Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Heinrich Rickert, Halle, Februar 1898, 2 S., hs. (von anderer Hd., mit eU), Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2740 III A 208 1
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- Physical LocationUniversitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2740 III A 208 1
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Vaihinger an Heinrich Rickert, Halle, Februar 1898, 2 S., hs. (von anderer Hd., mit eU), Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2740 III A 208 1
Halle a/Saale, im Februar 1898.
Vertraulich.
Verehrtester Herr College!
Um für andere Arbeiten, besonders für die Vollendung meines Kant-Commentars, Zeit zu gewinnen beabsichtige ich, bei der Redaction der von mir herausgegebenen „Kantstudien“ auf längere Zeit einen wissenschaftlichen Hilfsarbeiter (Assistenten, Privatsecretär) zu beschäftigen. Derselbe müßte vor Allem ein fleißiger und gewandter Arbeiter sein; er sollte ferner womöglich promovirt haben, am Besten mit einer Arbeit über Kant selbst, muß aber jedenfalls mit Kant und mit der Litteratur über Kant hinreichend vertraut sein. Derselbe sollte endlich nicht nur im Stande sein, die mit der Redaction einer Zeitschrift verbundene Arbeit (Correspondenz, Correkturlesen u. s. w.) zwar unter meiner Oberleitung aber doch selbständig zu machen, sondern er müßte auch hauptsächlich dazu befähigt sein, den Litteraturbericht und die Zeitschriftenschau unabhängig und unter eigener Namenszeichnung abzufassen.
Ich würde darauf Werth legen, daß der Betreffende bei mir im Hause wohnt, und würde in der Lage sein demselben | außer freier Station, noch eine angemessene Entschädigung zu gewähren.
Am geeignetsten erschien mir ein junger Gelehrter[1], welcher sich später für Philosophie zu habilitiren beabsichtigt. –[a]
Sie würden mich, verehrtester Herr College, sehr verbinden, wenn Sie mir gegebenenfalls eine geeignete Persönlichkeit nachweisen, resp. eine solche auf Vorstehendes aufmerksam machen wollten.
Mittheilungen (resp. Meldungen mit Gehaltsanspruch) nehme ich mit bestem Dank entgegen und bitte noch, solche vor dem 5. März oder nach dem 25. April an mich gelangen zu lassen, da ich in der Zwischenzeit voraussichtlich verreist sein werde.
Mit collegialer Hochachtung Ihr ergebener
H. Vaihinger
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑junger Gelehrter ] die Wahl fiel schließlich auf Fritz Medicus (1876–1956), der 1898 mit einer Arbeit über Kants transscendentale Aesthetik und die nichteuklidische Geometrie bei Otto Liebmann in Jena promoviert hatte (digitale Reproduktion: https://www.e-rara.ch/zut/content/titleinfo/3913383 (23.8.2024)). Medicus war von ca. 1898/1899–1911 Vaihingers Privatsekretär und Redaktionsassistent der Kant-Studien, bevor er, 1901 mit einer Arbeit über Kants Philosophie der Geschichte habilitiert (vgl. die Artikelserie unter gleichem Titel in Kant-Studien 7 (1902), S. 1–22 u. 171–229), Professor für Philosophie und Pädagogik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich wurde (1946 emeritiert; NDB, BEdPh). Der von Medicus namentlich gezeichnete Litteraturbericht erschien in Kant-Studien 3 (1899), S. 434–460; Kant-Studien 4 ([1899]/1900), S. 119–125 u. 327–344 sowie in Kant-Studien 5 (1901), S. 131–125. Diese Rubrik wurde in späteren Jahrgängen nicht fortgesetzt.▲