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- TitleVaihinger an Verlag Georg Reimer, Halle, 17.1.1904, 3 S., hs., Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER. | Halle a. S., d. … 190… | Reichardtstr. 15., Staatsbibliothek zu Berlin, Nachl. 620, Dep 42, de Gruyter
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- Physical LocationStaatsbibliothek zu Berlin, Nachl. 620, Dep 42, de Gruyter
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Vaihinger an Verlag Georg Reimer, Halle, 17.1.1904, 3 S., hs.[a], Briefkopf PROF. DR. H. VAIHINGER.[b] | Halle a. S., d. … 190… | Reichardtstr. 15., Staatsbibliothek zu Berlin, Nachl. 620, Dep 42, de Gruyter
17.I 1904
Verehrtester Herr Doctor![1]
Das Interesse[c], das Sie an der Kantischen Philosophie nehmen, und das Sie durch Übernahme der neuen Kantausgabe in Ihren Verlag[2] bethätigt haben, läßt mich hoffen, daß Sie auch der von mir gegründeten „Kantstiftung“ Ihre thätige Theilnahme zu wenden[d] lassen müssten. Die „Kantstudien“ gehen ja mit der neuen Kantausgabe Hand in Hand und so wird auch das Festheft[3] | das zum 12. Febr[uar] 1904 erscheint auch[e] wieder einen großen Artikel[4] über die Neue Kantausgabe bringen, mit besonderer Rücksicht auf den I. Band, aus der Feder des Referenten Dr v. Aster, der auch fernerhin die folgenden Bände besprechen[5] soll in den „Kantstudien“. Das Festheft, das auch in einer Sonderausgabe erscheinen wird, wird somit eine große Verbreitung finden, und auch für die Neue Kantausgabe den Boden bereiten.
Auch das Preußische Ministerium, speciell Herr Director Dr Althoff bringt der Kantstiftung lebhaftes Interesse entgegen, und | wird auch einen Beitrag geben, wenn erst einmal durch einige größere Beiträge ein ordentlicher Grund gelegt ist, und so darf ich wohl hoffen, keine Fehlbitte zu thun, wenn ich auch Sie bitte, sich an der Stiftung zu betheiligen. Der Aufruf[f] wird erst einem engeren Kreise vorgelegt, ehe er an die breite Öffentlichkeit tritt. Durch Indiscretion ist die Sache einstweilen an die Zeitungen gelangt.[g][6]
In ausgezeichneter Hochachtung Ihr ganz ergebenster
H. Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
a↑3 S., hs. ] im Archiv liegt eine Abschrift (1 S., Ts.) mit kleineren orthographischen Abweichungen bei, die den maschinenschriftlichen Zusatz Abschrift! enthält und einen anderen Briefkopf trägt: Verlagslogo mit Beischrift VERLAGSBUCHHANDLUNG | GEORG REIMER IN BERLIN | W. 35. LÜTZOWSTRASSE 107–8.f↑Der Aufruf ] dem Bestand der Briefe des Verlags Georg Reimer in der Staatsbibliothek zu Berlin (Nachl. 620, Dep 42, De Gruyter) liegt ein Vorläufiger Separat-Abdruck aus den „Kantstudien“, Bd. VIII, Heft 4 bei mit der Überschrift: An die Freunde der Kantischen Philosophie. Aufruf zur Begründung einer „Kantgesellschaft“ sowie zur Errichtung einer „Kantstiftung“ zum hundertjährigen Todestage des Philosophen. Dieser Separat-Abdruck weicht wie folgt von dem in Bd. 8 der Kant-Studien (als Beilage ohne Seitennummerierung nach dem Inhaltsverzeichnis) abgedruckten Aufruf ab: Die Namen der Autoren von Beiträgen zum Festheft werden im Separat-Abdruck nicht genannt, es gibt keine Liste von Jahresmitgliedern und die Liste der einmaligen Beiträge ist kürzer, sie lautet: Professor Dr. Vaihinger, Halle (300 M.) | Professor Dr. Walter Simon, Stadtrat in Königsberg i. Pr. (1000 M.) | Professor Dr. Paulsen, Berlin (400 M.) | Geh. Reg. Rath Professor Dr. Dilthey, Berlin (100 M.) | Geh. Reg. Rath Professor Dr. Bergmann, Marburg (100 M.) | Professor Dr. K. Groos, Giessen (100 M.) | Geh. Rath Professor Dr. Heinze, Leipzig (100 M.) | Professor Dr. Alfred Weber, Strassburg (100 M.) | Bibliotheksdirektor Dr. Gerhard, Halle (25 M.) | Privatdozent Dr. Bauch, Halle (60 M.) | Ungenannt S. (300 M.) | Reuther & Reichard, Verlag der „Kantstudien“, Berlin (100 M.) | Advocat J. A. Levy, Amsterdam (100 M.) | Ungenannter Hallenser (500 M.) | Geh. Kommerzienrath H. Lehmann, Halle (500 M.)g↑Durch Indiscretion … gelangt. ] am unteren Rd. nachträglich ein- oder als Fußnote hinzugefügt mit Verweisungszeichen: *)Kommentar der Herausgeber
1↑Herr Doctor! ] der Verlag Georg Reimer war zum 1.1.1897 vom Verleger Walter de Gruyter (1862–1923; Promotion 1887) übernommen worden (Würffel, Reinhard: Lexikon Deutscher Verlage von A–Z. Berlin: Grotesk 2000, S. 700–701; NDB). Adressat kann auch ein Mitarbeiter gewesen sein.2↑Übernahme der neuen Kantausgabe in Ihren Verlag ] meint die von der Preußischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen gesammelten Schriften Kants, die ab 1902 bei Reimer erschienen.3↑Festheft ] vgl. Vaihinger / Bauch, Bruno (Hg.): Zu Kants Gedächtnis. Zwölf Festgaben zu seinem 100jährigen Todestage. Mit vier Beilagen. Berlin: Reuther & Reichard 1904 (= Sonderabdruck von Kant-Studien 9 (1904), Heft 1–2, S. 1–343).4↑einen großen Artikel ] vgl. Aster, Ernst von: Die Neue Kant-Ausgabe und ihr erster Band. In: Kant-Studien 9 (1904), S. 321–341 (auch in: Vaihinger / Bauch, Bruno (Hg.): Zu Kants Gedächtnis. Zwölf Festgaben zu seinem 100jährigen Todestage. Mit vier Beilagen. Berlin: Reuther & Reichard 1904 (= Sonderabdruck von Kant-Studien 9 (1904), Heft 1–2).5↑die folgenden Bände besprechen ] vgl. Aster, Ernst von: Der IV. Band der Berliner Kant-Ausgabe. In: Kant-Studien 10 (1905), S. 96–104; ders.: Der II. Band der Akademie-Ausgabe. In: Kant-Studien 11 (1906), S. 260–262; ders.: Der III. Band der Kant-Ausgabe. In: Kant-Studien 11 (1906), S. 450–455; ders.: Der 7. Band der Berliner Kant-Ausgabe. In: Kant-Studien 12 (1907), S. 436–440; ders.: Band V und VI der Akademie-Ausgabe. In: Kant-Studien 14 (1909), S. 469–476; ders.: Der I. Band des handschriftlichen Nachlasses Kants. (Akademie-Ausgabe der Werke Kants Bd. XIV.). In: Kant-Studien 17 (1912), S. 437–445; ders.: Der VIII. und XV. Band der Berliner Kant-Ausgabe. In: Kant-Studien 18 (1913), S. 476–485; ders.: Kants handschriftlicher Nachlass. In: Kant-Studien 21 ([1916]/1917), S. 420–428. Davor waren bereits erschienen: Vaihinger: Die Neue Kantausgabe: Kants Briefwechsel. In: Kant-Studien 5 (1901), S. 73–115; M[edicus, Fritz]: Die Neue Kantausgabe: Kants Briefwechsel. Zweiter Band (1789–1794). In: Kant-Studien 6 (1901), S. 41–72; Sänger, Ernst: Die neue Kantausgabe: Kants Briefwechsel. In: Kant-Studien 8 (1903), S. 97–110.6↑Durch Indiscretion … gelangt. ] Vorgang nicht ermittelt; Vaihinger hatte den Aufruf (oder wenigstens einen Entwurf desselben) bereits im Juli 1903 an seinen Hallenser Kollegen Alois Riehl gegeben (vgl. Alois Riehl an Vaihinger vom 28.7.1903); ab Ende Dezember 1903 erschienen Hinweise auf die Gründung der Kant-Gesellschaft in verschiedenen Zeitungen, die sich auf den in Kant-Studien 8 (1903), Heft 4 beigegebenen Aufruf bezogen (früheste ermittelte Erwähnung in: Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung, Nr. 658 vom 29.12.1903 (Abend-Ausgabe), S. 3).▲