Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Friedrich Theodor Althoff, Halle, 9.2.1904, 3 S., hs., Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER. | Halle a. S., d. … 190 | Reichardtstr. 15., Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Vl. HA, Nl Althoff, F. T., Nr. 991
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- Physical LocationGeheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Vl. HA, Nl Althoff, F. T., Nr. 991
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Vaihinger an Friedrich Theodor Althoff, Halle, 9.2.1904, 3 S., hs., Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER. | Halle a. S., d. … 190 | Reichardtstr. 15., Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Vl. HA, Nl Althoff, F. T., Nr. 991
9. Febr[uar] 1904
Hochzuverehrender Herr Ministerialdirector, Verehrter Herr Wirklicher Geh. Ober Reg. Rath!
Vor einigen Tagen habe ich mir die Freiheit genommen, Ew. Hochwohlgeboren die Festschrift der „Kantstudien“[1] zu Kants hundertjährigem Todestage ergebenst zu überreichen.
Erlauben Sie mir, hochverehrter Herr Director, dieser Sammlung einige Worte beizufügen. Am Schlusse[a] der übersendeten Festschrift findet sich der erste offizielle Bericht über die von mir gegründete „Kantgesellschaft“ sowie die damit in Verbindung stehende „Kantstiftung“. In der | Beilage zu diesem Brief[2] ist derselbe Bericht in etwas erweiterter Form enthalten.
Trotzdem ich in den letzten Wochen wegen persönlicher Angegriffenheit nur sehr wenig für die Sache thun konnte, ist die Sache doch überraschend gut vorwärts geschritten, und wir haben schon beinahe 10,000 Mark zur Kantstiftung bekommen.
Eine dauernde Fundirung der „Kantstudien“ ist nur möglich, wenn das Kapital noch vermehrt wird. Denn die Zeitschrift darf nicht abhängig sein von dem fluctuirenden Zu- und Abgang der Jahresmitglieder, sondern muß durch ein festes Kapital für immer fundirt sein.
Es ist nun zwar Hoffnung vorhanden, daß dies Kapital durch weitere Zeichnungen noch vermehrt wird, aber es würde der Stiftung doch ein außerordentlich werthvoller Fortschritt gewährt werden, wenn das hohe Ministerium der Stiftung einen größeren Beitrag[3] geben wollte.[b] |
Dafür, daß die Gabe stiftungsgemäß zu Gunsten der „Kantstudien“ und der Förderung und Verbreitung der Kantischen Philosophie überhaupt verwendet werden würde, bürgt ja der Umstand, daß der Curator[c] der Universität Halle die Stiftung verwalten soll.
Und so möchte ich Sie, hochverehrter Herr Director, bitten, die hierauf bezüglichen Eingabe des Herrn Kurators[d] der Universität mit Ihrem maßgebenden Votum zu unterstützen, damit eine des großen Namens Kant würdige Stiftung zu Stande komme.
Ew. Hochwohlgeboren in aufrichtiger Verehrung ganz ergebenster
H. Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
b↑einen größeren Beitrag geben wollte. ] am linken Rd. Bleistiftnotiz von Althoffs Hd.: 2500 M. bewilligt. A 11/2Kommentar der Herausgeber
1↑Festschrift der „Kantstudien“ ] vgl. Vaihinger u. Bruno Bauch (Hg.): Zu Kants Gedächtnis. Zwölf Festgaben zu seinem 100jährigen Todestage. Mit vier Beilagen. Berlin: Reuther & Reichard 1904 (=Sonderabdruck von Kant-Studien 9 (1904), Heft 1–2, S. 1–343).3↑einen größeren Beitrag ] vgl. Friedrich Theodor Althoff für das Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal-Angelegenheiten Berlin an Universitätskurator Gottfried Meyer (Halle) vom 11.2.1904: Auf den Bericht vom 23. Januar d. Js. – 259 – ermächtige ich Ew. Hochwohlgeboren, zur Pflege des Studiums der kantischen Philosophie an der dortigen Universität einen einmaligen Betrag von 2500 M, in Worten: „Zweitausendfünfhundert Mark“, an den ordentlichen Professor der Philosophie Dr. Vaihinger daselbst als den Vorsitzenden [satzungsgemäß: Geschäftsführer, den Vorsitz führte Gottfried Meyer] der in Verbindung mit der Universität Halle stehenden Kantgesellschaft aus dem Titel „Insgemein“ des Universitätsetats für 1903 zahlen zu lassen. Im Auftrage Althoff (Universitätsarchiv Halle-Wittenberg, Rep. 6, Nr. 1862, Bl. 8).▲