Titelaufnahme
- TitelArno Kersting 1918 - 2011 : der Professionalisierungsprozess vom Industriellen Formgeber zum Industrial Designer / vorgelegt von Cornelia Elisabeth Margarete May. Erstgutachterin: Gerda Breuer. Zweitgutachter: Hermann Sturm
- Verfasser
- Beteiligte
- Erschienen
- AusgabeElektronische Ressource
- HochschulschriftBergischen Universität Wuppertal Fachbereich F Design und Kunst, Dissertation, 2014
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Vor dem Hintergrund einer historisch unscharfen Definierbarkeit des Berufes des Industrial Designers thematisiert die Dissertation den Professionalisierungsprozess des deutschen Industriellen Formgebers zum Industrial Designer in der Zeit von 1920 bis 1976. Charakteristische Kriterien, wie die Vollzeittätigkeit, die staatliche Anerkennung durch ein Diplom, die Bildung von lokalen, nationalen oder internationalen Körperschaften und eines Berufskodex markieren in dieser Arbeit chronologische Stationen, die den Prozesszustand nachvollziehbar machen. So ist zunächst ein terminologischer Freistil besonders in der Zeit zwischen den 1920er und 1960er Jahren zu beobachten. Zurückzuführen ist dies auf die starken Fluktuationen bezüglich der Ausbildungsfragen und einer fehlenden Lobby innerhalb des Professionalisierungsprozesses. Hier ist besonders zu berücksichtigen, dass autodidaktisch geprägte Industrielle Formgeber bis in die 1950er Jahre das Berufsbild charakterisierten und Folgegenerationen prägten, ohne durch eine Ausbildung auf den Beruf vorbereitet gewesen zu sein. Dies bot zahlreichen Berufen, besonders dem des künstlerisch begabtem Ingenieurs, die Chance, das fehlende Berufsbild zu formen. In den 1950er Jahren entwickelte sich das Berufsbild, welches allmählich durch den Begriff des Industrial Designers umschrieben und in den 1960er Jahren manifestiert wurde. Nachvollziehbar sind diese Beobachtungen durch die Auswahl von Entwürfen aus dem Werk Arno Kerstings unter besonderer Beachtung der Entwicklungen des Kunststoffdesigns und im Vergleich mit Entwürfen aus dem Werk des Vaters Walter Maria Kersting, der als Pionier der Industriellen Formgebung bekannt ist. Exemplarisch wurde untersucht, ob tatsächlich bestimmte historische Stationen als Merkmal des Prozesses gesehen werden können, die eine Tätigkeit zu dem Beruf des Industrial Designs werden ließ und welche Veränderungen damit in der Praxis für die tägliche Arbeit des Gestalters verbunden waren. Ein grundliegendes Ergebnis ist, dass unter veränderten Arbeitnehmer- Arbeitgeber- Beziehungen neue Rahmenbedingungen für die Praxis des Industriellen Formgebers geschaffen wurden. Diese ermöglichten eine intensivere Auseinandersetzung des Industriellen Formgebers mit Kunststoffformgebungsverfahren. Damit verbundenen waren erweiterte, kreative Spielräume. Der autodidaktische Charakter konnte bis in das heutige Berufsbild transportiert werden, das informelle Lernen ist auch heute ein wesentlicher Bestandteil der gestalterischen Tätigkeit.
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