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- TitleVaihinger an Heinrich Schmidt, Bad Suderode, 20.8.1929, 2 S., hs. (andere Hd. mit eU), Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ernst-Haeckel-Haus
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- Physical LocationFriedrich-Schiller-Universität Jena, Ernst-Haeckel-Haus
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Vaihinger an Heinrich Schmidt, Bad Suderode, 20.8.1929, 2 S., hs. (andere Hd. mit eU), Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ernst-Haeckel-Haus
Bad Suderode d. 20.8.29.
Hochgeehrter Herr Prof. Dr. Heinrich Schmidt!
Mein beiliegender Artikel[1] aus der „Vossischen Zeitung“ über „Haeckel’s Herzensfreundin u. ihre Religion des Als-Ob“ wird Ihnen vielleicht schon bekannt geworden sein, aber jedenfalls wird es Ihnen von Wert sein, daß ich den Artikel durch Sie dem Haeckel-Archiv übergebe. Wieviel ich Ihnen, dem Direktor dieses bedeutsamen Hauses verdanke für die Abfassung meines Artikels, das ist Ihnen am besten bekannt. Recht gerne hätte ich meinen Artikel noch viel ausführlicher gemacht, aber die Zeitungsredaktionen verlangen jetzt noch mehr als früher größtmögliche Kürze.
Meine „Philosophie des Als-Ob“ die ich in dem Artikel anführen mußte steht ganz im Zeichen der „Geschichte des Materialismus“ von F. A. Lange. Von diesem Werke | haben Sie, wie ich aus dem Kürschner’schen Gelehrtenkalender ersehe, einen Neudruck[2] veranstaltet. So möchte ich annehmen, daß Sie für den Standpunkt des Fictionalismus Verständnis haben, von dem aus auch dieser mein Artikel geschrieben ist. Allerdings geht dieser fictionalistische Standpunkt über den Monismus hinaus in eine andere Region, aber ich nehme gerne an, dass Sie an dieser Differenz keinen Anstoß nehmen.
Mein Artikel wird vielleicht zur Folge haben, dass das Haeckel-Archiv stärker besucht wird, um das Portrait der Philosophie[a], die ich auch als eine „Prophetie des Als-Ob“ bezeichnen möchte, besichtigen zu können, was mir, dem Erblindeten, leider versagt ist.
Mit besten Grüßen Ihr aufrichtig ergebener
Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
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