Titelaufnahme
- TitelHuman-Biomonitoring von Parabenen : Entwicklung und Anwendung analytischer Methoden zur Untersuchung des Humanmetabolismus und zum Expositionsmonitoring / von Rebecca Katharina Moos
- Verfasser
- Körperschaft
- Erschienen
- AusgabeElektronische Ressource
- Umfang1 Online-Ressource (178, XVIII Seiten)
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2016
- AnmerkungBeiträge teilweise in deutsch, teilweise in englisch
- SpracheDeutsch ; Englisch
- DokumenttypDissertation
- URN
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Die Ester der p-Hydroxybenzoesäure (Parabene) und deren Natriumsalze sind antimikrobiell wirksame Substanzen und werden seit vielen Jahrzehnten als Konservierungsstoffe in kosmetischen Produkten, Arzneimitteln, sowie in bestimmten Lebensmitteln (als Zusatzstoffe E214 bis E219) eingesetzt. Ihr umfangreicher Einsatz wird aufgrund ihrer potenziell endokrinen Wirkung kontrovers diskutiert. Während kurzkettige Parabene als relativ sicher in ihrer Verwendung gelten, liegt der besondere Fokus bei der toxikologischen Betrachtung auf den längerkettigen Parabenen. Die Belastung gegenüber diesen Stoffen ist ein weltweit zu beobachtendes Phänomen. HBM-Studien haben gezeigt, dass die Allgemeinbevölkerung, inklusive Kindern, diesen Stoffen permanent ausgesetzt ist. Die in der vorliegenden Arbeit entwickelten analytischen Methoden und die dargestellten Ergebnisse geben wertvolle Informationen über das Ausmaß der Belastung gegenüber Parabenen und können neben direkten Expositions-Risiko-Extrapolationen auch in epidemiologischen Studien eingesetzt werden, um einen Zusammenhang zwischen Exposition und daraus resultierenden Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen. Erstmals wurden im Rahmen von HBM-Studien die Belastungen der deutschen Allgemeinbevölkerung gegenüber Parabenen gemessen. Die Ergebnisse zeigten eine ubiquitäre und über die Jahre überwiegend konstante Belastung gegenüber diesen Stoffen. Darüber hinaus wurde in dieser Arbeit der Human-Metabolismus von Parabenen nach oraler Dosierung untersucht. Die erhaltenen metabolischen Konversionsfaktoren der einzelnen Parabene ermöglichen eine verlässliche Hochrechnung von den in Urin gefundenen Konzentrationen auf die tatsächlich aufgenommene Menge. Die Ergebnisse können in Zukunft zur Expositions- und Risikoabschätzung im arbeits- und umweltmedizinischen Bereich herangezogen werden. Neben den unmodifizieren Parabenen als klassischen, aber kontaminationsanfälligen Biomarkern konnten neue, nicht kontaminationsanfällige spezifische Metaboliten identifiziert werden. Die Tatsache, dass diese Metaboliten außerdem in ausreichend hohen Konzentrationen im Urin vorliegen macht sie zu wichtigen Biomarkern für zukünftige HBM-Studien. Weiter wurden in dieser Arbeit erstmals, basierend auf den ermittelten menschlichen Konversionsfaktoren, verlässliche Daily Intakes für Parabene berechnet. Anhand der ermittelten Daily Intakes wurde eine kumulative Risikobewertung der Exposition gegenüber Parabenen durchgeführt. Die Berechnung ergab, dass 8,4% der untersuchten Studienpopulation Parabenen in einem Umfang ausgesetzt waren, bei dem ein Gesundheitsrisiko nicht mehr mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Obwohl die höchsten Urinkonzentrationen und Daily Intakes für die kurzkettigen Parabene bestimmt wurden, zeigen die längerkettigen Parabene, aufgrund ihres höheren toxikologischen Potentials und durch den Einbezug konservativer gesundheitsbezogener Grenzwerte, einen deutlich stärkeren Einfluss auf das kumulative Risiko. In der Europäischen Union wurden im Jahr 2014 die maximal zulässigen Konzentrationen von n-Propylparaben und n-Butylparaben in kosmetischen Produkten reduziert und die Verwendung von iso-Propylparaben, iso-Butylparaben und Benzylparaben verboten. Es bleibt abzuwarten, ob diese regulatorischen Maßnahmen einen Einfluss auf die generelle Parabenexposition haben. Mit der inzwischen gut etablierten HBM-Methode kann die Entwicklung der Belastung gegenüber Parabenen in den kommenden Jahren verfolgt und hinsichtlich gesundheitlicher Risiken beurteilt werden.
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