Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Hans Prager, Halle, 28.7.1911, 3 S., hs. (andere Hd., mit eU und vereinzelten eigenhändigen Korrekturen), Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER. | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Wienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131788
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- Physical LocationWienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131788
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Vaihinger an Hans Prager, Halle, 28.7.1911, 3 S., hs. (andere Hd., mit eU und vereinzelten eigenhändigen Korrekturen), Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER. | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Wienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131788
28.7.1911.
Sehr geehrter Herr!
Ihren freundlichen Rat, mich direkt an Jentsch[1] zu wenden, habe ich verfolgt; er hat mir aber bis jetzt noch nicht geantwortet und ist wahrscheinlich irgendwo in der Sommer-Frische. Auch ich selbst werde wohl am 7. August Halle verlassen und an der Nordsee[2] mich erholen. Ich werde, wenn ich nicht in absehbarer Zeit von Jentsch Antwort erhalte, ihn einmal monieren, damit ich wenigstens weiß, wie ich daran bin, da ich doch großen Wert darauf lege, daß mein Buch in der „Zeit“ besprochen[3] wird; wenn nicht von Jentsch, so doch von einem Anderen.
Die jetzige starke Hitze, die ja | wohl auch bis nach Oesterreich drängt, trägt freilich dazu bei, alle wissenschaftliche Korrespondenz ziemlich lahm zu legen. Ich habe auch vor einiger Zeit an Jerusalem geschrieben, ohne jedoch Antwort bekommen zu haben; er hatte mir versprochen an die „Zukunft“ eine Rezension meines Buches[4] einzusenden, hat es aber leider noch nicht gemacht[a]. Gerade in der Zukunft möchte ich mein Buch ganz besonders gern besprochen sehen; auch in diesem Falle werde ich wohl warten müssen, bis die große Hitzewelle vorbei ist. Jerusalem wird auch zur Zeit[b] gar nicht in Wien sein; sollten Sie ihn sehen, falls Sie ihn überhaupt kennen, könnten Sie vielleicht bei ihm anklopfen. Uebrigens werden Sie wohl auch nicht in Wien sein, sondern „am Land“, wie die | Wiener sagen.
Mit besten Grüßen und Wünschen, Ihr
H. Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑Jentsch ] d. i. der Theologe und Publizist Karl Jentsch (1833–1917), zunächst katholischer Priester, 1870 suspendiert, nach Übertritt zum Altkatholizismus 1875 exkommuniziert. Altkatholischer Pfarrer, 1877–1878 Redakteur der Zeitschrift „Deutscher Merkur“ in München, seit 1879 in Neiße (Schlesien). Bis 1888 Redakteur „Liberale Neißer Zeitung“, danach freier Schriftsteller. Vielbeschäftigter Verfasser von Buchbesprechungen und Aufsätzen in Zeitungen und Zeitschriften (NDB), u. a. in der von Maximilian Harden hg. Zeitschrift Die Zukunft.▲