Um Herausforderungen der Produktentwicklung (geringe Informationsverfügbarkeit, steigende Komplexität, hohe Zuverlässigkeit) zu beherrschen, müssen Entwicklungsprozesse methodisch unterstützt werden. Hierfür bieten Fähigkeits- und Reifegradmodelle bzw. Methoden der Reifegradabsicherung Ansätze mit generischem Prozess- bzw. konkretem Produktbezug. Das CMMI-DEV spezifiziert Ziele und Praktiken, deren Implementierung die Umsetzung fähiger Prozesse sicherstellt, während das RGA-Modell produktbezogene Ergebnisse definiert. Diese Ansätze bieten jedoch keine Unterstützung bei der Ergebniserreichung. Zur Schließung dieser methodischen Lücke wird ein Ansatz entwickelt, welcher basierend auf den Bausteinen Systemkonkretisierung und -analyse (i), Systemmodellierung (ii) und Produktreifegradbewertung (iii) ein Vorgehen definiert und Entwicklungsprozesse in frühen Phasen unterstützt. Hierbei wird die Systemkonkretisierung und -analyse über die Schrittfolgen zur Lösungsraumkonkretisierung und Schnittstellenidentifikation und -analyse (i) untersetzt, der Entwicklungsfortschritt im Systemmodell (ii) abgebildet und der Produktreifegrad (iii) an definierten Meilensteinen ermittelt. Gleichzeitig werden Systemstrukturen über strukturelle Relationen und technisch-physikalische Schnittstellen beschrieben. Die Identifizierung und entwicklungsbegleitende Modellierung dieser Systemstrukturen ermöglicht die Beherrschung von Komplexität und erhöht die Informationsverfügbarkeit. Die Analyse der Schnittstellen ermöglicht die Identifizierung von Störgrößen und die Ableitung geeigneter Optimierungsmaßnahmen, um frühzeitig störende Einflüsse zu eliminieren und die Zuverlässigkeit des Systems zu erhöhen. Durch das Vorgehenskonzept wird so die Beherrschung der Herausforderungen sichergestellt. Gleichzeitig wird durch die Umsetzung der abgeleiteten Anforderungen aus demCMMI-DEV und dem RGA-Modell die methodische Lücke zwischen Ansätzen mit generischem Prozess- und konkretem Produktbezug geschlossen.
Titelaufnahme
- TitelEntwicklung eines Vorgehenskonzepts zur modellbasierten Systemkonkretisierung und -analyse in den frühen Phasen der Produktentwicklung / Florian Riekhof
- Verfasser
- Beteiligte
- Körperschaft
- Erschienen
- Umfang1 Online-Ressource (XII, 211 Seiten) : Illustrationen, Diagramme
- HochschulschriftBergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2024
- AnmerkungTag der Verteidigung: 12.06.2023
- Verteidigung2023-06-12
- SpracheDeutsch
- Serie
- DokumenttypDissertation
- URN
- DOI
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- Nachweis
- Archiv
- IIIF
In order to master the challenges of product development (low availability of information, increasing complexity, high reliability), development processes must be methodically supported. Capability and maturity models and maturity assurance methods offer approaches with a generic process or specific product reference. The CMMI-DEV specifies goals and practices whose implementation ensures the realization of capable processes, while the RGA model defines product-related results. However, these approaches do not offer any support in achieving results. To close this methodological gap, an approach for early development phases is being developed that defines a procedure based on system specification and analysis (i), system modeling (ii) and product maturity assessment (iii). The system specification and analysis is split into sequences for solution space specification and interface identification and analysis (i). The development progress is mapped in the system model (ii) and the product maturity level (iii) is determined at defined milestones. At the same time, system structures are described via structural relations and technical-physical interfaces. The identification and modeling of these system structures during development enables the control of complexity and increases the availability of information. The analysis of the interfaces enables the identification of disturbance variables and the derivation of suitable optimization measures in order to eliminate disruptive influences at an early stage. This, in return, increases the reliability of the system. The procedural concept thus ensures that the challenges are mastered. At the same time, the implementation of the requirements derived from the CMMI-DEV and the RGA model closes the methodological gap between approaches with a generic process reference and a specific product reference.
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