Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Georg Groddeck, Halle, 13.5.1930, 2 S., Ts. mit eU, Briefkopf Prof. Dr. phil. Hans Vaihinger | Geh. Reg.-Rat | Dr. rer. techn. h. c. Dr. med. h. c. | Dr. jur. h. c. | Halle a. d. S., den … 192… | Reichardtstr. 15., Wasserzeichen MANILA | SCHREIBMASCHINEN, darunter Flügelrad, Deutsches Literaturarchiv Marbach, A:Groddeck, Georg
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- Physical LocationDeutsches Literaturarchiv Marbach, A:Groddeck, Georg
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Vaihinger an Georg Groddeck, Halle, 13.5.1930, 2 S., Ts. mit eU, Briefkopf Prof. Dr. phil. Hans Vaihinger | Geh. Reg.-Rat | Dr. rer. techn. h. c. Dr. med. h. c. | Dr. jur. h. c. | Halle a. d. S., den … 192… | Reichardtstr. 15., Wasserzeichen MANILA | SCHREIBMASCHINEN, darunter Flügelrad, Deutsches Literaturarchiv Marbach, A:Groddeck, Georg
13. Mai 1930
Hochgeehrter Herr Dr. med. Georg Groddeck!
Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für Ihren ausführlichen Brief vom 8. d. M.[1], der mir so viele wertvolle Nachrichten brachte. Dafür kann ich auch meinerseits heute Ihnen folgendes mitteilen.
Die Auskunftsstelle der Preussischen Bibliotheken (in Berlin) schreibt mir, dass Exemplare der deutschen Ausgabe der Dissertation Ihres Herrn Vaters an folgenden Stellen vorhanden seien. 1. in der Preussischen Staatsbibliothek in Berlin 2. in der Universitätsbibliothek in Berlin, 3. in der Universitätsbibliothek in Göttingen, 4. in der Universitätsbibliothek in Königsberg.
Von dem Direktor der Bibliothek in Schulpforta habe ich die Nachricht erhalten, dass auch dort ein Exemplar der deutschen Ausgabe vorhanden ist. Das ist ja nun wahrscheinlich das aus dem Besitz von Koberstein stammende Exemplar.
Aus Schulpforta habe ich noch weiter die Nachricht erhalten, dass der Verfasser des Buches, Karl Groddeck, als alumnus portensis in das Stammbuch unter Nr. 9910 eingetragen sei, da er die dortige Schule besucht habe. Offenbar wird dabei kein Unterschied gemacht zwischen eigentlichen Alumnen und zwischen hospites. Es wird dabei ausdrücklich erwähnt, dass Karl Groddeck 1854 nach Bad Kösen gegangen sei und 1882 in Berlin verstorben sei. |
Dass Ihr Herr Vater gerade aus Danzig nach Schulpforta geschickt wurde, erklärt sich wohl daraus, dass er damals körperlich leidend war, wie Sie mir mitteilen. Doch muss irgendeine familiäre Beziehung zu Koberstein schon vorhanden gewesen sein oder irgendeine sonstige Beziehung. Aber wahrscheinlich ist Ihnen hierüber nichts mehr bekannt?
Sehr interessant sind mir auch Ihre Mitteilungen über Ihre eigene medizinische Tätigkeit. Uebrigens müssen Sie auch einiges publiziert haben, da mir hierüber von zwei verschiedenen Seite kurze Mitteilungen gemacht wurden, aber ohne nähere Angaben.
Ausserdem erhielt ich die Mitteilung, dass Sie der „Schule der Weisheit“ von Graf Keyserling in Darmstadt nahestehen sollen. Das Alles beweist ein starkes wissenschaftliches Interesse, das ja auch eben Ihrer mir von Ihnen freundlich geschilderten medizinischen Tätigkeit entspricht.
Mit wiederholtem Dank für Ihren ausführlichen Brief und mit hochachtungsvoller Begrüssung Ihr aufrichtig ergebner
H. Vaihinger
P. S. Ich werde nun zunächst das Manuskript für die Nachträge für die 5. Auflage[2] meines Buches „Nietzsche als Philosoph“ fertigstellen, wozu ich noch des mir gütigst anvertrauten Exemplares der deutschen Ausgabe der Abhandlung Ihres Herrn Vaters bedarf. Wenn mein Buch fertig gedruckt ist, werde ich Ihnen Mitteilung machen, und Ihnen dann das mir gütigst anvertraute Exemplar der Schrift Ihres Herrn Vaters eingeschrieben zurücksenden.
H. V.
Kommentar der Herausgeber
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