Graz, 30.XII.1895.

Hochgeehrter Herr College!

Verzeihen Sie, dass ich in Folge dringender Arbeiten, deren gerade die gegenwärtigen Weihnachtsferien eine ganz ungewöhnliche Menge brachten, erst heute Ihre freundliche Aufforderung beantworte. Es versteht sich, dass, sobald meine Arbeiten mich auf das[a] für die „Kantstudien“ abgesteckte Gebiet führen, es mich sehr freuen wird, wenn ich zu Ihrer Zeitschrift Beiträge liefern[1] kann. Nur wäre ich derzeit noch ganz auszer[b] Stande, einen bestimmten Zeitpunkt hiefür[c] in Aussicht zu nehmen.

Dem neuen Unternehmen das beste Gedeihen wünschend, mit collegialem Grusze hochachtungsvoll

A. Meinong