Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Paul Natorp, Halle, 23.7.1911, 1 S., hs., Postkarte an Herrn | Professor Dr | Paul Natorp | Marburg | Bez. Cassel, Poststempel HALLE (SAALE) h | 23.7.11. 5–6 N., Briefkopf PROF. DR. VAIHINGER. | GEH. REG.-RAT | Halle a. S., d. … 19| Reichardtstr. 15., Universitätsbibliothek Marburg, Ms. 831/1111
- Creator
- Recipient
- Participants
- Place and Date of Creation
- Series
- Physical LocationUniversitätsbibliothek Marburg, Ms. 831/1111
- URN
- Social MediaShare
- Archive
- ▼
Vaihinger an Paul Natorp, Halle, 23.7.1911, 1 S., hs., Postkarte an Herrn | Professor Dr | Paul Natorp | Marburg | Bez. Cassel, Poststempel HALLE (SAALE) h | 23.7.11. 5–6 N., Briefkopf PROF. DR. VAIHINGER. | GEH. REG.-RAT | Halle a. S., d. … 19| Reichardtstr. 15., Universitätsbibliothek Marburg, Ms. 831/1111
23.VII.1911.
Hochgeehrter Herr College! Am 12. Mai[1] fragte ich bei Ihnen an, welche Pläne Sie bez[üglich] einer Festschrift zum 70. Geburtstag[2] von Cohen[a] haben. Sie antworteten mir[3] darauf am 16. Mai. – Sie würden mich nun überaus verbinden, wenn Sie mir den Brief vom 12. Mai[b] den ich an Sie richtete, auf kurze Zeit zurückgeben wollten.
Im Voraus bestens dankbar mit collegialem Gruß Ihr ergebenster
H. Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑Am 12. Mai ] Schreiben nicht überliefert; vgl. Natorp an Albert Görland vom 16.5.1911 in Holzhey: Cohen und Natorp Bd. 2, S. 399–400 (Abkürzungen aufgelöst): Den Artikel für die [Kant-Studien] schreibe selbstverständlich nicht ich. An eine Reihe von Artikeln wird dort nicht gedacht, es hieß wörtlich in Vaihingers Brief: „Sollte eine Festschrift der ‚Marburger Schule‘ nicht geplant sein, so würden wir [eventuell] auch mehrere Aufsätze über C[ohen] bringen können.“ Das heißt doch ganz klar: wenn sie geplant ist, dann in den [Kant-Studien] Festartikel (mit Bildnis) u. weiter nichts. Mir will auch scheinen, daß es leicht als Übereifer wirkt, wenn eine Reihe von uns in unsrer [Festschrift] und außerdem in den [Kant-Studien] zur Ehrung C[ohen]’s schreibt; u. es dürfte doch in den [Kant-Studien] nur die besten schreiben, deren keinen wir für unsere Festschr[ift] missen möchten. Soll es aber einer sein, so ist es keine unfreundliche Meinung über Sie, wenn man meint, dieser eine können nur Cassirer sein. […] Nun gut, da in dieser Frage ich ausscheide und die Entscheidung bei Vaihinger u. Bauch liegt, so kann ich natürlich nichts dawider haben, wenn Sie den Gedanken einer Mehrheit von Artikeln für die [Kant-Studien] festhalten u. mit Cassirer u. den [Kant-Studien] sich darüber in Einvernehmen setzen. Feststehen muß nur, daß, wer in [den Kant-Studien] schreibt, sich darum nicht von der Marburger Festschrift ausschließt; so ist es ja von Ihnen beiden auch nicht gemeint. Das Cohen gewidmete Heft 3 der Zeitschrift Kant-Studien 17 (1912) enthält Natorps Hallenser Vortrag: Kant und die Marburger Schule vom 27.4.1912 sowie Beiträge von Albert Görland, Ernst Cassirer und Walter Kinkel. Die Genannten veröffentlichten jeweils auch in der Cohen gewidmeten Festschrift (s. u.).2↑Festschrift zum 70. Geburtstag ] vgl. Albert Görland an Vaihinger vom 16.5.1911 sowie die mit einem Vorwort von Natorp erschienene Veröffentlichung: Philosophische Abhandlungen. Hermann Cohen zum 70sten Geburtstag (4. Juli 1912) dargebracht. Berlin: Cassirer 1912. Darin ist kein Beitrag von Vaihinger enthalten. Vgl. Natorp an Albert Görland vom 26.4.1911 in Holzhey: Cohen und Natorp Bd. 2, S. 396–397: Ich habe nun die Frage der Festschrift wiederholt u. eingehend mit Hartmann und Gawronsky besprochen. Wir alle drei können uns je länger je weniger befreunden mit dem Plane einer zweifachen Festschrift. Nicht bloß kann es zu anspruchsvoll erscheinen sondern offenbar würde eins dem andern schaden; wer an der einen Stelle mitarbeitet, würde es schwerlich außerdem an der andern. Auch weiß ich wirklich nicht ob wir es Bauch (u. Vaihinger!) anbieten können. Wir können doch nicht sagen: Wir machen Ihnen das Heft, oder: wir stellen die u. die Bedingungen; sondern B[auch] müßte dann doch die Leitung haben u. was dabei herauskommt ist doch recht fraglich. Ich fürchte, außer dem Kreise der Marb[urger] Schule kommen ganz wenige u. vielleicht wenig gewichtige Namen zusammen, sodaß es eher ein Dokument seiner Isolierung wird als eine Anerkennung seiner ehrenvollen Stellung im Chorus der Philosophen. […] Also wir meinen entschieden: nicht Kantstudien, sondern eigne Publikation der Marb[urger] Schule.▲