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- TitleWindelband an die Mitglieder der Philosophischen Fakultät der Universität Straßburg, Straßburg, 5.7.1889, 2 S., hs. (lat. Schrift), Briefkopf Philosophische Facultät | DER | K. WILH. UNIVERSITÄT | STRASSBURG, mit Aktennotizen und eigenhändigen Stellungnahmen verschiedener Schreiber, ADBR Strasbourg, 62 AL 10 (Dekanat Windelband 1889/90), Nr. 58a
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- Physical LocationArchives Departementales du Bas-Rhin Strasbourg
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Windelband an die Mitglieder der Philosophischen Fakultät der Universität Straßburg, Straßburg, 5.7.1889, 2 S., hs. (lat. Schrift), Briefkopf Philosophische Facultät | DER | K. WILH. UNIVERSITÄT | STRASSBURG, mit Aktennotizen und eigenhändigen Stellungnahmen verschiedener Schreiber, ADBR Strasbourg, 62 AL 10 (Dekanat Windelband 1889/90), Nr. 58a
Erledigung Nr. 76[c]
Strassburg, den 5 Juli 1889
Der von mir in Umlauf gesetzte Entwurf zum Gutachten in Sachen des Frauenstudiums hat zwar nach Streichung des von Herrn Collegen Nöldeke beanstandeten und von mir gern preisgegebenen Passus formell die Majorität der Facultät für sich: allein ich glaube denselben nicht so abschicken zu dürfen, da die starke Minorität ihrer Ansicht darin zu wenig Rechnung getragen findet.
Wenn in der Sitzung nur davon die Rede war, dass die Einführung des Frauenstudiums Neuerungen mit sich führen würde, mit welchen man bei den besonderen Verhältnissen unserer Universität nicht Versuche zu machen empfehlen könne, so bin ich allerdings über diese allgemeine Feststellung hinausgegangen, indem ich einige der in dieser Richtung auf der Hand liegende Bedürfnisse besonders genannt und ausgeführt habe. Aber es geschah dies lediglich aus der bei dem Versuch der Abfassung sich sogleich ergebenden Ueberlegung, dass, sofern auf diese durch Zulassung der Frauen bedingten Neuerungen überhaupt hingewiesen werden sollte, wenigstens einige derselben kurz namhaft[d] gemacht werden mussten, wenn nicht das „Gutachten“ völlig den Charakter eines solchen verlieren sollte.
Zeigt sich nun, dass schon diese Ausführungen über den Rahmen desjenigen, worauf sich die Facultät einigen kann, hinausgehen, so wird kaum etwas Anderes als die Aufstellung einiger allgemeinster Sätze übrig bleiben, welche sachlich auf eine Verweigerung des Gutachtens hinausläuft. Denn wenn der vorgelegte Entwurf von der einen Seite deshalb verworfen wird, weil er einer Ablehnung des Antrags der Frauen zu nahe komme, von andrer Seite aber, wie ich höre, deshalb beanstandet worden ist, weil selbst die bedingte Concession, die man in ihm finden könne, zu bedenklich erschien, so treten darin so principielle Gegensätze zu Tage, dass ich die von Herrn Collegen Kaibel ins Auge gefasste Aussicht einer Verständigung durch erneute mündliche Discussion nur für sehr gering anschlagen kann.
Da ein Antrag auf neue Berathung nicht vorliegt, so habe ich noch einmal versucht, durch die mit Rothstift vorgenommenen Aenderungen eine Fassung zu gewinnen, auf welche sich ein grösserer Theil der Facultät vereinigen könnte, und unterbreite diese Umarbeitung hiermit den Herrn Collegen zur gefälligen Aeusserung.
Windelband |[e]
Mit der neuen, wie mir scheint nach jeder Seite unverfänglichen, Fassung einverstanden. | Ad. Michaelis[f]
Weber | E. Heitz | H Baumgarten. | Martin | Gröber.
Scheffer enthält sich der Abstimmung vgl. N. 58
Dümichen. | ten Brink | Th Nöldeke.
Im Allgemeinen einverstanden, namentlich wenn der auf S. 3 oben an Stelle der vorgeschlagenen der beigeschriebene abkürzende Satz gewählt würde. | Gerland
Ebenso Ziegler.
Mit dem Entwurf einverstanden, gegen das jetzt im Vorschlag zu S. 3; damit würde eine Lösung präjudicirt, die mir bei aller Sympathie, mit der ich der Frage gegenüberstehe, durchaus unzulässig erscheint. | Leo
Nur unter der Bedingung einverstanden, wenn auf S. 3 der von den Collegen Gerland und Ziegler vorgeschlagene Satz anstelle des ganzen auf jener Seite stehenden Passus steht, welcher auch allein dem s[einer] Z[eit] gefaßten Beschluß der Facultät entspricht. | W Janitschek
Mit dem Entwurf in vorliegender Fassung einverstanden. | Kaibel.
Kommentar zum Textbefund
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