Bibliographic Metadata
- TitleMichael Bernays an Vaihinger, München, 15.3.1882, 4 S., hs., am Briefkopf in grau und rot eingeprägtes Monogramm MB, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXI, 2 m, Nr. 3
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- Physical LocationStaats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXI, 2 m, Nr. 3
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Michael Bernays an Vaihinger, München, 15.3.1882, 4 S., hs., am Briefkopf in grau und rot eingeprägtes Monogramm MB, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Aut. XXI, 2 m, Nr. 3
Unverzüglich sprach ich mit den Freunden Carrière[a][1] und v. Völk[2], nachdem ich Ihnen vor einigen Wochen[3] den Ausdruck meiner Gesinnungen und Wünsche mitgetheilt hatte. Schon damals schien sich die Angelegenheit zu Gunsten Jodls[4] gewendet zu haben, der gleichfalls mir persönlich lieb und werth ist; sein Streben wie seine Leistungen machen ihn der gewünschten Beförderung durchaus würdig. |
Confessionelle Rücksichten sind hier gewiß nicht maßgebend. Die Regierung achtet einfach auf den Vorschlag der Universität. Ein Grund, denselben zurückweisen, ist hier nicht denkbar[5].
Wie nun auch die endgültige Entscheidung erfolgen mag, auf alle Fälle war es mir erfreulich, auch bei diesem Anlasse wahrzunehmen, daß man Ihre hervorragenden Leistungen und Verdienste hier auf das wärmste anerkennt und einsichtsvoll würdigt. Wie sehr ich persönlich gewünscht hätte, Sie für Bayern gewonnen zu sehen, will ich nicht wiederholt | aussprechen. Beharren Sie auf dem Pfade, auf dem Sie rühmenwürdig[b] einherschreiten! Er wird Sie in jedem Sinne zum Ziele führen.
Mit den freundschaftlichsten Grüßen Ihr treu ergebener
Bernays.
München
15 März 1882.
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
2↑v. Völk ] Wilhelm von Völk, Ministerialrat im Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten, vgl. z. B. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1873 (https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb11038432-6 (5.8.2024)), S. 190.4↑zu Gunsten Jodls ] die Rede ist von Friedrich Jodl (1849–1914), 1872 in München promoviert, 1873–1876 Dozent für Universalgeschichte an der Bayerischen Kriegsakademie München, 1880 an der Universität München habilitiert, 1885 o. Prof. Deutsche Universität Prag, 1896–1914 o. Prof. Wien (NDB). Zur Würzburger Konkurrenzsituation vgl. auch Vaihinger an Eduard Zeller vom 10.6.1882 sowie Carl Prantl an Vaihinger vom 11.3.1882. Jodl stand (wiederum mit Windelband, aber ohne Nennung Vaihingers) noch 1889 auf der Münchener Besetzungsliste der Nachfolge Carl Prantls. Diese Stelle ging an Carl Stumpf (Otto Seitschek (Hg.): Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität. Die philosophische Lehre an der Universität Ingolstadt-Landshut-München von 1472 bis zur Gegenwart. In Verbindung mit Wolfhart Henckmann, Martin Mulsow u. Peter Nickl. St. Ottilien: EOS 2010, S. 97, Anm. 133).▲