Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Hans Prager, Halle, 15.4.1911, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU und eigenhändigem Postskriptum), Briefkopf KANTGESELLSCHAFT. | GESCHÄFTSFÜHRER: GEH.-RAT PROF. DR. VAIHINGER, HALLE A. S. | STELLVERTRETENDER GESCHÄFTSFÜHRER: | DR. ARTHUR LIEBERT, BERLIN W. 15 | FASANENSTRASSE 48 | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Wienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131792
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- Physical LocationWienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131792
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Vaihinger an Hans Prager, Halle, 15.4.1911, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU und eigenhändigem Postskriptum), Briefkopf KANTGESELLSCHAFT. | GESCHÄFTSFÜHRER: GEH.-RAT PROF. DR. VAIHINGER, HALLE A. S. | STELLVERTRETENDER GESCHÄFTSFÜHRER: | DR. ARTHUR LIEBERT, BERLIN W. 15 | FASANENSTRASSE 48 | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Wienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131792
15.IV[a].1911.
Sehr geehrter Herr!
Ihre freundliche Karte[1] aus Paris habe ich erhalten und danke Ihnen bestens für dieses freundliche Zeichen Ihrer Aufmerksamkeit. Ich bedaure sehr, daß Sie den Congreß in Bologna nicht haben mitnehmen können, an dem ich freilich selbst auch fehlen mußte; eine große Anzahl von Mitgliedern der Kant-Ges[ellschaft] haben sich daselbst eingefunden.
Unterdessen haben wir auch Ihre Notiz über die Bibliothek[2] in Florenz in unserem Heft 1 abgedruckt; dieses | Heft erscheint in der nächsten Woche. Leider haben wir ein Wort in Ihrem Manuskript nicht lesen können: den ersten Teil des Titels eines Vortrages über die Philosophie von Bergson. Das Nähere hierüber finden Sie in dem beiliegenden Briefe[b] von Prof. Bauch an mich, an welchen ich in dieser Angelegenheit dahin geschrieben hatte, wo er sich gerade zur Kur aufhielt. Da wir Ihre Adresse nicht wußten und da die Zeit sehr drängte, so konnten wir uns nur damit helfen, daß wir den ersten Teil des Titels einfach wegließen, denn das Wort konnten wir uns absolut nicht zusammenreimen; es wäre mir aber doch sehr von Wert zu wissen, wie das Wort eigentlich lauten sollte. Vielleicht können wir darüber noch im nächsten Heft | einen Nachtrag[3] bringen, und so sehe ich hierüber Ihrer freundlichen Mitteilung entgegen.
Auf dem Congreß in Bologna ist das erste Exemplar eines neuen, von mir herausgegebenen Werkes[4] überreicht worden. Jeder Teilnehmer des Congresses erhielt außerdem einen kurzen Auszug[5], den ich Ihnen anbei nachträglich zusende; dieser Auszug genügt vollständig, um über Tendenz und Resultate des Buches vorläufig aufzuklären. Sollten Sie sich für das Buch derart[c] interessieren, daß Sie Gelegenheit finden würden, in einem angesehenen Organ eine Besprechung desselben[6] zu liefern, so könnten Sie ein Rezensionsexemplar erhalten; es liegt mir natürlich sehr daran, daß das Buch bekannt und verbreitet wird. Daß das Buch von | mir selbst ist, werden Sie schon aus dem kurzen Separat-Abdruck erraten, denn die Trennung des Herausgebers und Verfassers ist selbst eine Fiktion, welche aus literarisch-[d]aesthetischen Gründen nützlich und notwendig erschien. Sollten Sie zu einer Besprechung keine Zeit und Lust haben resp. keine Gelegenheit finden, so werden Sie, falls das Buch Sie interessieren sollte, sonst vielleicht irgendwo Gelegenheit haben, dasselbe einzusehen.
Mit besten Grüßen und Wünschen Ihr
H. Vaihinger
Ich finde soeben erwähnt, daß Sie einen Aufsatz über Bergson[7] geschrieben haben. Für einen Separatabzug werde ich sehr dankbar sein. Das Tocco-Buch[8] habe ich nicht erhalten.
Kommentar zum Textbefund
a↑IV ] verschliffen geschrieben, in Minuskeln: iv mit Beistrichen, so dass es leicht als 10 verlesen werden kannKommentar der Herausgeber
4↑von mir herausgegebenen Werkes ] vgl. Vaihinger: Die Philosophie des Als Ob (1911) sowie ders.: Mitteilungen über das dem Kongress überreichte Werk „Die Philosophie des Als Ob“. In: Atti del IV Congresso Internazionale di Filosofia. Vol. 1. Genova [Genua]: Formiggini 1911, S. 297–309.6↑eine Besprechung desselben ] vgl. die weitere Korrespondenz Vaihingers mit Prager über diese Frage sowie die Besprechungen über Vaihingers Buch von Hans Prager in: Frankfurter Zeitung, Nr. 258 vom 17.9.1911; sowie von demselben in: Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik 144 (1911), S. 191–199 (vgl. das Manuskript einer Reinschrift Pragers: Wienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131827).▲