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- TitleVaihinger an Friedrich Zarncke, Straßburg, 8.6.1883, 3 S., hs., Universitätsbibliothek Leipzig, Nachlass Zarncke, NL 249/1/V/28
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- Physical LocationUniversitätsbibliothek Leipzig, Nachlass Zarncke, NL 249/1/V/28
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Vaihinger an Friedrich Zarncke, Straßburg, 8.6.1883, 3 S., hs., Universitätsbibliothek Leipzig, Nachlass Zarncke, NL 249/1/V/28
Str[aßburg] 8.VI.83
Verehrtester Herr Professor!
Ich bedaure lebhaft, daß Sie einem reinen Principiengegensatz eine so persönliche Wendung gegeben haben.
Was speciell die Zurückbehaltung von 4 der noch nicht besprochenen Novitäten[1] betrifft, so wäre das Gegentheil meines Verfahrens incorrect gewesen: ich kann Ihnen zur ferneren Vergebung an Recensenten doch nicht solche Exemplare zurücksenden, welche ich zum Zwecke der Recension schon mit zahlreichen Randanmerkungen versehen habe: für solche schon von einem Anderen beschriebenen Bücher würde sich | doch jeder Recensent bedanken. Hätte ich somit auch diese 4 Bücher mit zurückgesandt, so würde die Expedition sie mir zurückgeschickt und in Rechnung gestellt haben und Sie – hätten mein Verfahren für incorrect erklärt.
Daß es sich dabei um eine Preisdifferenz[2] handelt, habe ich nicht einmal geahnt, da ich mich um solche geschäftliche Détails nicht zu bekümmern pflege. Ich schreibe daher zugleich an die Expedition, mir den Ladenpreis anzurechnen. Das ist ja eine Bagatelle.
Wie wenig mir an dem Erwerb der betreffenden Bücher als solcher liegt, erhellt daraus, daß ich zwei derselben nun doppelt besitze, indem ich die vom Buchhändler gesandten Exemplare vorher schon in Benützung genommen hatte, und nun die beschriebenen Recensionsexemplare ebenfalls behalten muß. |
Was den Brief des Herrn Dr Leclair[3] betrifft, so ist derselbe wohl aus einem Mißverständniß einer gelegentlichen brieflichen Mitteilung von mir hervorgegangen.
In aufrichtiger Ergebenheit
H. V.[a]
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑Zurückbehaltung von 4 der noch nicht besprochenen Novitäten ] vgl. Vaihinger an Zarncke vom 1.6.18832↑eine Preisdifferenz ] die Zeitschrift Literarisches Centralblatt rechnete die ihr direkt von den Verlagen und Sortiments-Buchhändlern eingelieferten Bücher nach Buchhändlertarif ab, nicht nach Ladenpreis, vgl. Thomas Lick: Friedrich Zarncke und das „Literarische Centralblatt für Deutschland“. Eine buchgeschichtliche Untersuchung. Wiesbaden: Harrassowitz 1993, S. 14–16.3↑Brief des Herrn Dr Leclair ] vgl. Anton von Leclair an Zarncke vom 7.6.1883 (Beilage zu Vaihnger an Zarncke vom 13.6.1883).▲