Bibliographic Metadata
- TitleHermann Siebeck an Vaihinger, Gießen, 4.4.1901, 3 S., hs., Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 6 a
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- Physical LocationStaats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 6 a
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Hermann Siebeck an Vaihinger, Gießen, 4.4.1901, 3 S., hs., Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 6 a
Gießen d. 4.IV.01.
Sehr geehrter Herr Kollege,
Ich verstehe vollkommen, daß Sie sich für Herrn Adickes interessieren und bin Ihnen für Ihre freundlichen Mittheilungen über seine Persönlichkeit sehr verbunden. Man kann in einer solchen Angelegenheit fast nicht Material genug haben. A[dickes] gehört jedenfalls zu der nicht allzu großen Zahl derjenigen, die für eine Berufung in Philosophie[1] an zweiter oder dritter | Stelle mit in Betracht gezogen werden können. Wie die hiesigen Vorschläge sich schließlich definitiv gestalten werden, wird von dem Ergebnis der bezüglichen Verhandlungen in der Fakultätskommission (die übrigens noch gar nicht offiziell ernannt ist), der Fakultät selbst und dem Gesammtsenat abhängen. Bis jetzt sind wir aber noch gar nicht in der Lage, der Regierung bestimmte Vorschläge zu unterbreiten. Wann dieser Zeitpunkt eintreten wird, müssen wir abwarten. |
Ihrer freundlichen Aufforderung zu einem Beitrag für die Kantstudien[2] kann ich jetzt leider nicht Folge geben, da ich vor der Hand von anderweitigen wissenschaftlichen und amtlichen Aufgaben reichlich in Anspruch genommen bin. Mit der stetig wachsenden Frequenz unserer Hochschule wachsen auch für mich die nach dieser Seite liegenden Geschäfte. Wir können jetzt hoffen, bald das erste Tausend von Studenten komplett zu haben. Übrigens gratuliere ich Ihnen zu dem Erfolg Ihrer Zeitschrift, da Sie so verhältnismäßig hohes Honorar[3] bieten können.
Mit besten Grüßen Ihr sehr ergebener
H. Siebeck.
Kommentar der Herausgeber
1↑Berufung in Philosophie ] 1901 wurde Karl Groos (1861–1946) nach in Gießen berufen, der zuvor seit 1898 in Basel gelehrt hatte (BEdPh).3↑verhältnismäßig hohes Honorar ] vgl. Vaihinger an Wilhelm Herrmann vom 13.4.1901 sowie an Wilhelm Wundt vom 10.7.1901.▲