Bibliographic Metadata
- TitleWindelband an Ulrich Stutz, Heidelberg, 4.5.1905, 2 S., hs. (lat. Schrift), UA Zürich, PA 018
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- Physical LocationUniversitätsarchiv Zürich
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Windelband an Ulrich Stutz, Heidelberg, 4.5.1905, 2 S., hs. (lat. Schrift), UA Zürich, PA 018
Heidelberg, 4/5 05
Lieber Ulrich!
Herzlichsten Glückwunsch zum Geburtstage[1]! Sei froh und glücklich wie die Deinen, die sich um Dich drängen und sich des guten Standes freuen, worin Du bist! Dass wir uns davon überzeugten, war mir auch eine grosse Freude an deinem Besuch, so kurz er leider war. Möge Dir das Semester diesen guten Stand erhalten! Zu Pfingsten werden wir uns ja sehen, wie es bei Euch steht.
Nun sind wir ja alle im Semester[2]; es lässt sich recht gut an: in der Logik habe ich allerdings nur 100 Leute, das dürften mehr sein; in der Geschichte der neueren Philosophie sitzt der olle „Pandekten|stall“[3], der 256 Leute fasst, stoppevoll. Und eben habe ich das Seminar mit – leider! – über dreißig Leuten eröffnet. Da komme ich nun aber spät und müde heim; und da der Brief Eile hat, wenn er Dir morgen unsre Grüsse zur frühen Stunde bringen soll, so sag ich nur noch schnell herzlichsten Gruss an Deine fünf Damen[4]! Und nochmals alles Gute und beste für Euch alle!
Dein getreuer
P[5]
Kommentar der Herausgeber
2↑im Semester ] im SS 1905 lehrte Windelband ausweislich des Vorlesungsverzeichnisses und der Quästurakten (vgl. UA Heidelberg, Akademische Quästur Rep. 27-1470): Logik: 127 Hörer à 20 Mark; Geschichte der neueren Philosophie (SS 1904 noch von Kuno Fischer gehalten): 193 Hörer à 20 Mark; Seminarübungen über Kant’s Prolegomena: 48 Hörer.3↑„Pandektenstall“ ] Scherzwort für die physisch und psychisch beengende Atmosphäre in Hörsälen (nach den Pandekten, den Zusammenstellungen des römischen Rechts, zuerst von Heinrich Heine, Harzreise, 1826). Für welchen Heidelberger Hörsaal es hier genau stehen soll, ist nicht ermittelt.4↑fünf Damen ] Elly, geb. Windelband mit den gemeinsamen Töchtern Irmgard (*6.6.1899), Ilse (*14.4.1901), Gisela (*24.10.1903) u. Ada (*10.4.1904), vgl. Wer ist’s? 1912, S. 1597.▲