Titelaufnahme
- TitelHeterogenität im Design : Konflikt- und Kooperationspotentiale in der Zusammenarbeit mit KMU / vorgelegt von Dipl. Des. Sylke Lützenkirchen
- Verfasser
- Körperschaft
- Erschienen
- AusgabeElektronische Ressource
- Umfang1 Online-Ressource (IV, 197 Blätter)
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2017
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Zusammenarbeit hat Menschen schon immer zu außergewöhnlichen Leistungen befähigt. Berühmte Bauwerke oder technische Erfindungen mit all ihren stetigen Weiterentwicklungen hätten ohne eine gut funktionierende Zusammenarbeit niemals realisiert werden können. Allerdings beeinträchtigen Konflikte solche Projekte in entschiedender Weise. Sie beeinträchtigen ebenso die Menschen selbst – sowohl psychisch als auch physisch – und beeinflussen ihre Lebensrealität erheblich. Konflikte können Menschen in negativer Weise behindern, aber auch auf positive Weise verändern und nachhaltige Lösungen ermöglichen. Kreativunternehmen entwickeln in der Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen neue Ideen, Produkte, Dienstleistungen ebenso wie kunden spezifische Anpassungen und fertigen Unikate oder Prototypen, zumeist nicht-technische Innovationen, so genannte Soft Innovations. Entscheidend ist dabei die Fähigkeit der Kreativen, ihr Wissen zu vernetzen, neu zu kombinieren und in Produkte und Dienste umzusetzen. Geschätzt werden Kultur- und Kreativunternehmen zudem für ihren ganz eigenen Blick auf unternehmerische Fragestellungen und die Fähigkeit, aus neuen Trends konkrete Geschäftsmodelle und Produkte nutzerorientiert zu entwickeln. Frau Lützenkirchen zeigt in ihrer Forschungsarbeit Konflikte als heterogene Positionen in der Zusammenarbeit von DesignerInnen und ihren AuftraggeberInnen ebenso wie Lösungen zur Veränderung auf. Darüber hinaus beschreibt sie Bereiche, die als beiderseitig wahrgenommene positive Potentiale in der Zusammenarbeit bereits vorhanden sind und diese verstärken können und schließt ihre Arbeit mit einem Anwendungstransfer ab. Ihre Ergebnisse leitet sie aus der für diese Forschung entwickelten qualitativ empirischen Studie narrativer Interviews ab und legt den methodologischen Gegenstand in den Bereich der subjektiven Deutungsmuster, indem Werte, Haltungen und Bedürfnisse von DesignerInnen und UnternehmerInnen analysiert, beschrieben und kontrastiert werden, ebenso wie die subjektive Erfahrung in Bezug auf ihre Zusammenarbeit. Die Forschung gibt Antwort auf die Fragen: Wie arbeiten Unternehmer und Designer zusammen? Was sind ihre spezifischen Ziele, Erwartungen und Bedürfnisse in der Zusammenarbeit? Wann ist die Zusammenarbeit erfolgreich? Um die Erwartungen und Ziele in diesem wenig erforschten Gebiet herauszuarbeiten wurde die Untersuchung breit angelegt und Positionen der Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Designwissen schaften miteinander verbunden. Mit ihren Ergebnissen trägt die Forschungsarbeit zu einer verbesserten Wahrnehmung und einem leichteren Umgang mit Konflikten zwischen beiden Partnern bei, schafft Transparenz und verändert die Zusammenarbeit in Designprojekten auf nachhaltige Weise. Mit Hilfe der aus der Forschung entwickelten Anwendungs-Scorecards können DesignerInnen sowohl sich selbst, als auch ihre Kunden einschätzen und daraus Kenntnisse über die Haltung, Werte und Bedürfnisse ihrer Kunden allgemein oder eines spezifischen Kunden ableiten. Insgesamt ermöglichen die Ergebnisse dieser Arbeit einen ersten reflektierten Zugang und ein erstes Aufbrechen eines weiten, bisher wenig untersuchten und stark verschlossenen Forschungsfeldes und bringen neue Erkenntnisse in den Forschungsdiskurs ein. Betrachtet man nicht zuletzt die große wirtschaftliche Relevanz der KMU mit einem Anteil von 99,5% aller Unternehmen in Deutschland, so erweist sich – gerade mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den zunehmenden Wettbewerbsdruck der DesignerInnen – eine verbesserte Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich innovativer Entwicklungsarbeit, als eine große wirtschaftliche Chance.
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