Bibliographic Metadata
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- TitleBartholomäus von Carneri an Vaihinger, Marburg an der Drau (Maribor), 2.6.1885, 2 S., hs., Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXI, 4 d, Nr. 25
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- Physical LocationStaats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXI, 4 d, Nr. 25
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Abstract
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Bartholomäus von Carneri an Vaihinger, Marburg an der Drau (Maribor), 2.6.1885, 2 S., hs., Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXI, 4 d, Nr. 25
Marburg a[n der] D[rau]
den 2. Juni 1885.
Hochgeehrter Herr!
Mitten in der Wahlbewegung[1] habe ich nur Zeit zu einem herzlichen Händedruck, der die Besprechung Leslie Stephen’s[2] begleitet, von der ich ein Exemplar auch an Prof. Laas sende, wegen der Auffassung des Verdienstes[3]. |
Ich habe mich nun infolge der Verehelichung der Tochter[4], die meine ganze Familie bildete, gänzlich in Marburg (Steiermark) niedergelassen.
Nochmals meinen Händedruck.
Ihr
B. Carneri
Kommentar der Herausgeber
1↑Wahlbewegung ] die in biographischen Nachschlagewerken (BEdPh, NDB) zu lesende Notiz, dass Carneri 1885 den Reichsrat verlassen musste, weil er in der Wahl einem anderen Kandidaten unterlag, scheint nicht zuzutreffen, vgl. Carneri an Ernst Haeckel vom 1.1.1887: In Graz bin ich nur mehr ganz selten und höchstens auf ein paar Tage […]. Mein Landtagsmandat habe ich nach einem Vierteljahrhundert rastloser Pflichterfüllung mit gutem Gewissen niedergelegt. Das Reichsratsmandat genügt meinen politischen Bedürfnissen über und über (Bartholomäus von Carneri’s Briefwechsel mit Ernst Haeckel und Friedrich Jodl. Hg. v. Margarete Jodl. Leipzig: K. F. Koehler 1922, S. 39).3↑Auffassung des Verdienstes ] vgl. Carneri an Vaihinger vom 11.9.1885 u. 6.1.1886 sowie Carneri: Leslie Stephen und die wissenschaftliche Begründung der Moral. In: Kosmos 9 (1885), 16. Bd. von Januar–Juni, S. 328: So fällt übrigens schließlich auch immer das Urteil unseres verehrten Autors aus, und in erfreulichstem Gegensatz zu allen bisherigen Moralisten an der Hand seiner rein evolutionistischen Grundsätze die schwierige Frage der Verpflichtung (S. 218) untersuchend, gelangt er zur Antwort: daß durch den Altruismus das Individuum empfänglich wird für den Druck, den es auf die Gesellschaft ausübt; daß die Form dieses Druckes das Verdienst ist; und dass der Charakterzug, der dem Individuum eingeprägt zu werden hat, Gewissen heißt. Wir wollen versuchen, mit ausreichender Klarheit diese meisterhafte Darlegung wiederzugeben, in welcher der Autor, weit entfernt, nach Art der eigentlichen Moralisten von jedem Menschen zu fordern, daß er tugendhaft sein „soll“, den nach unseren Begriffen rein ethischen Standpunkt einnimmt […].▲
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