Bibliographic Metadata
- TitleHeinrich Rickert an Vaihinger, Freiburg (Breisgau), 8.3.1902, 3 S., hs. (andere Hd., mit eU), Briefkopf Prof. Heinrich Rickert. | Universität Freiburg i. B. | Den … | Goethestrasse 57, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 3 l, Nr. 11
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- Physical LocationStaats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 3 l, Nr. 11
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Heinrich Rickert an Vaihinger, Freiburg (Breisgau), 8.3.1902, 3 S., hs. (andere Hd., mit eU), Briefkopf Prof. Heinrich Rickert. | Universität Freiburg i. B. | Den … | Goethestrasse 57, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 3 l, Nr. 11
8.3.1902.
Sehr geehrter Herr College!
Nehmen Sie meinen besten Dank für Ihre freundliche Zusendung[1]. Ihre beiden Kantabhandlungen[2] hatte ich schon früher mit lebhaftem Interesse gelesen, und Ihrer Nachschrift, betreffend die „Kantsophistik“, stimme ich durchaus zu. Kant’s einzigartige Bedeutung beruht gewiß zum größten Theil auf seinen „Widersprüchen“. Mit ihnen hat er der Folgezeit die Probleme gestellt, und wir werden gewiß noch lange an ihnen zu arbeiten haben. Gestatten Sie mir, bei dieser Gelegenheit zugleich auszusprechen, wieviel Anregung und Belehrung mir jedes neue Heft Ihrer Zeitschrift bringt. Die „Kantstudien“ sind mir weitaus die inter|essanteste unserer „philosophischen Zeitschriften“.
Mit meinem Danke möchte ich eine Anfrage verbinden. Kürzlich schickte mir mein Verleger[3] eine Liste der Zeitschriften, welche Recensionsexemplare des zweiten Theiles meiner „Grenzen“ erhalten sollen und forderte mich auf, diese Liste zu vervollständigen, falls ich irgend welche Wünsche hätte. Die Kantstudien befinden sich nicht auf der Liste. Selbstverständlich würde es mir sehr erwünscht sein, wenn auch Ihre Zeitschrift eine Besprechung[4] meines Buches brächte, und ich glaube auch, daß meine Arbeit, obwohl sie rein systematisch ist und einer direkten Auseinandersetzung mit Kant im Interesse der Einfachheit ausdrücklich aus dem Wege geht, in engster fachlicher Beziehung zu einigen Hauptfragen der Kantischen Philosophie steht. Ich möchte aber meinen Verleger nicht direkt auffordern, Ihnen ein Recensionsexemplar zu schicken, wenn ich eben nicht zugleich mittheilen kann, daß mein Buch auch besprochen werden wird. Würden Sie vielleicht die Freundlich|keit haben, mir hierüber Ihre Meinung zu sagen.
Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebener
Heinrich Rickert.
Kommentar der Herausgeber
2↑Ihre beiden Kantabhandlungen ] vgl. Vaihinger: Kant – ein Metaphysiker? In: Philosophische Abhandlungen. Christoph Sigwart zu seinem siebzigsten Geburtstage 28. März 1900 gewidmet. Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1900, S. 135–158; ders.: Die transcendentale Deduktion der Kategorien in der 1. Auflage der Kr. d. r. V. In: Philosophische Abhandlungen. Dem Andenken Rudolf Hayms gewidmet von Freunden und Schülern. Halle a. S.: Max Niemeyer 1902, S. 23–98 sowie ders. zusammenfassend: Aus zwei Festschriften. Beiträge zum Verständnis der Analytik und der Dialektik in der Krit. d. r. V. In: Kant-Studien 7 (1902), S. 99–119.4↑Ihre Zeitschrift eine Besprechung ] in Kant-Studien erschien keine Rezension von Rickert: Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. Eine logische Einleitung in die historischen Wissenschaften. Tübingen/Leipzig: Mohr (Siebeck) 1902, deren erster Teil 1896 erscheinen war.▲