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- TitleWindelband an Mary Clauss, Heidelberg, 2.3.1908, 3 S., hs. (lat. Schrift), UB Heidelberg, Heid. Hs. 2618, 52
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Windelband an Mary Clauss, Heidelberg, 2.3.1908, 3 S., hs. (lat. Schrift), UB Heidelberg, Heid. Hs. 2618, 52
Heidelberg 2 März 1908
Hochgeehrte Frau,
Das wunderbar schöne Geschenk[1], mit dem mich die Familie meines verehrten Lehrers und Freundes[2] ausgezeichnet hat, ist mir eine tief zu Herzen gehende und innig ergreifende Freude. Es überrascht mich in einem Augenblicke, wo ich, wie Sie wissen, im Begriffe bin, für zwei Wochen in mehrfach hin und her treibender Beschäftigung Heidelberg zu verlassen, sodass ich nicht in der Lage sein werde, Ihnen so bald persönlich den aufrichtigen Dank auszusprechen, für den nun diese Zeilen vorläufig den schwachen Ausdruck bilden müssen. Das herrliche Kunstwerk wird den schönsten Schmuck meines Hauses bilden – in jeder Hinsicht: es wird vor allem | mir und meiner Familie eine lebendige Erinnerung sein an eine Beziehung, die ein so wesentliches und wertvolles Stück meines Lebens bildet. Dass ich diese Beziehung zu dem verehrten und geliebten Manne auch in derjenigen zu seiner Familie und zu seinen Werken fortsetzen und aufrechterhalten darf, gilt mir als ein grosses Glück und als eine der schönsten Pflichten. Nehmen Sie, hochverehrte Frau, und mit Ihnen Ihre Familie die Versicherung dieser Gesinnung mit dem Ausdruck meines innigen Dankes entgegen, und seien Sie überzeugt, dass | ich in Ihrer so liebenswürdig betätigten Anerkennung ein hoher, dankbar empfundenes Gut schätze.
Mit treuer Verehrung Ihr dankbar ergebner
W Windelband
Kommentar der Herausgeber
1↑Geschenk ] nicht ermittelt. Eine Sokrates-Büste, die sonst nach der Schenkung einer Hegel-Büste in Frage gekommen wäre (vgl. Windelband an Mary Clauss vom 5.8. u. 9.11.1907), findet sich bereits auf einer Porträtfotografie Windelbands an seinem Schreibtisch von 1907 (Fotografin: Aura Hertwig; Abb. in: Die Woche, Nr. 17 vom 27.4.1907, S. 737; Hinweis von Peter König, Heidelberg).▲