche Aufhören des Sens[orium] comm[une][dh] ist der Tod: Ursache Stillstand des Herzens wegen Erlöschens der Wärme sei es durch zu geringe Nahrung sei es durch zu schnelle Verkochung derselben.
Während des Lebens ist mit der Empfindung das Gefühl der Lust und Unlust gegeben. Und diese tritt sofort auf als Begierde: d. h. als Begehren und Verabscheuen.
Gefühle und Begierden haben ihr oberstes Princip in einem Streben des Seelendaseins: τέλος, welcher die Glückseligkeit ist.
Aber sie wirken auch auf den Leib; indem sie Wärme und Kälte darin erzeugen, und dadurch Bewegung, in letzter Instanz zweckmäßige Handlungen erzeugen.
Ist A[ristoteles] in allen diesen phys[iologischen] Untersuchungen der zusammenfassende Theoretiker für alle früheren Ansichten (unter denen Empedocles für ihn sehr wichtig), die er stets an sehr reicher Specialerfahrung prüft und entscheidet, so ist er völlig originell als Schöpfer der Zoologie. Wir wissen von keinen früheren Versuchen, – wir sehen ihn nur auf alle Berichte Rücksicht nehmen und das Seine[di] hinzuzuthun.
Doch auch bei ihm kein ganz festes, sicheres System der Gliederung.
Die Verschiedenheit der Thiere bezieht sich auf Wohnort, Wärme, Blut, Bau, Bewegung, Fortpflanzung, Gemüthsart, sensible Fähigkeit. Alles kreuzt sich.
Gewöhnliche Eintheilung 9 Klassen: lebendig gebärende Vierfüßer, eierlegende Vierfüßer (Amphibien)[dj], Vögel, Fische, Wale, Weichthiere, Weichschaalthiere (Crustaceen)[dk], Schaalthiere, Insecten. Dabei machen die Schlangen Schwierigkeit, indem sie sowol zu den eierlegenden Vierfüßern als auch zu den Fischen sich rechnen lassen. Andre Eintheilungen: blutführend und blutlos (5 ersten und 4 letzten), selbstbeweglich und nicht, Land- und Wasserthiere; fußlose, 2füßige, 4füße, vielfüßige Thiere; Gang-, Flug-, Schwimmthiere, fleischfressende und grasfressende Thiere. etc.[dl] |[dm]
Die Kreuzung aller dieser Gesichtspuncte hat freilich kein einheitliches, abgeschlossenes System zu Stande kommen lassen.
Aber sie zeigt einerseits die Reichhaltigkeit der Principien der arist[otelischen] Betrachtung. Andrerseits entschädigt dafür die feine Detailausführung und Schilderung der Thiertypen. Endlich sind sie alle doch nur Versuche, das gesammte Thierreich als eine große Entwicklung darzustellen, in welcher mit aufsteigender Vollkommenheit sich das Formprincip der empfindenden Seele realisirt. Die Vollendung[dn] dieses Processes ist von allen Seiten her zu suchen im Menschen.[do]
Kommentar zum Textbefund
a↑Gr. Phil. V ] in lat. Schrift, unterstrichen, mit blauem Farbstift auf die rechte obere Ecke der S. geschrieben. Beginnt unvermittelt, da ein 4. Teil nicht überliefert ist (vgl. Heft Nr. 13). Gegenüber auf der Umschlaginnenseite Inventarstempel; Bl. 1r am linken Rand aufgeklebtes Signaturetikett, Bl. 1v Besitzstempel der Tohoku, Bl. 2r oben links ein weiterer Stempel über 7 Zeilen des Textesc↑Das ] links daneben auf Bl. 1v Datierung mit blauem Farbstift: 17/2 81; darüber und darunter Literaturangaben: Val[entin] Rose. Aristoteles pseudepigraphus. Leipzig 1853. | E[mil] Heitz. Die verlorenen Schriften des A[ristoteles]. Leipzig 1865. | Brandis. De perditis A[ristoteles] de ideis libris. Bonn 1823.g↑und … ausgebildet. ] mit Einfügungszeichen auf Bl. 1v geschrieben; darunter Literaturangaben: Ausgaben erste, lat[einische] mit den Comment[aren] des Averröes Ven[edig] 1489. | griech[isch] Ven[edig] ap[ud] Manutium 1495. | Buhle, Zweibrücken und Straßburg. 1791–1800, nicht vollendet, graece und latine. | Berliner Akadem[ie] Bd. I u[nd] II graec[e] Bekker, III. latine, IV. Scholia, ed[idit] Brandis, V. Fr[agmenta] Rosen, Berlin 1831–36. | Wiederabdruck Oxford 1837. | Didot, bes[orgt] von Dübner, Bussemaker u[nd] Heitz. 