11. Oktober 1909.

W.-wz.[2] Herrn Geheimen Rat Professor Dr. W. Windelband in Heidelberg.

Hochverehrter Herr Geheimrat, für Ihre freundlichen Zeilen vom 10.[3], sowie für die Rücksendung der Quittung danke ich Ihnen bestens. Von Ihrer erfreulichen Absicht, den Münchener Weltanschauungsvortrag für die nächste Auflage der „Präludien“ reservieren zu wollen, gebe ich Herrn Dr. Paul Siebeck, welcher inzwischen zurückgekehrt ist, aber die Geschäfte noch nicht wieder übernommen hat, baldigst Kenntnis. Er wird sich sehr darüber freuen. Ich danke Ihnen in seinem Namen verbindlichst für Ihr gütige Rücksichtnahme.

Den Satz der neuen Auflage des „Lehrbuchs“[4] werde ich auch weiterhin so rüstig fördern lassen, als es möglich ist. Vorübergehend wird der Satz aber vielleicht nicht so schnell gefördert werden können, wie bisher, weil die Druckerei[5] mit ihrem Vorrat an Petittypen etwas knapp geworden ist. Es ist gegenwärtig noch ein anderes Werk im Satz, welches ebenfalls viel Petit enthält. Wenn ein langsameres Tempo sich nicht vermeiden lassen wird, so geht das aber, wie gesagt, vorüber. Ich wollte nur nicht versäumen, Sie darauf vorzubereiten und Sie schon im voraus höflichst um Entschuldigung zu bitten, falls ich Ihre Geduld in Anspruch nehmen muss.

In grösster Verehrung Ihr aufrichtig ergebener

J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen i. V. R. Wille Dr. O. Siebeck.