Bibliographic Metadata
- TitleWindelband an Theodor Nöldeke, Baden (Schweiz), 24.4.1901, 2 S., hs. (lat. Schrift), ADBR Strasbourg, 62 AL 22 (Dekanat Theodor Nöldeke 1901/02), Nr. 7
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- Physical LocationArchives Departementales du Bas-Rhin Strasbourg
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Windelband an Theodor Nöldeke, Baden (Schweiz), 24.4.1901, 2 S., hs. (lat. Schrift), ADBR Strasbourg, 62 AL 22 (Dekanat Theodor Nöldeke 1901/02), Nr. 7
Baden i/Schweiz 24/4 01
Sehr geehrter Herr Decan,
Da ich am Samstag gern auf der Rückreise meine vor vierzehn Tagen geborene Enkelin[1] in Freiburg besuchen möchte, so bitte ich Sie, meine Abwesenheit bei der Facultätssitzung gütigst zu entschuldigen. Einen Entwurf zur Formulirung des Urteils über die philosophische Preisarbeit[2] habe ich dem Herrn[a] Collegen Ziegler mitgeteilt; für den Fall aber, dass dieser ihn nicht erhalten oder ebenfalls in der Sitzung fehlen sollte, erlaube ich mir, ihn umstehend zu wiederholen.
Mit herzlichen Grüssen, hochverehrter Herr College, bin ich treulich ergeben der Ihrige
W Windelband |
Der Verfasser hat das Hauptgewicht seiner Arbeit auf den Versuch gelegt, die philosophischen Ansichten des Mülhauser Gelehrten[3] im systematischen Zusammenhange darzustellen, und er hat diese Aufgabe mit Geschick, Verständnis und Urteil gelöst. Auf Grund der so gewonnenen Einsicht hat der Verfasser die bisherige Auffassung von Lambert’s Verhältnis zu Kant mehrfach berichtigt, und wenn ihn auch die Polemik an einzelnen Stellen zu weit geführt hat, so erkennt doch die Fakultät den Scharfsinn und die Selbständigkeit seiner Untersuchung in dem Masse an, dass sie ihm den vollen Preis zuspricht.
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑Enkelin ] Ilse Stutz (*14.4.1901), Tochter von Windelbands Tochter Elly und Ulrich Stutz in Freiburg (Wer ist’s? 1912, S. 1597).2↑philosophische Preisarbeit ] vgl. die Straßburger Promotionsschrift von Otto Baensch vom 21.12.1901, hier in der Buchhandelsausgabe: Johann Heinrich Lamberts Philosophie und seine Stellung zu Kant. Tübingen/Leipzig: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1902, Vorwort: Die vorliegende Arbeit ist die Lösung einer von der philosophischen Fakultät der Universität Strassburg i. E. im Mai 1900 ausgeschriebenen Preisaufgabe. […] Es ist mir Bedürfnis, meinem hochverehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. Wilhelm Windelband an dieser Stelle für die reichen Anregungen, die ich aus seinem Unterricht empfangen habe, meinen innigsten Dank auszusprechen. Berlin, März 1902. Ob sich Windelbands Schreiben auf Baensch bezieht oder ob es noch weitere Bewerber gab, ist nicht ermittelt.▲