Bibliographic Metadata
- TitleVaihinger an Wilhelm Ludwig Holland, Straßburg, 6.10.1882, 4 S., hs., Universitätsbibliothek Tübingen, http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/Md504-401
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Vaihinger an Wilhelm Ludwig Holland, Straßburg, 6.10.1882, 4 S., hs., Universitätsbibliothek Tübingen, http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/Md504-401
Straßburg 6/X 1882.
Verehrtester Herr Professor![a]
Gestatten Sie mir Ihnen nochmals meinen ergebensten Dank auszusprechen für die freundliche Theilnahme, welche Sie stets mir zu beweisen die Güte hatten und welche Sie auch während meines letzten Aufenthaltes in Tübingen[1] mir entgegenbrachten. Es ist das umso wohlthuender, als man ja im academischen Leben so vielfach mit Unbilden, | Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit zu kämpfen hat.
Über die Angelegenheit, welche mich nach Karlsruhe rief[2], werde ich Ihnen, falls es Sie interessiert, an Weihnachten einige Mittheilungen machen, wenn ich wieder nach Tübingen komme.
Für die nächsten Tage hat sich Vollmöller[3] hier angesagt, welcher hier durchkommt. Ich werde ihm von Ihnen erzählen. Hoffentlich hat Ihr Leiden[4] sich unterdessen gebessert, so daß Sie wieder ausgehen können.
Ihre mir freundlich aufgegebenen Grüße habe ich großenteils bestellt. | Man bedauerte allgemein herzlich, daß Sie in Karlsruhe gefehlt[5] haben und beklagte[b] besonders die Ursache dieses Ausbleibens.
In Baden-Baden habe ich auf einige Augenblicke auch A[delbert] v[on] Keller[6] aufgesucht. Er empfing mich sehr liebenswürdig. Da er nichts von einem Briefe an Schönbach[7] in Graz[c][8] sagte, wagte ich nicht, ihn darnach zu fragen, so daß ich nicht weiß, ob er nun wirklich an denselben geschrieben hat oder nicht. Da Sie Herrn Professor v. Keller wohl häufig sehen, so bitte ich Sie inständig, mit ihm thunlichst bald | davon zu sprechen und ihn eventuell dazu zu animiren. Es ist mir mitgetheilt worden, daß die Sitzung in Graz hierüber Mitte des Monats stattfinden soll.
Indem ich Ihnen für alle Ihre Güte und Freundlichkeit herzlich danke, bin ich in herzlicher Verehrung Ihr ganz ergebenster
H. Vaihinger.
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
2↑Angelegenheit, welche mich nach Karlsruhe rief ] vgl. Vaihinger an Holland vom 15.10.1882 und an Zeller vom 13.11.18823↑Vollmöller ] vermutlich Karl Vollmöller (1848–1922), Romanist und Anglist, 1875 in Straßburg habilitiert, Prof. in Erlangen und Göttingen (Degener: Wer ist’s? 6. Ausgabe 1912, S. 1688–1689).5↑in Karlsruhe gefehlt ] bei der 36. Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner vom 27.–30. September 1882.6↑Keller ] Adelbert von Keller (1812–1883), Romanist und Germanist, seit 1844 Prof. in Tübingen (NDB).7↑Schönbach ] Anton Emanuel Schönbach (1848–1911), Germanist, 1873 ao. Prof. in Graz, 1876 o. Prof. (Österreichisches Biographisches Lexikon: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Schoenbach_Anton-Emanuel_1848_1911.xml?frames=yes (5.8.2024)).8↑Briefe an Schönbach in Graz ] im Zusammenhang mit der Aspiration Vaihingers, als ao. Prof. nach Graz berufen zu werden. Die Stelle erhielt, nachdem u. a. Windelband abgelehnt hatte (vgl. Windelband an Wilhelm Nokk vom 4.1.1881, abgedruckt in Bohr/Hartung: Forschungsgrundlgen Wilhelm Windelband, 2020), schließlich Alexius von Meinong (vgl. Vaihinger an Zeller vom 13.11.1882).▲