Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Hans Prager, Halle, 20.1.1911, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU und eigenhändigem Postskriptum), Briefkopf KANTGESELLSCHAFT. | GESCHÄFTSFÜHRER: GEH.-RAT PROF. DR. VAIHINGER, HALLE A. S. | STELLVERTRETENDER GESCHÄFTSFÜHRER: | DR. ARTHUR LIEBERT, BERLIN W. 15, FASANENSTRASSE 48 | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Wienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131778
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- Physical LocationWienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131778
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Vaihinger an Hans Prager, Halle, 20.1.1911, 4 S., hs. (andere Hd., mit eU und eigenhändigem Postskriptum), Briefkopf KANTGESELLSCHAFT. | GESCHÄFTSFÜHRER: GEH.-RAT PROF. DR. VAIHINGER, HALLE A. S. | STELLVERTRETENDER GESCHÄFTSFÜHRER: | DR. ARTHUR LIEBERT, BERLIN W. 15, FASANENSTRASSE 48 | Halle a. S., d. … 19 | Reichardtstr. 15., Wienbibliothek im Rathaus, Wien, H.I.N.-131778
20.1.1911
Sehr geehrter Herr!
Das Werk von Tocco[1] ist mir bis jetzt noch nicht zugesendet worden; es wird mich freuen, wenn ich dasselbe für die Kant-Ges[ellschaft] erhalten kann und spreche Ihnen im Voraus besten Dank aus für die freundliche Uebermittlung des Buches.
Gleichzeitig spreche ich Ihnen meinen besten Dank aus für alle Ihre Bemühung, die Sie sonst noch für uns übernommen haben.
Ich erinnere mich, daß Sie vor ge|raumer Zeit das Buch von Minlos „Ueber allen Göttern ist Ruh“ zur Besprechung[2] gewünscht haben; die Sache blieb aus verschiedenen Gründen liegen. Soeben hat nun der Autor einen Brief an mich geschrieben, den ich Ihnen mit beilege; aus diesem Brief und noch mehr aus einem früheren Brief[3] geht hervor, daß der Autor wirklich gern eine Belehrung entgegennehmen würde über den Wert des Gedankenganges seiner Schrift. Ich habe mich, als das Buch erschien, mit demselben beschäftigt, weil mich der eigenartige Titel reizte, aber ich habe gefunden, daß es dem Autor an Klarheit mangelt; soweit ich mich erinnere, schwankt er unbestimmt hin und her zwischen Atheismus und Pantheismus. Eine kurze Besprechung des Buches | würde also wohl genügen; der Verfasser ist Mitglied unserer Gesellschaft. Er braucht deshalb nicht gelobt zu werden, aber ein eventueller Tadel darf doch in eine humane Form gekleidet werden.
Meinen Beitrag zum Congreß in Bologna habe ich schon eingesendet und habe auch schon die Mitgliedskarte erhalten; ich habe auch 3 Vorträge in 3 verschiedenen Sektionen angekündigt[4]. Hoffentlich ist es Ihnen möglich, dem Congreß anzuwohnen.
Mit besten Grüßen und Wünschen Ihr
H. Vaihinger |
P. S.[a]
Eben wie ich diese Sendung an Sie abgehen lassen will, erhalte ich Ihre Karte[5] aus Sestri.
Ich wünsche Ihnen, daß Ihr Aufenthalt daselbst Ihrer Gesundheit recht förderlich sein möge. Die Gegend bis Rapallo von Genua an kenne ich: in Rapallo war ich längere Zeit mit meiner Frau, ebenso an der Riviera di Ponente. In Sestri soll es ja auch sehr herrlich sein.
Die Besprechung von Minlos können Sie vielleicht bald liefern, da der Verf[asser], wie aus seinem Brief hervorgeht, baldige Besprechung wünscht; das Buch ist ja auch längst erschienen. Wenn Sie sie bis 1. Mai senden, so käme sie noch bequem in das Heft 1 vom Band XVI.
V.
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
2↑zur Besprechung ] vgl. Prager: Minlos, R. Über allen Göttern ist Ruh’. Eine monistische Studie. Berlin, Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung. In: Kant-Studien 16 (1911), S. 326–327.4↑3 Vorträge in 3 verschiedenen Sektionen angekündigt ] Themen nicht ermittelt; da nicht gehalten, nicht in den Kongressbänden nachgewiesen. Vaihinger reiste nicht nach Bologna.▲