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- TitleVerlag G. J. Göschen an Vaihinger, o. O., 6.5.1907, 2 S., Ts., mit eU und hs. Änderungen, Staatsbibliothek zu Berlin, Nachl. 620, Dep. 42, de Gruyter
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- Physical LocationStaatsbibliothek zu Berlin, Nachl. 620, Dep. 42, de Gruyter
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Verlag G. J. Göschen an Vaihinger, o. O., 6.5.1907, 2 S., Ts., mit eU und hs. Änderungen, Staatsbibliothek zu Berlin, Nachl. 620, Dep. 42, de Gruyter
6. Mai 1907.[a]
Herrn Professor Dr. Hans Vaihinger,
Halle[b] a/S.
Reichardtstr. 15
Sehr geehrter Herr Professor!
Gestatten Sie uns, Ihnen im nachstehenden eine Bitte zu unterbreiten, durch deren Erfüllung Sie uns einen ausserordentlichen Gefallen erweisen würden.
In unserer „Sammlung Göschen“ befindet sich auch eine „Geschichte der Philosophie“ in Vorbereitung und zwar[c] sind dafür 6 Bändchen ins Auge gefasst.
1.) und 2.) Altertum, 2 Bände,[d]
3.) Mittelalter,
4.) und 5.) 16. bis 18. Jahrhundert, einschliesslich Kant.
6.) 19. Jahrhundert.
Das Altertum bearbeitet Herr Professor Dr. Heinrich Maier in Tübingen und für das Mittelalter haben wir[e] Herrn Professor Baumgartner[1] in Breslau gewonnen, während wir wegen des 19. Jahrhunderts mit Herrn Professor [G.] Simmel in Berlin in aussichtsreichen Unterhandlungen stehen. Es fehlt uns nun noch für das 16. bis 18. Jahrhundert einschliesslich Kant (und zwar[f] denken wir uns die Sache so, dass auf die vorkant’sche[g] Philosophie ein Bändchen und auf Kant selbst das andere[h] Bändchen kommt) ein Bearbeiter, und hier, sehr geehrter Herr Professor, möchten wir uns an Sie als den besten Kenner und den Leiter[i] der Kantforschung wenden mit | der höflichen Bitte, uns Ihre Unterstützung zuteil werden zu lassen. Die vorzüglichste Lösung der Frage würde ja darin bestehen, dass Sie selbst die Bearbeitung übernähmen. Dass wir es als eine grosse Ehre betrachten würden, Sie als Mitarbeiter für unser Unternehmen zu gewinnen, brauchen wir wohl nicht besonders zu betonen. Wir bitten Sie höflichst, diesen Vorschlag einmal in wohlwollende Erwägung ziehen zu wollen. Bezüglich des Ablieferungstermines könnten wir uns völlig nach Ihren Wünschen richten, auch in allen übrigen Punkten versichern wir Sie bereits im Voraus unseres weitgehendsten Entgegenkommens.
Sollte es Ihnen, was wir ausserordentlich bedauern würden,[j] nicht möglich sein, die Bearbeitung selbst zu übernehmen, so wären wir Ihnen äusserst verbunden, wenn Sie uns eine tüchtige jüngere Kraft nennen[2] wollten, die im Stande wäre, die beiden Bändchen in Ihrem Sinne auszuführen.
Nehmen Sie, geehrter Herr Professor, für die gütige Erfüllung unserer Bitte in der einen oder anderen Weise bereits im voraus unseren aufrichtigsten Dank entgegen.
In vorzüglicher Hochachtung ganz ergeben
G. J. Göschen’sche Verlagshandlung
Kommentar zum Textbefund
Kommentar der Herausgeber
1↑Professor Baumgartner ] Mathias Baumgartner (1865–1933), Philosoph, 1897 o. Prof. in Freiburg/Breisgau, 1901 in Breslau, 1924 Emeritierung (BEdPh).2↑eine tüchtige jüngere Kraft nennen ] die Aufgabe übernahm Bruno Bauch, vgl. Vaihinger an Verlag G. J. Göschen vom 12.5.1907, Verlag G. J. Göschen an Vaihinger vom 1.7.1907 sowie Bauch: Neuere Philosophie bis Kant. (= Geschichte der Philosophie Bd. 4). Leipzig: Göschen 1908 und Bauch: Immanuel Kant (= Geschichte der Philosophie Bd. 5). Leipzig: Göschen 1911.▲