4 Bde. Paris 1848/69. | Beide mit Indexband. | Tauchnitz’sche Stereotypausgabe. Leipzig 1843. | Zahlreiche Einzelausgaben, Einzelübersetzungen. | Das Ganze in der Metzler’schen Sammlung von Verschiedenen übersetzt. | Titze. De Ar[istotelis] operum serie et distinctiones. Leipzig 1826. | Stahr. Aristotelia II: Die Schicksale der aristotelischen Schriften. Leipzig 1832. | Bonitz. Aristotelische Studien. Heft 1–5. Wien 1862–67. | V[alentin] Rose. De A[ristotelis] librorum ordine et autoritate. Berl[in] 1854. | Vahlen. Aristotelische Aufsätze. 1–3. Wien 1870–74.s↑1) Die logischen Schriften. ] links daneben auf Bl. 2v Datierungen mit rotem Farbstift: 19/7 83; mit blauem Farbstift: 18/2 81w↑πρώτη φιλοσοφία ] gegenüber auf Bl. 3v Literaturangaben: Ravaisson. Essai sur la m[étaphysique] d’ A[ristote]. Par[is] 1837. | Glaser. Die M[etaphysik] d[es] A[ristoteles] nach Composition, Inhalt und Methode. Berl[in 18]41. | Brandis.ae↑3) practische Philos. ] gegenüber auf Bl. 3v Literaturangaben: Spengel. Ueber das Verhältniß der drei unter dem Namen des A[ristoteles] erhaltenen ethischen Schriften. 1841/3. Abhandlungen der baier[ischen] Ak[ademie] d[er] W[issenschaften]. | Barthélemy St. Hilaire. Moral[es] d’ A[ristote].Par[is] 1856. | Susemihl, zahlreiche Abhandlungen über die Politik; bes[onders] Rh[einisches] Mus[eum], und über Poetik.aj↑Mit ] gegenüber auf Bl. 4v Literaturangabe: Eucken. Die Methode der aristotelischen Forschung. Berl[in] 1872.am↑Daher ] statt gestrichen: Ja, man soll; gegenüber auf Bl. 4v gestrichene Literaturangabe: Kampe. Die Erkenntnißtheorie des A[ristoteles]. Leipzig 1870.ap↑Platon hat selbst im Sophisten gesehen ] mit Bleistift unterstrichen, gegenüber auf Bl. 4v mit Bleistift: NBas↑Schöpfer der Logik ] gegenüber auf Bl. 4v Literaturangabe, mit gestrichelter Linie hierin verbunden: Prantl. Gesch[ichte] d[er] L[ogik] I.ax↑Dasselbe ] gegenüber auf Bl. 5v geschrieben: Modalität als Ausdruck des realen Verhältnisses der Möglichkeit etc. Keine Relationseintheilung: nur kategorisches Urtheil behandelt.bd↑Daher ] gegenüber auf Bl. 6v Literaturangabe: Kampe. Die Erkenntnißtheorie des A[ristoteles]. Leipzig 1870.be↑die … νοῦς. ] gegenüber auf Bl. 6v geschrieben: Alle wissenschaftliche Verarbeitung des empirischen Materials besteht in seiner logischen Ableitung aus den höchsten Axiomen: der logische Proceß der mittelbaren Erkenntniß verknüpft die beiden unmittelbar gewissen Endpuncte.bk↑Untersuchung ] gegenüber auf Bl. 6v Literaturangabe: Chr. Weisse. De Plat[onis] et Ar[istotelis] in constituendis summi philosophia principiis differentia. Leipzig 1828.bm↑Allgemeinbegriffe ] gegenüber auf Bl. 7v geschrieben: ὅρος – ἀόριστον – πὲρας – ἄπειρον: Anaximanderbq↑Die Realisierung ] links daneben auf Bl. 7v Datierung mit blauem Farbstift: 24/2 81; mit rotem Farbstift: 24/7 83bt↑realisiren. ] darunter Literaturangabe: Goetz. Der arist[otelische] Gottesbegriff mit Bezug auf die christliche Gottesidee. Leipzig 1871.ce↑(außer der Welt kein Raum) ] Außer der Welt kein Raum. mit Einfügungszeichen auf Bl. 8v geschriebenck↑Die irdische Welt ] links daneben auf Bl. 8v Datierung mit rotem Farbstift: 26/7 83 sowie Literaturangabe: Levêque. La physique d’A[ristote] et la science contemporaine. Par[is] 1863.cx↑Diese Vervollkommnung ] gegenüber auf Bl. 9v Literaturangabe: J[ürgen] B[ona] Meyer. Ar[istoteles’] Thierkunde. Berl[in] 1855.dc↑Durch den Leib ] gegenüber auf Bl. 10v Literaturangabe: Volkmann. Die Grundzüge der arist[otelischen] Psychologie. Prag 1858.dn↑Die Vollendung ] links daneben auf Bl. 11v Datierung mit rotem Farbstift: 27/7 83; 9 Zeilen darunter Literaturangabe: F. Brentano. Die Psych[ologie] des Ar[istoteles]; insbesondere seine Lehre vom νοῦς ποιητικός. Mainz 1867.Kommentar der Herausgeber
7↑δόξα, αἴσϑησις, τέχνη καὶ ἐμπειρίας und ἐπιστήμη ] gr. Meinung, Wahrnehmung, Technik und Empirie sowie Wissen9↑per genus proximum et differentiam specificam ] aristotelische Definitionsregel: durch Angabe der nächsthöheren Gattung und der spezifischen Differenz▲