Bibliographic Metadata
- TitlePaul Siebeck an Windelband, Tübingen, 9.1.1912, Text nach einer Transkription von Klaus Christian Köhnke, Abschrift, Umfang und weitere Besonderheiten nicht bekannt, Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, NL 488
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- Physical LocationStaatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße
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Paul Siebeck an Windelband, Tübingen, 9.1.1912, Text nach einer Transkription von Klaus Christian Köhnke[1], Abschrift, Umfang und weitere Besonderheiten nicht bekannt, Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, NL 488
Tübingen, den 9. Jan[uar] 1912
Abschrift. Herrn Geheimrat Professor Dr. W. Windelband, Heidelberg.
Hochverehrter Herr Geheimrat, haben Sie herzlichen Dank für Ihren freundlichen Neujahrsbrief[2] und den wertvollen Neujahrsgruß für die Encyklopädie. Ich erwiedre Ihren guten Wünsche für 1912 aufs herzlichste, ganz besonders zu Gunsten Ihres Wohlbefindens. Im alten Jahr gab es auch bei uns allerlei Sorge, u. A. mußte meine Frau[3] sich einer größeren Operation unterziehen. Im Verlag gings fast so ungemütlich zu, wie in der Weltpolitik: alles in allem kein erfreulich’ Jahr – dieses 1911. Möchte 1912 sich friedlicher anlassen und den Lupus von Erdbeben[4] sich versagen! Damit unsere Zusammenarbeit an Erfreulichkeit nichts einbüßt.
Das Manuskript zur neuen Auflage Ihres Lehrbuchs ist mir heftweise jederzeit willkommen; In 10–14 Tagen wird mit dem Satz begonnen werden können. Bitte, schicken Sie mir den Anfang nächster Tage zu.
Was die Encyklopädie anlangt, so habe ich qua Veranstaltung von Einzelausgaben freie Hand. Ich bin gern bereit, von Ihrem Beitrag eine Einzelausgabe zu drucken, möchte aber bitten, sie erst später ausgeben zu dürfen, etwa 1 Jahr nach Erscheinen der Encyklopädie.
Die Herren Mitarbeiter erhalten laut Vertrag je 10 Sonderdrucke ihrer Beiträge und 1 Frei-Exemplar des Bandes an dem sie mitarbeiten unberechnet. Da mit 10 Separaten nicht gedient ist, bitte ich Sie höflichst, mir zu sagen, wie viele Sie – unberechnet natürlich – zu erhalten wünschen.
In alter, herzlicher Verehrung bleibe ich Ihr treu ergebener
P. Siebeck.
Kommentar der Herausgeber
1↑Transkription von Klaus Christian Köhnke ] Kollation derzeit nicht möglich. Der Transkription liegt die Datei Manuskript: Windelband Briefe | herauszugeben von K. C. Köhnke | Ausdruck vom 1.3.2012 zugrunde, die den Herausgebern zur Verfügung steht. Ein Ausdruck dieser Datei befindet sich in öffentlichem Besitz (Universität Leipzig, Nachlass Klaus Christian Köhnke NL 330/3/1/2). Die Signatur des Originals ist mit Stichtag 14.5.2018 noch nicht bekannt. Laut telefonischer Auskunft von Roland Klein, Referat für Nachlässe und Autographen der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz vom 21.11. und 2.12.2016 ist die Erfassung des Nachlasses 488 (Verlagsarchiv Mohr-Siebeck) noch nicht abgeschlossen.4↑Lupus von Erdbeben ] Anspielung unklar, als Redewendung nicht belegt. Lupus (Wolf) kann auch bedeuten: gefräßiges Geschwür, das von einem Herd aus (ähnlich des Epizentrums eines Erdbebens) um sich greift (vgl. z. B.: Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 16. Aufl. 1953, S. 885).▲