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- TitleFriedrich Paulsen an Vaihinger, Steglitz bei Berlin, 20.2.1898, 2 S., hs., Briefkopf FRIEDRICH PAULSEN. | STEGLITZ BEI BERLIN | FICHTE-STRASSE 31., Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 2 c–19
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- Physical LocationStaats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 2 c–19
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Friedrich Paulsen an Vaihinger, Steglitz bei Berlin, 20.2.1898, 2 S., hs., Briefkopf FRIEDRICH PAULSEN.[a] | STEGLITZ BEI BERLIN | FICHTE-STRASSE 31., Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXIII, 2 c–19
20/2 98.
Verehrter Herr College.[b]
Über Adickes Angelegenheit denke ich nicht anders als Sie. Daß er ein hervorragend tüchtiger u. überaus arbeitstüchtiger und arbeitsfreudiger Mann ist, ist unzweifelhaft. Daß er in Kiel nicht mit auf die Liste[1] gesetzt ist, bedauere ich; es wird daran liegen, daß er den ‚Anschluß‘ versäumt hat; was ich übrigens schlechterdings nicht geneigt bin ihm übel zu nehmen. Andererseits ist selbstverständlich, daß er die Flinte nicht ins Korn werfen darf; er wird es auch nicht thun, dessen bin ich gewiß. Ob Königsberg ihn vorschlagen wird[2], weiß ich nicht; wenn es geschähe, müsste er | natürlich annehmen u. würde es auch thun. Im Herbst lagen die Dinge so, daß er mit gutem Grund ausschlug, was auch im Minist[erium] anerkannt wurde.[3]
Ich war diesen letzten Herbst in Königsberg[c], fand Stadt u. Umgebung ganz annehmbar. Es ist ein kräftiges u. selbständiges Wesen dort heimisch. Und Cranz[4] mit dem samländischen Strand hat uns sehr gut gefallen.
Mit freundlichem Gruß Ihr ergebenster[d]
Paulsen.
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑in Kiel … die Liste ] gemeintes Verfahren nicht ermittelt, sofern nicht die Nachfolge Alois Riehls gemeint ist, der zum Sommersemester 1898 nach Halle wechselte. Adickes wurde zum Sommersemester 1898 ao. Prof. in Kiel; er trat damit anscheinend keine Nachfolge, sondern womöglich eine neu geschaffene Stelle an (BEdPh; vgl. Amtliches Verzechniss des Personals und der Studirenden der Königlichen Christian-Albrechts-Universität zu Kiel für die entsprechenden Semester; vgl. Adickes an Vaihinger vom 3.1.1901).2↑Ob Königsberg ihn vorschlagen wird ] meint vermutlich die Nachfolge Günther Thieles, der 1898 in Königsberg auf eigenes Bestreben emeritiert wurde und zum Sommersemester nach Berlin wechselte (vgl. den Kommentar zu Friedrich Althoff an Vaihinger vom 15.3.1896); die Professur erhielt Ludwig Busse, Adickes war gemeinsam mit Arthur Drews auf den 2. Platz der Liste vom 6.6.1898 gesetzt worden, vgl. Tilitzki, Christian: Die Albertus-Universität in Königsberg. Ihre Geschichte von der Reichsgründung bis zum Untergang der Provinz Ostpreußen (1871–1945). Bd. 1 (1871–1918), S. 194 Anm.4↑Cranz ] Badeort, ca. 30 km nördlich von Königsberg (heute Kaliningrad), 1946 Namensänderung zu Selenogradsk (https://d-nb.info/gnd/4309278-0 (20.6.2024)).▲