Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Eduard Zarncke, Straßburg, 4.8.1911, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU), Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER. | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15, Universitätsbibliothek Leipzig, Nachlass Zarncke, NL 249/1/V/44
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- Physical LocationUniversitätsbibliothek Leipzig, Nachlass Zarncke, NL 249/1/V/44
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Vaihinger an Eduard Zarncke, Straßburg, 4.8.1911, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU), Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER. | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15, Universitätsbibliothek Leipzig, Nachlass Zarncke, NL 249/1/V/44
4.8.1911.
An die Redaction des „Literarischen Centralblattes“
Sehr geehrter Herr College!
Von dem im Commissions-Verlage von Reuther & Reichard-Berlin erschienenen, von mir herausgegebenen Werk: „Die Philosophie des Als Ob“ werden Rezensions-Exemplare nur mit einer speziellen Zustimmung versendet; daher hat die Firma[a] R[euther] & R[eichard] Ihre Requisition des Buches für das „Literarischen Centralblatt“ an mich gesendet. Selbstverständlich kann es mir nur überaus erwünscht sein, wenn dieses bedeutende kritische Organ, an dem ich vor vielen Jahren[1] selbst[b] mitarbeiten durfte, | eine Besprechung dieses Buches bringt. Nur darf ich vielleicht den Wunsch äußern: das Buch möchte jedenfalls nicht vergeben werden an Dr. Wüst[2], weil dieser die ganz einseitige Kantauffassung der Marburger Schule vertritt, ebenso auch nicht an Prof. Messer-Giessen, der einer ziemlich ausgesprochenen metaphysischen Richtung huldigt und endlich auch nicht an Dr. Buchenau[3], weil dessen Besprechungen im „Lit[erarischen] Centr[al] Bl[att]“, soweit ich sie kenne, überaus kurz sind.
Dagegen würde ich bitten, von den in Ihrem Organ tätigen Referenten einem der folgenden das Buch anzuvertrauen: Prof. Becher in Bonn, Dr. Scheinert in Leipzig[4], Dr. Richert, Dr. Wreschner[5] oder auch dem Anonymus A. Kl.
Außerdem würde ich mir erlauben[c] von solchen Herren, deren Namen in dem „Lit[erarischen] | Centr[al] Bl[att]“ ich noch nicht begegnet bin; einen der Folgenden in Vorschlag zu bringen: Prof. Groos-Giessen, Prof. Meinong-Graz, Privatdozent Dr. Hönigswald-Breslau, Privatdozent Dr. Ohmann-Bonn[6], Privatdozent Dr. Oesterreich-Tübingen oder die Privatdozenten Dr. Ewald oder Reininger-Wien.
Sollte einer der oben genannten 3 Herren (Wüst, Messer oder Buchenau) schon zufällig selbst Sie um die Uebertragung der Rezension des Buches gebeten haben, so würde ich lieber auf eine Rezension im „Lit[erarischen] Centr[al] Blatt“ verzichten, da ich von einer Diskussion durch die 3 genannten Herren aus den angegebenen Gründen kein fruchtbares Ergebnis erhoffen kann.
Dagegen würde ich sehr gern | die Absendung eines Rezensions-Exemplares veranlassen können, falls Sie die Rezension[7] irgend[d] einem der anderen Herren übertragen wollen.
Um baldgütigen Bescheid bittend, mit vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebener
Geh. Rat Prof Dr. Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑vor vielen Jahren ] 1880–1883, vgl. den Briefwechsel Vaihingers mit Friedrich Zarncke sowie die annotierte Bibliographie Hans Vaihinger.2↑Dr. Wüst ] nicht ermittelt,womöglich verschrieben für: Peter Wust (1884–1940; BEdPh). – Im Folgenden werden für das vorliegende Schreiben nur diejenigen Namen kommentiert, die sich nicht über das Register bzw. das Korrespondentenverzeichnis der vorliegenden Edition erschließen lassen.4↑Dr. Scheinert in Leipzig ] vermutlich gemeint: Moritz Friedrich Scheinert, geb. 1880 in Leipzig (https://d-nb.info/gnd/117194581 (16.9.2024)).7↑die Rezension ] vgl. die Besprechung durch August Doering (gezeichnet Drng.) in: Literarisches Zentralblatt, Nr. 44 vom 28.10.1911, Sp. 1398–1400.▲