Bibliographic Metadata
- TitleWindelband an Harry Bresslau, Heidelberg, 26.6.1911, 2 S., hs. (lat. Schrift), Postkarte an Herrn Prof. Dr. H. Bresslau | Strassburg i./Els | Ruprechtsauer Allée 44, mit Poststempel HEIDELBERG | 26.6.11. 8–9 N. | *1i Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Nachlass Bresslau
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Windelband an Harry Bresslau, Heidelberg, 26.6.1911, 2 S., hs. (lat. Schrift), Postkarte an Herrn Prof. Dr. H. Bresslau | Strassburg i./Els | Ruprechtsauer Allée 44, mit Poststempel HEIDELBERG | 26.6.11. 8–9 N. | *1i Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Nachlass Bresslau
Heidelberg, 26/6 11[a]
Verehrter Freund, Es tut mir sehr leid, dass ich nicht am Samstag[1] kommen kann; ich hätte sehr gern Ihren Vortrag[2] gehört und muss mich mit der Hoffnung troesten, ihn später zu lesen. Ebenso bedaure ich aber auch, dass ich am Sonntag nicht nach Baden-Baden[3] kommen kann, ich hätte gar zu gern Verschiedenes mit Ihnen besprochen. Aber beides wird mich durch dasselbe, an sich sehr erfreuliche Hindernis verlegt: | ich bekomme Besuch von einem Vetter und seiner Frau[4], die bei uns ihre Silberhochzeit feiern, der sie durch eine Badereise aus dem Wege gegangen waren. Ankunft Samstag, Abfahrt Sonntag. So kann ich nicht fort! möchte aber vor Ihnen entschuldigt sein! Wenn Sie Goette[5] sehen, sagen Sie es ihm doch, bitte, auch, damit er mich weder in Str[aßburg], noch in B[aden-] B[aden] erwartet. Ueberhaupt dem alten lieben Stammtisch die herzlichsten Grüsse! Er ist mir das alte Str[aßburg]! An der Universität scheinen Sie ja in diesem Frühjahr recht interessante, aber nicht immer ebenso erfreuliche Dinge erlebt zu haben: und ich bin begierig, was Ihnen die nächste Zeit bringen wird! Auch das Schicksal Ihrer Philosophie[6] liegt mir am Herzen. Von hier aus ist nichts Besonderes zu melden: ich stecke stark im Neudruck meiner Gesch[ichte] d[er] n[eueren] Philos[ophie], von der schon der erste Band fertig ist. Im Uebrigen habe ich köstliche Pfingstferien genossen: zehn tadellose Tage auf Hundseck[7], wo ich auch ein paar Strassburgern begegnete. Mit herzlichen Grüssen von Haus zu Haus getreulich der Ihrige
W Windelband
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
2↑Ihren Vortrag ] vgl. Harry Bresslau: Das tausendjährige Jubiläum der deutschen Selbständigkeit. Rede, gehalten in der Wissenschaftlichen Gesellschaft zu Straßburg, am 1. Juli 1911. Berlin/Leipzig: de Gruyter 1912 (Schriften der Straßburger Wissenschaftlichen Gesellschaft Heft 1).3↑Baden-Baden ] zur jährlichen Zusammenkunft der südwestdeutschen Universitäten, vgl. Erwin Rohde an Windelband vom 18.5.1894.5↑Goette ] Alexander Goette (1840–1922), Zoologe, seit 1886 Prof. in Straßburg, Schwiegervater von Windelbands Tochter Meta (NDB, www.geni.com).6↑Schicksal Ihrer Philosophie ] Theobald Ziegler wurde 1911 in Straßburg emeritiert, Clemens Bäumker ging 1912 nach München (BEdPh).▲