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- TitlePaul Siebeck an Windelband, Tübingen, 12.10.1906, Text nach einer Transkription von Klaus Christian Köhnke, Umfang und Besonderheiten nicht bekannt, Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, NL 488
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- Physical LocationStaatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße
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Paul Siebeck an Windelband, Tübingen, 12.10.1906, Text nach einer Transkription von Klaus Christian Köhnke[1], Umfang und Besonderheiten nicht bekannt, Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, NL 488
12. Oktober 1906.
Dr. S. 1.[2] Herrn Geheimrat Professor Dr. W. Windelband in Heidelberg.
Hochverehrter Herr Geheimrat, noch immer bin ich mit Beratungen und Konferenzen, die auf all’ das während meines Urlaubs Angesammelte sich beziehen, so in Anspruch genommen, dass ich zum Schreiben oder Diktieren von Briefen kaum Zeit finde. Verzeihen Sie daher, bitte, dass ich Ihren freundlichen Brief vom 5.[3] erst heute beantworte und erst heute melde, dass ich am 9. currentis[4][a] die Rheinische Creditbank in Freiburg beauftragt habe, Ihrem Konto bei der heidelberger Filiale die erste Rate Ihres Honorars mit M 2200,- zu überweisen. Inzwischen sind auch die beiden ersten Bogen Ihrer „Geschichte der Philosophie“ an Sie in Korrektur gegangen, mit deren Erledigung bis nach Ihrer Rückkehr von Freiburg[5] es ohne Weiteres Zeit hat.
Bezüglich der „Präludien“ möchte ich meine Ansicht, wenigstens vorläufig, dahin äussern, dass der Band stärker als jetzt nicht werden sollte. Andererseits verzichte ich nicht gern auf die Vermehrung des Inhalts. Diese müsste also wohl durch eine etwas weniger opulente Satzeinrichtung ausgeglichen werden. Könnten Sie sich damit einverstanden erklären?
Dass alle die neuen Auflagen Sie zur Niederschrift Ihrer „Logik“ nicht kommen liessen, konnte ich mir nicht verhehlen. Sind dann aber einmal alle Ihre Werke in neuer Auflage erschienen, dann wird es ja etwas ruhiger für Sie werden. Ich würde mich ausserordentlich freuen, wenn wir für Sommer und Herbst 1907 Druck und Veröffentlichung der „Logik“[6] in Aussicht nehmen könnten.
Aus Ihrem freundlichem Briefe vom 24. Sept[ember][7] habe ich mit lebhaftem Bedauern ersehen, dass Sie am Schluss des Sommersemesters wieder von einer Venenentzündung heimgesucht waren. Hoffentlich hat die Luftkur in den Wäldern von Villingen anhaltenderen Erfolg, als Ihre letzte Badekur in Wildbad[8] – dies wünscht Ihnen von Herzen Ihr ganz ergebener, in aufrichtiger Verehrung Sie herzlich grüssender
P. Siebeck.
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑Transkription von Klaus Christian Köhnke ] Kollation derzeit nicht möglich. Der Transkription liegt die Datei Manuskript: Windelband Briefe | herauszugeben von K. C. Köhnke | Ausdruck vom 1.3.2012 zugrunde, die den Herausgebern zur Verfügung steht. Ein Ausdruck dieser Datei befindet sich in öffentlichem Besitz (Universität Leipzig, Nachlass Klaus Christian Köhnke NL 330/3/1/2). Die Signatur des Originals ist mit Stichtag 14.5.2018 noch nicht bekannt. Laut telefonischer Auskunft von Roland Klein, Referat für Nachlässe und Autographen der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz vom 21.11. und 2.12.2016 ist die Erfassung des Nachlasses 488 (Verlagsarchiv Mohr-Siebeck) noch nicht abgeschlossen.▲