Titelaufnahme
- TitelPrävention von Wirbelsäulenerkrankungen durch technische Hebehilfsmittel : eine Interventionsstudie in der Altenpflege / von Martina Michaelis
- Verfasser
- Erschienen
- Umfang1 Computerdatei (ca. 1,1 MB) : Auszüge (Titel, Inhalt, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Zusammenfassung, ca. 25 KB)
- HochschulschriftWuppertal, Univ., Diss., 1999
- AnmerkungSystemvoraussetzungen: Internet-Anschluss; Acrobat-Reader;
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- URN
- Das Dokument ist frei verfügbar
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
Deutsch
Der Pflegebereich ist hinsichtlich technischer Hebehilfsmittel als Mittel zur Prävention arbeitsbedingter Wirbelsäulenerkrankungen derzeit noch nicht befriedigend ausgestattet, obwohl die Bandscheibenbelastung durch Patiententransfers mit Hilfe dieser Einsatzmittel nachweislich reduziert werden kann und sie der Gesetzgeber im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes aus ergonomischen und sicherheitstechnisch relevanten Gründen auch ausdrücklich vorschreibt. Darüber hinaus werden auch vorhandene Geräte - aus vielfältigen Gründen - oft nur unzureichend genutzt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich empirisch mit der Frage, welche Auswirkungen eine mit Hebehilfsmitteln optimal ausgestattete Pflegestation auf u.a. die Rückengesundheit der Beschäftigten hat und welche Umstände die Akzeptanz dieser Geräte beeinflussen. Nach der Darstellung wissenschaftlich abgesicherter Risikofaktoren und deren Einfluß auf die Prävalenz und Inzidenz arbeitsbedingter Muskel- und Skeletterkrankungen in den Pflegeberufen wird ein Überblick über die Art, Verfügbarkeit und Akzeptanz marktüblicher Hebehilfsmittel für diese Branche gegeben sowie sicherheitstechnisch und anwendungsrelevante Qualitätsanforderungen an solche Geräte diskutiert. Im empirischen Teil der Arbeit werden die Ergebnisse einer Interventionsstudie in vier Altenpflegeheimen und zwei geriatrischen Krankenhäusern vorgestellt, die für ein Jahr mit Bodenliftern ausgestattet wurden. Im Projektdesign war ein intensives Training an den Geräten und die Bildung einer durch Beschäftigte gestellten "Hebekommission" zur Unterstützung und Einweisung der Kollegen vorgesehen. Die Studiengruppe wurde zu vier Meßzeitpunkten mit einem übergeordneten schriftlichen Instrument befragt, das allgemeingültigen Charakter besitzt und adaptionsfähig für weitere Quer- und Längsschnittuntersuchungen ist. Es umfaßt Fragestellungen zu Wirbelsäulenbeschwerden, Einstellungsmustern gegenüber Hebehilfsmitteln, Erwartungen an das Projekt und Erfahrungen damit, psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz und Schmerzwahrnehmungsmustern. Zusätzlich wurde eine orthopädische Funktionsdiagnostik durchgeführt, um zu Aussagen über die Beziehung zwischen Skelettanomalien und chronischen Rückenbeschwerden zu kommen. Die Ergebnisse der Interventionsgruppe wurden mit denen einer Kontrollgruppe ohne Intervention verglichen. Ergebnisse: Die grundsätzliche Einstellung der Beteiligten gegenüber Hebehilfsmitteln veränderte sich positiv innerhalb des Studienzeitraums. Nach einem Jahr berichtete über die Hälfte der Teilnehmer auch von einer Verbesserung ihrer Rückengesundheit, die sie auf die Anwendung der Hebehilfsmittel zurückführten. Parallel zu diesen Einschätzungen konnte auch eine Abnahme der Punktprävalenz von besonders Lumboischialgiesymptomen festgestellt werden. Kostenrelevante Folgen von Rückenbeschwerden - Arztkonsultationen, ärztliche und Selbstbehandlungen - konnten signifikant reduziert werden. Hinsichtlich subjektiv berichteter Arbeitsunfähigkeitstage konnte eine Senkung jedoch nicht nachgewiesen werden. Im Rahmen einer multivariaten Analyse wurde als wichtigster Prädiktor für eine verbesserte Rückengesundheit die Qualität der Arbeit der "Hebekommission" noch vor der Häufigkeit des Liftereinsatzes festgestellt. Diese psychosoziale Komponente sollte bei zukünftigen Investitionen oder Maßnahmen verstärkt berücksichtigt werden.
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